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Kapitel 4
ОглавлениеElsie warf ihr ungegessenes Essen in den Müll. Es war mehr Monate her als sie zugeben mochte, dass sie das letzte Mal eine volle Mahlzeit gegessen hatte, und heute Abend war es nicht anders gewesen. Die Beklommenheit wegen der bevorstehenden Unterhaltung brachte sie um. Sie musste vorsichtig vorgehen. Diese Männer mochten unbesiegbar aussehen, aber sie hatten keine Ahnung von den Monstern da draußen. Sie hätten keine Chance gegen die Vampire, die Dalton umgebracht hatten und Jagd auf die Unschuldigen machten.
»Worüber wollt ihr sprechen?«, fragte sie.
»Wir wissen, dass das schwer für dich war und dein Verlust tut uns wahrlich leid«, sagte Orlando, während seine smaragdgrünen Augen ihren Blick hielten, sie irgendwie erdeten.
Die Aufrichtigkeit in seiner Stimme sagte ihr, dass dieser Mann herzzerreißende Schmerzen kannte. Das tröstete sie auf eine Weise, die sie brauchte, und die Anspannung in ihrem Körper klang ab.
»Wir folgen den Anhaltspunkten, unter Einbeziehung der Kinder des Heims. Was kannst du uns über sie erzählen?«, fragte Santiago.
Durch diese Worte verspürte sie weitaus mehr Mitgefühl und Zuwendung von diesen Männern, als von irgendjemandem, der zuvor an dem Fall beteiligt war. Es war die ehrliche Besorgnis eines Freunds. Was die Situation noch bedeutender machte. Sie meinten es ernst, was sie darüber sagten jetzt Freunde zu sein.
Sie musste ihre Worte sorgfältig wählen. Es gab zu viel, das sie nicht mit ihnen teilen konnte. Sie würden denken, sie wäre verrückt, wenn sie ihnen von der Existenz von Vampiren erzählen würde. Sie zu finden und zu eliminieren würde bei ihr und den anderen SOVA-Mitgliedern bleiben müssen.
»Ich kann nicht viel sagen, außer dass sie alle besorgt waren, aber sie zu überprüfen ist verschwendete Zeit. Offensichtlich will ich, dass das Ding, das für Daltons Tod verantwortlich ist, für das bezahlt, was es getan hat. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ihr irgendetwas tun könnt«, sagte sie ehrlich zu ihnen.
»Wir werden alles tun, was wir können, um dir zu helfen, aber hab Verständnis, dass sich nach so langer Zeit Spuren verlieren und es viel herausfordernder wird. Nun, das bedeutet nicht, dass wir uns nicht all unsere Mühe dabei geben werden herauszufinden, wer das getan hat. Ich kann dir versprechen, dass jeder Stein umgedreht wird«, versicherte ihr Santiago, während er herüberging, um sich neben ihrem Stuhl in die Hocke zu setzen. Er streckte seine Hand aus und drückte ihre Schulter. Sein Lächeln war aufrichtig und tröstlich.
»Natürlich gebt ihr mir schon Ausreden. Nicht überraschend. Und da dachte ich, dass ihr Typen anders wärt«, entgegnete sie und verschränkte ihre Arme über ihrer Brust.
Sie war dumm gewesen zu denken, dass deren Herangehensweise irgendwie anders wäre. In Wirklichkeit gab es nichts, was sie tun konnten, um die verantwortlichen Vampire entweder zu finden oder sich darum zu kümmern.
»Aber hey«, rügte Orlando. »Wir geben dir keine Ausreden. Wir werden die Antworten finden –«
Zander schnitt Orlando das Wort ab. »Elsie«, besänftigte er. Wie ihr Name seine Lippen in einem schottischen Akzent verließ, war eine sinnliche Liebkosung. »Ich gebe dir mein Wort, dass ich jede mir zur Verfügung stehende Ressource, wovon es viele gibt, nutzen werde. Wir werden den Übeltäter finden. Dein Ehemann wird gerächt werden.« Sie erschauderte bei der Ernsthaftigkeit seiner Stimme und es war unmöglich nicht zu glauben, was er sagte.
