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Kommunikationstechnik und Informatik

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Die Bell Labs leisteten naturgemäß Pionierarbeit bei der Konstruktion, Erstellung und Verbesserung von Kommunikationssystemen. Dieser Sammelbegriff umfasste alles – von der Endbenutzerhardware wie den Telefonen über Schaltsysteme und Mikrowellen-Sendeanlagen bis zu Glasfaserkabeln.

Manchmal führte diese breite Palette von praktischen Anwendungen sogar zu Fortschritten in der Grundlagenforschung. Beispielsweise versuchten Arno Penzias und Robert Wilson 1964 herauszufinden, was das störende Rauschen verursachte, das bei den von Echo-Ballonsatelliten zurückgeworfenen Funksignalen auftrat. Dabei erkannten sie schließlich, dass es sich um eine Hintergrundstrahlung handelte, die noch vom Urknall herrührte. Diese Entdeckung brachte ihnen 1978 den Nobelpreis ein. Penzias kommentierte dies mit den Worten: »Die meisten Leute bekommen den Nobelpreis für Dinge, nach denen sie gesucht haben. Wir haben ihn für etwas bekommen, das wir loswerden wollten.«

Eine weitere Aufgabe der Bell Labs bestand darin, ein genaues mathematisches Verständnis der Funktionsweise von Kommunikationssystemen zu entwickeln. Das wichtigste Ergebnis dabei war die von Claude Shannon begründete Informationstheorie, die teilweise auf seinen Kryptografiestudien während des Zweiten Weltkriegs fußte. In seiner 1948 im Bell System Technical Journal veröffentlichten Abhandlung »A Mathematical Theory of Communication« beschrieb er die grundlegenden Eigenschaften von Information und fand heraus, wie man die Informationsmenge bestimmt, die prinzipiell über ein Kommunikationssystem übertragen werden kann. Shannon arbeitete von Anfang der 40er Jahre bis 1956 in Murray Hill. Danach kehrte er ans MIT zurück, wo er studiert hatte. 2001 starb er im Alter von 84 Jahren.

Als Computer immer leistungsfähiger und billiger wurden, erweiterten die Bell Labs ihren Einsatz nicht nur im Bereich der Datenanalyse, sondern dehnten ihn auch auf die umfassende Modellierung und Simulation von physikalischen Systemen und Prozessen aus. Die Bell Labs hatten sich schon seit den 30er Jahren mit Computern und EDV befasst und unterhielten seit Ende der 50er Jahre Rechenzentren mit zentralen Großrechnern.

Anfang der 60er wurden Mitarbeiter des Forschungszweiges Mathematik sowie Mitglieder des Bedienungspersonals für den großen Zentralcomputer in Murray Hill einer neu gegründeten Informatik-Forschungsgruppe zugeteilt, die die Bezeichnung Computing Science Research Center erhielt (nach der Nummer in der Organisationshierarchie oft auch »Center 1127« genannt). Auch wenn sie für kurze Zeit noch Computerdienste für alle Mitarbeiter in Murray Hill leistete, war sie keine Serviceeinrichtung, sondern gehörte zum Unternehmensbereich Forschung. 1970 wurde die Gruppe, die sich um die IT-Dienstleistungen kümmerte, in eine eigenständige Organisation ausgelagert.

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