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Hein, Gerda und Schokolade

In der Küche am Herd stand Gerda. Gerda war fast einen ganzen Kopf größer als ihr Mann, dafür aber auch mindestens doppelt so schwer wie er.

Also, Gerda stand da, wie jeden Morgen, am Herd und wartete auf die Eier, die Hein aus dem Hühnerstall holte, eben auch wie jeden Morgen.

„Moin, moin, mein kleiner Schmetterling“. Die Tür zur Küche wurde langsam geöffnet und Heins roter Kopf schob sich langsam durch den Türspalt.

Nun sind Schmetterlinge für gewöhnlich zarte leichte Wesen, die einen mit ihrer Anmut verzaubern. Gerda war allerdings weder leicht noch anmutig.

Es weiß ja ein jeder, dass sich Dinge schon mal ändern. Als Hein seine Gerda voller Liebe zum Traualtar führte und heiratete, da wog sie etwa so viel wie die Ferkelchen in Bauer Heins Stall.

Bauer Hein liebte seine Ferkelchen und er liebte seine Gerda.

Und weil Hein seine Ferkelchen so sehr lieb hatte, gab er ihnen jeden Tag das Leckerste zu essen, das Schweine sich so vorstellen können.

Und weil Hein seine Gerda so sehr lieb hatte, schenkte er ihr oft Sachen, die sie besonders gerne mochte. Schokolade, Limonade, Pralinen und auch gute fette Wurst aus eigener Produktion, also auch schon mal ein Schweinchen.

Und mit jedem Schwein das Bauer Hein für seine Gerda schlachtete um daraus für sie Wurst zu machen, wurde sein Schmetterling eben immer ein Stückchen breiter.

Aber das hatte Bauer Hein gar nicht bemerkt. Er ist eben nicht der Schnellmerker, der Hein. Oder es ist ihm egal, weil er seine Gerda eben lieb hat, so wie sie eben nun mal gerade ist.

„Du, Gerda!“ Hein schaute seinen Schmetterling liebevoll an. „Du, die Hertha hat wieder kein Ei gelegt und die anderen Hühner legen auch immer weniger. Aber das kann uns doch egal sein, solange es für uns reicht!“

Gerda nahm Hein den Korb mit den Eiern ab und besah sich den Inhalt abschätzend. „Wenn deine blöden Hühner keine Eier mehr legen, dann kommen sie eben in die Suppe. Dann sind sie wenigstens noch für etwas gut.“

Jaja, manchmal konnte Gerda auch ganz schön hart sein und sich gar nicht benehmen wie ein Schmetterling.

Hein liebte aber nicht nur seine Ferkelchen und Gerda, sondern auch seine Hühner. „Neenee, lass mal, die legen doch noch genug Eier. Und die Hertha hat gerade eben mal ihre Menopause. Das wird schon wieder.“

Heins Kopf wurde jetzt noch roter. Seine Augen schauten jetzt etwas ängstlich. Schlurfend setzte er sich an den Frühstückstisch und wartete auf sein allmorgendliches Spiegelei mit gebratenem Speck.

Es musste eine Lösung her. Unbedingt, sonst müsste er seine geliebten Hühner zu Suppenhuhn verarbeiten. Und wenn er es nicht machte, dann würde es Gerda tun.

An diesem Morgen gab es kein Spiegelei. „Wenn deine Hühner keine Eier legen, gibt es auch kein Frühstücksei. Also, guck, dass neue Hühner rankommen und schlachte die alten!“, sagte Gerda böse, und ließ damit keinen Zweifel aufkommen, dass sie es ernst meinte.

Die unglaubliche Geschichte von Hein, Gerda und Henne Helmuth

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