Ihre Schwester schloss sich der Unterhaltung an. »El, sei nicht so hart mit ihnen. Hör sie an, bevor du voreilige Schlüsse ziehst«, mahnte Cailyn, während sie Gastgeberin für die Männer spielte, die Platz in ihrem Haus einnahmen. Sie liebte ihre Schwester und war dankbar, dass sie sich, wie gewöhnlich, um sie kümmerte.
»Du hast Recht, Cai. Das ist eure Chance, Detectives, vertut sie nicht. Ihr werdet nicht noch eine bekommen«, informierte Elsie sie. Sie machte sich keine Hoffnungen, sie wusste Bescheid, aber sie wollte sehen, wie sie es versuchten. Etwas, das bisher gefehlt hatte.
Zander saß ihr gegenüber, beobachtete sie aufmerksam. Seine Präsenz war so nervenaufreibend, dass sie aufstand und sich ein Glas Wein einschenkte. Sie hasste den Effekt, den er auf sie hatte, und kostete ihn gleichzeitig aus. Elsie wollte nicht, dass sie ihn wollte, aber es war dennoch da. Vielleicht war das so, weil sie niemals zuvor so vollkommen der Fokus von jemandes Aufmerksamkeit gewesen war.
»Danke, dass du uns nicht unter Druck setzt«, neckte Orlando. »Wir werden mit Fragen anfangen, die dir gestellt wurden, in der Hoffnung, dass frische Ohren neue Informationen herausbekommen können. Verbindungsnachweise verraten, dass Dalton dich angerufen hat, kurz bevor er starb. Was hat er gesagt?«
Es war einfacher die Tränen zurückzuhalten, wenn sie sich auf die orangefarbene Decke konzentrierte, die an der Wand hing. Wie sie auch heute Nacht darauf zurückgegriffen hatte. »Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Er hatte mir eine kurze Nachricht auf der Mailbox hinterlassen, die sagte«, sie schluckte die Emotionen, die sie erstickten, »dass er nicht mehr lange hat und er mich liebt.«
»Gibt es etwas anderes, an das du dich bei der Nachricht erinnern kannst?«, ergänzte Santiago.
»Nur dass er müde war und außer Atem klang. Sein Ton war traurig … Er hat sich von mir verabschiedet. Das weiß ich jetzt«, murmelte Elsie, während sie die Tränen zurückhielt. Darüber zu sprechen zwang sie noch immer in die Knie. Das würde es immer. Dieser Vampir hat ihr Leben gestohlen.
Orlando streckte seine Hand aus und ergriff ihre, drückte sie tröstend. Schockiert schaute sie zu ihm auf. Verständnis und Akzeptanz begegneten ihrem Blick. »Hatte irgendjemand einen Grund seinen Tod zu wollen?«
»Nein, Dalton hatte keine Feinde. Er nahm Regeln sehr genau, aber er war auch witzig und locker. Er hatte ein offenes Herz und Verstand, auf welches die Kinder im Heim ansprangen und welches sie respektierten. Diese Ermordung war eine Tat des Bösen.«
»’S gibt keinen Zweifel, dass diese Handlung böse war. Sein Tod hätte nich’ passieren dürfen«, verkündete Zander.
Die Vehemenz in seinem Tonfall ließ ihren Kopf in seine Richtung schwenken. Sie begegnete für einige lange Sekunden seinem Blick, während er sie fesselte. Es fühlte sich an, als ob er bis auf ihre Seele blickte.
Orlandos Stimme brach die Verbindung und sie holte tief Luft. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie ihren Atem angehalten hatte. »Hat er sich in den Tagen, die seinem Tod vorausgingen, irgendwie anders verhalten?«
»Nein, nichts war anders. Dalton ging an diesem Morgen wie üblich zur Arbeit.« Wenn sie gewusst hätte, dass er niemals zu ihr zurückkehrt, hätte sie ihn Zuhause gelassen. Zumindest noch einmal mit ihm geschlafen.
