Читать книгу Phineas - Bibbidy Bobbidy Booze - Blossom Rydell - Страница 9
ОглавлениеKapitel 7
Mein Kleid?, schoss es ihm durch den Kopf. Ernsthaft?! In seinen Mundwinkel zuckte es spöttisch, derweil er sich mit den Fingernägeln über sein glatt rasiertes Kinn strich und verlegen, ob seiner Nacktheit, von links nach rechts sah, ehe er Christophers Frau wieder anzuschauen wagte.
Sie erwiderte seinen Blick in völliger Gelassenheit und verharrte ruhig auf der Stelle, während sie ihm das Kleid in mädchenhaftem Rosa am ausgestreckten Arm entgegenhielt.
Boah! Sie meint das tatsächlich todernst!, dachte er still. In seinen Augen funkelte es erschrocken, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn im Grunde genommen zu ihrem Gefangenen gemacht hatte. So sehr er sich auch bemühte: Er schaffte es nicht, ihr direkt in die Augen zu sehen – in die Augen, die weitaus mehr sagten, als er in diesem Moment verstehen konnte.
Also starrte er stattdessen auf das Kleid, dessen verführerische Farbe seinen aufgeregten Herzschlag sogar ein wenig beruhigte. Ich kann das auf keinen Fall anziehen!, ging es ihm durch den Kopf, wissend, dass er sich schnellstens einen klugen und vor allem aber einleuchtenden Grund überlegen musste, um wieder an seine männliche Kleidung zu kommen. »Oh, nein, Darleen! … Das wird mir garantiert nicht passieren!«, platzte es aber stattdessen aus ihm heraus, wobei er vehement mit dem Kopf schüttelte.
»Geht das schon wieder los, Phineas?!«, seufzte sie und legte das Kleid auf das Gästebett. »Die Reha-Maßnahme wird sich leichter erklären lassen, wenn du erst einmal richtig angezogen bist. Wir sollten also endlich damit anfangen!«, stellte sie sachlich fest und strich mit ihrer flachen Hand fast zärtlich über das Kleid. »Anschließend werden wir reden.«
Für Phineas schien diese Aussage weniger unfair als vielmehr unsinnig zu sein, und er war ratlos, wie er auf ihre Worte, die wie ein sich einigender Kompromiss klang, reagieren sollte.
Sie ließ ihm keine Chance zur Antwort, schritt auf die Tür zu und legte bereits ihre Hand auf die Klinke. »Ach, übrigens …«, bemerkte sie mit einem verstohlenen Grinsen, »wenn du noch Accessoires möchtest … Der Schrank ist nicht verschlossen.« Damit ließ sie ihn mit seiner Entscheidung im Zimmer für sich allein.
Sein ›Armani‹-Anzug, in dem er hergekommen war, lag noch immer ordentlich gefaltet über der Stuhllehne und doch irgendwie verloren. Und noch immer klebte ihm seinen enganliegenden Boxershorts an den Hüften, trotz der er sich beim Anblick des Kleides völlig nackt vorkam.
Aber er brauchte etwas zum Anziehen, denn im Adams-Kostüm konnte er auf keinen Fall in der Firma auftauchen – geschweige denn, das Unternehmen führen. Zwar hatte sie ihn mit vielen offenen Fragen zurückgelassen, auf die er nur zu gern eine Antwort gehabt hätte, zu denen sie aber erst äußern wollte, wenn er ihrer Aufforderung nachgekommen war. Also seufzte er wegen all seiner Vorbehalte in sich hinein, von denen es zahlreiche gab und atmete mehrmals ein und aus, während er über seine Lage nachdachte.
Letztlich bleibt eine Tatsache bestehen, dachte er bei sich. Als Mann dürfte ich vermutlich scheitern … Aber als Frau könnte ich vielleicht einen Erfolg für mich verbuchen … Ein Punkt, der für sich spricht … Also, was soll’s … Dann werde ich mich für den Erfolg halt verkleiden …
Damit hatte er sich pro Darleen und ihre seltsame Reha-Maßnahme entschieden und griff, nach einem letzten wehmütigen Blick auf seinen Maßanzug, nach dem Kleid …