»Diese Frage ist hart und ich stelle sie nicht, um unsensibel zu sein, aber ich muss fragen«, berechtigte Santiago. »Ist es möglich, dass er eine Affäre hatte? Oder du? Ein eifersüchtiger Lebenspartner oder Freund oder Freundin hätte das Motiv ihm zu schaden.«
Rot sprenkelte ihre Sicht, während ihre Wut rasch außer Kontrolle brodelte. Sie stand auf und ballte ihre Fäuste. »Wie kannst du es wagen in mein Haus zu kommen und meinen Ehemann zu beschuldigen, dass er eine Affäre hatte. Ihr seid keine Freunde von mir. Raus aus meinem Haus«, spie sie. Es juckte sie danach ihr Messer aus der Scheide in ihrem Stiefel zu ziehen. Sie mochten sich nicht zu Asche verwandeln, aber sie könnte etwas Schaden anrichten.
Santiago stand auf und hob seine Hände, Handflächen in einer Friedensgeste nach außen, während Zander die Entfernung zwischen ihnen schloss und ihre Schultern in seine großen, warmen Hände nahm. »Elsie. Obwohl Santiago nur seinen Job macht, war seine Bemerkung unpassend. Er weiß, ebenso wie Orlando und ich, dass nich’ betrogen wurde. Bitte versteh, dass zu fragen ein Teil davon is’ jeden Stein umzudrehen.«
Cailyn kam an ihre Seite und schlang ihren Arm um ihre Taille. »El, Schätzchen, hol tief Luft. Diese netten Gentlemen haben keine Ahnung, wie sehr du und Dalton euch geliebt hat. Du hast sie beschuldigt ihren Job nicht zu machen, also werde nicht wütend, wenn sie ihn machen.«
Sie hatte ihren Kopf unten, wollte niemandes Starren begegnen, während schweigende Minuten vergingen. Cailyn und Zander hatten beide Recht. Die Frage hatte einen Nerv getroffen, der sie losgehen ließ wie eine Rakete. Schließlich kam sie zur Einsicht und hob ihren Kopf.
»Es tut mir leid. Ihr habt natürlich Recht. Das ist ein sensibles Thema für mich. Ich hasse es, dass die Leute immer annehmen, dass es so etwas in der Art geben muss, wenn es keine andere Erklärung gibt. Es gibt Dinge in dieser Welt, die sich nicht erklären lassen und fähig sind ohne Grund Böses zu tun«, erwiderte Elsie. Mehr als alles andere wollte sie sich diesen Männern wegen der Vampire anvertrauen. SOVA brauchte Stärke wie ihre.
Zanders Hände zogen sich fast schmervoll zusammen. »Nicht alles is’, wie es scheint. Bring dich nich’ in Gefahr. Du bist jetzt ein Teil von uns.«
Orlando spähte breit lächelnd über Zanders Schulter. »Jaah, in guten wie in schlechten Zeiten, du bist jetzt Teil der Familie. Wir sind ein zusammengewürfelter Haufen, aber wir würden alles für dich tun.«
Sie war hilflos darin etwas anderes zu tun als sein Lächeln zu erwidern, als sich das Gefühl, dass sich ihr Leben unwiderruflich verändert hat, in ihrem Bauch niederließ. Es war nervenaufreibend und ließ sie sich als Erwiderung verkrampfen, bis sie bemerkte, dass das Gefühl von Tragödie, das normalerweise ihre vorhersehenden Episoden begleitete, abwesend war. Es war eine nette Veränderung zur üblichen Schwarzmalerei.
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* * *
Stunden später wankten Zanders Schritte zu keiner Zeit, als er den Absatz des herrschaftlichen Treppenaufgangs vom Zeum erreichte, auf der Suche nach seinen Geschwistern und Dark Warriors. Dank moderner Technologie senkten sich automatische Jalousien vor der Dämmerung und bedeckten die großen Panoramafenster, beschützten so die Vampire vor der Sonne. Nicht länger war seine Art während der Tagesstunden in Räume im Keller verbannt.
Er entdeckte Rhys, als dieser das große Foyer durchschritt, mit einer Flasche Wein in das Kriegszimmer steuerte. Er musste im gewaltigen Weinkeller im Untergeschoss vorbeigeschaut haben.
»Wo sind die anderen?«, bellte er, was den Krieger zusammenzucken ließ.
Rhys verdrehte sich in einer eleganten Bewegung in Richtung der Treppe. Bereit gegen jedwede Bedrohung zu kämpfen. Die Flasche Wein war in seinen fähigen Händen eine tödliche Waffe. Seine Haltung entspannte sich, sobald er Zander erblickte. »Göttin, Vasall, du musst ein paar Geräusche machen. Ich denke, Kyran, Breslin und Bhric sind im Medienzimmer und ich schließe mich jetzt Gerrick im Kriegszimmer an. Was steht an?«
»Ist dieser Wein für dich und Gerrick? Ein nettes, kuscheliges kleines Intermezzo?«, neckte Orlando, als er hinter Zander spazierte.
Zander blickte den Krieger finster an. Normalerweise genoss er Orlandos Humor, aber er war höchst angespannt durch die unverbrauchte Lust, die davon verursacht wurde für Stunden um Elsie herum gewesen zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass es eine neue Bedrohung für sie gab, was durch die Tatsache verkompliziert wurde, dass er nach einem Mitglied der Bürgerwehr gierte. Er war in der Lage gewesen Stücke aus Elsies Geist über SOVA zusammenzutragen. Er war noch immer schockiert, dass der kleine Feuerball ein Teil einer solchen Gruppe war.
»Aaaaaach, O, eifersüchtig, dass wir dich nicht miteinbezogen haben? Du kannst dich uns gerne anschließen, aber hol dir deine eigene Flasche.«
»Schwachkopf. Es gab eine Entwicklung, die Auswirkungen auf das gesamte Reich in sich birgt«, versetzte Orlando und aller Anschein seiner Gutmütigkeit war verschwunden.
»Hol Gerrick und trefft uns im Medienzimmer, jetzt!« Zanders Puls stieg stark an und seine Anspannung steigerte sich. Seine Muskeln waren so fest gespannt, dass sie reißen könnten.
»Ja, Vasall.« Rhys nickte seine Bestätigung und verschwand in das Kriegszimmer.
Zander ging den Flur unter der Doppeltreppe entlang und betrat die Küche, welche zu dieser Zeit des Tages leer war. Er war dankbar dafür, weil er diese Information mit keinem außerhalb seines inneren Kreises teilen wollte. Der Rat der Allianz und das gesamte Reich mussten es erfahren, wenn man bedachte, dass diese Neuigkeiten sie alle betrafen, aber jetzt gerade hatte er zu viel, das er durchsehen musste.
Hinter der Küche war der Wintergarten, aber er sah auch dort niemanden sich aufhalten. Sein Blick glitt über die limettengrünen Kissen auf dem Weidensofa und landete auf dem Fliesenboden. Er erinnerte sich an das Blut, den Schweiß und die Tränen, die es benötigt hatte, um jede Fliese von Hand zu schneiden, die jetzt das aufwendige Design des Triskele-Amuletts im Zentrum des Fußbodens bildeten.
Zander hörte seine Geschwister unten im Flur im Medienzimmer sprechen. Er betrat den Raum und rollte beim Anblick von Breslin und Kyran mit den Augen, die auf einem der schwarzen Ledersofas saßen und wegen ihrem Kartenspiel stritten. Bhric saß auf einem dick gepolsterten Stuhl neben ihnen. Der Scotch stand oben auf der gut ausgestatteten Bar in der Ecke. Wer von ihnen griff so früh am Morgen zur Flasche?
Er setzte sein Geld auf Bhric. Es schien, als ob sein Bruder über die vergangenen Jahrzehnte mit zunehmender Häufigkeit Alkohol und andere Substanzen konsumierte. Ein Blick zum Ende des Tischs neben Bhric bestätigte seine Vermutungen. Das Eis hatte keine Zeit gehabt in dem hohen Glas zu schmelzen.
Ein Flachbildfernseher nahm die gesamte Wand ein und war auf den Sportsender ESPN eingeschaltet. Er nahm die Fernbedienung von der Oberseite eines Schränkchens im Stil von Louis XVI und stellte die Lautstärke stumm. Das erhaschte die Aufmerksamkeit seiner Geschwister. Erst dann bemerkten sie, dass er, gefolgt von Orlando, Santiago, Rhys und Gerrick, den Raum betreten hatte.
Bhric erfasste die Szene rasch und schnappte seinen Sgian dubh aus seinem Knöchelhalfter. »Was is’ los, Brathair? Werden wir angegriffen?«
»Nay, wir werden nich’ angegriffen. Wir haben eine Situation.« Er hielt an und sammelte seine Gedanken. »Orlando und Santiago haben auf mein Geheiß einen Fall angenommen und wir haben entdeckt, dass es eine neue Bedrohung gibt. Wir müssen festlegen, was wir deswegen tun sollen, wenn überhaupt etwas.«
Gerrick verzog seine Lippen zu einem dünnen Strich, was die Narbe, die sich über seine linke Gesichtshälfte erstreckte, hervorstehen ließ. »Welche Art von Bedrohung? Ich kann mit jeder Bedrohung mühelos klarkommen. Sag mir, wer es ist, und ich werde ihn umbringen.«
Zander rebellierte bei dem Gedanken, dass Elsie irgendein Schaden befallen könnte. »Diese Herangehensweise wird nich’ funktionieren. Der Fall involviert die menschliche Frau, deren Ehemann vor achtzehn Monaten ermordet wurde. ’S is’ ein Todesurteil einen Menschen umzubringen … und ich kann nich’ einmal eine Kränkung ihrerseits tolerieren.«
Orlando klinkte sich ein: »Um es klarzustellen, Elsie stellt keine Bedrohung dar. Sie mag von Vampiren wissen, oder von was sie denkt, dass es Vampire sind. Aber wird es niemandem erzählen oder sie hätte es uns erzählt. Die größere Bedrohung kommt von SOVA. Einen Haufen Menschen zu haben, die versuchen übernatürliche Kreaturen umzubringen, ist ein Desaster, das nur darauf wartet in Erscheinung zu treten.«
»Okay. Noch einmal von vorne und erklär mehr«, sagte Breslin.
Zander setzte sich auf eines der Sofas und lehnte sich nach vorne, wobei er seine Ellbogen auf seinen Knien ruhen ließ. »Orlando hat Recht. Elsie stellt keine direkte Bedrohung dar. So viel war aus ihren Gedanken ersichtlich. Sie wird niemandem von den Skirm erzählen, aus Angst als Wahnsinnige angesehen zu werden. Sie gibt den Vampiren Schuld am Tod ihres Ehemannes, aber was sie nich’ weiß, is’, dass es Skirm waren. Sie steckt in einer Bürgerwehr drin namens SOVA oder Survivors of Vampire Attacks, also Überlebende von Vampirattacken, und sie jagen bei Nacht. Von dem, was ich zusammentragen konnte, waren sie ziemlich erfolgreich bei ihrer Mission Vampire zu eliminieren. Die Menschen, die in dieser Gruppe beteiligt sind, sind alle Opfer, die Begegnungen mit den Skirm überlebt haben.«
»Och. Ich nehme an, das Risiko liegt dabei, dass sie einen echten Vampir umbringen und dadurch die Existenz des Reichs enthüllen«, warf Kyran heraus, während er seine Karten auf den Tisch schleuderte.
»Aye, das wären die Bedenken. Lasst Vorsicht walten, wenn ihr mit dieser Situation umgeht. Ich werde nich’ tolerieren, dass Elsie auf irgendeine Art und Weise Schaden zugefügt wird, und wir können Menschen nich’ dafür eliminieren, dass sie kopflos sind. Sie suchen Gerechtigkeit für das Unrecht, dass ihnen angetan wurde. Wie viele von uns würden nich’ dasselbe tun? Wir müssen herausfinden, wer involviert is’, und ihre Territorien auf unseren nächtlichen Patrouillen miteinbeziehen. Ich werde nich’ zulassen, dass mehr unschuldige Menschen während meiner Wache umgebracht werden.« Zander brauchte eine Atempause von seinen Grübeleien über Elsie. Er dachte nicht klar und einen effektiveren Plan zu entwickeln schien im Moment wie eine unmögliche Aufgabe.
Glücklicherweise begann seine Schwester für ihn zu planen. »Warum löschen wir nicht ihre Erinnerungen der Begegnungen mit Skirm? Dann wäre das erledigt.«
»Das wird nicht funktionieren, Bre. Wir haben keine Ahnung, wie weitverbreitet diese Gruppe ist. Wir können nicht annehmen, dass die Gruppe auf dieses Gebiet beschränkt ist. Wenn das global ist, gäbe es keine Möglichkeit jedes Mitglied zu bekommen. Es wäre einfacher eine Anzeige in die Zeitung zu setzen«, erwiderte Santiago hämisch.
Breslin machte ein langes Gesicht. »Oh, das hatte ich nich’ bedacht. Was können wir dann tun?«
Kyran hatte ihn aufmerksam beäugt. »Ich sage, wir folgen dieser Gruppe. Sie könnten vielleicht den Unterschlupf der Skirm entdeckt haben. Skirm können Menschen nich’ wahrnehmen, wie sie es mit uns tun, und werden nicht so viele Vorsichtsmaßnamen um sie herum treffen. Ich melde mich freiwillig Elsie zu folgen«, sagte sein Bruder mit einem gerissenen Lächeln.
Zanders Einwand kam unverzüglich und vehement. »Nay, du wirst ihr nich’ folgen. Ich werde derjenige sein.«
Kyrans Lächeln wurde breiter. »Das is’ die Frau, die dir kürzlich den Kopf verdreht hat, oder?«
Zander blickte finster drein. Er war in die Falle seines Bruders getappt. Alles, woran er denken konnte, war wie Kyran sie verführte und sie in seine dunklen Verlangen einführte. Dieser Gedanke machte ihn so wütend, dass er ohne Pause reagierte. »Sie hat mir nich’ den Kopf verdreht«, sagte er durch zusammengebissene Zähne.
»Aye, Brathair, das hat sie. Jeder im Restaurant hat gehört, wie angezogen du von dem Menschen warst.«
Jeder lachte, was nichts dazu beitrug Zanders Verlangen seinen Bruder zu schlagen zu mindern.
»Unser Vasall angezogen von einem Menschen?«, neckte Orlando. »Kein Wunder, dass du wolltest, dass Santi und ich ihren Fall nehmen. Du wolltest eine Ausrede, um sie wiederzusehen –« Orlandos Erwiderung wurde abgeschnitten, als er sich außer Reichweite von Zanders Schlag duckte.
»Genug«, bellte Zander. Er wollte ihre Behauptungen bestreiten, aber die Worte wären eine Lüge und er weigerte sich seine Krieger anzulügen. »Die einzige Information, die ich von Elsie erfahren konnte, is’, dass sie mit jemandem namens Mack arbeitet.« Er hatte keine Ahnung, ob es männlich oder weiblich war. Es war ihm egal, wie sehr sie auf diesen Mack zu setzen schien. »Ich werde Killian darum bitten seine Magie am Computer zu wirken und zu sehen, ob er dahinterkommen kann, wer dieser Mack is’, ebenso wie jeder andere, der in SOVA verwickelt is’. Ich nehme an, dass das etwas Zeit benötigen wird. In der Zwischenzeit wird niemand ohne meinen direkten Befehl Elsie folgen. Jetzt ruht euch aus.«
Er stakste aus dem Zimmer, ignorierte ihre Hänselei. Er war entnervter von seinem unbestreitbaren Verlangen nach der Frau, als sie ihn jemals machen konnten. Der Vampirkönig sollte niemals mit Menschen verkehren.