Читать книгу Alsuna Jasmin - Sonnenblume - Bridget Sabeth - Страница 10
In Sorge
ОглавлениеMara saß vor dem Laptop, scrollte durch das Internet.
Neugierig trat Paul näher. »Was machst du da? Bist du neuerdings Sonnenblumen-Fan?«
Mara schüttelte den Kopf. »Nein, ich recherchiere. Schau, in Slowenien gibt es einige solcher Felder.«
Paul runzelte die Stirn. »Okaaay?«, zog er irritiert in die Länge.
Seine Frau seufzte. »Suni hat mich vorhin angerufen, und mich gebeten, ob ich etwas früher kommen kann, weil sie den Verband erneuern muss. Dabei hat sie mir erzählt, dass ihr Vater aus dieser Gegend stammt. Willi hat sich an den Kerl auf dem Bild erinnert. Eine alte Liebe ihrer Mutter Natascha. Ich habe Suni ins Gewissen geredet, dass sie mit der Aufnahme und der Jacke unbedingt zur Polizei muss. Das will sie heute nach der Beisetzung tun. Bestimmt benötigen sie diese für irgendwelche Analysen. Suni hofft ja, dass sich ihr Onkel noch an mehr Details erinnert, damit sie etwas Handfestes präsentieren kann. Sie hat so traurig und matt zugleich geklungen. Bestimmt hängt ihr die Verletzung mehr nach, als sie zugibt. Dabei weiß sie doch, dass sie auf mich zählen kann.«
Paul ließ sich neben ihr nieder. »Du kennst Suni, sie tut sich schwer darin, Hilfe anzunehmen. Und ich glaube, im Moment ist sie verwirrt, weiß selbst nicht, ob das Geschehene real oder nicht doch ein böser Traum ist.«
»Da bin ich mir ja nicht einmal selbst sicher.« Mara betätigte die Energiespartaste des Laptops, als der Bildschirm schwarz wurde, klappte sie ihn zu. »Es ist so tragisch. Ich will etwas tun und Suni unterstützen. Es muss eine Erklärung dafür geben, weshalb das alte Bild in der Tasche gesteckt hat.«
»Nun, ein bisschen schrullig war Natascha schon. Nett, aber sehr zurückhaltend. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie hin und wieder in alten Zeiten geschwelgt hat. Mit ihrem Bruder konnte sie sicher nicht viel anfangen, sondern war ihm gegenüber eher wie eine Mutter und nicht wie die Schwester. Und dass Jasmin ausgezogen ist, hat sie nie ganz verwunden.«
»Zum Glück hat sich Suni auf die eigenen Beine gestellt. Bei Natascha war eine Grenze zwischen Beschützen und Ausspionieren so gut wie nicht mehr vorhanden. Ob sich der Mörder noch in der Gegend befindet?«
»Das ist schwierig zu beantworten. Vielleicht war es eine Internetbekanntschaft und er ist längst wieder über alle Berge.«
»Oder eine alte Liebe …«
»Wer auch immer, wir müssen der Polizei die Arbeit überlassen.«
»Wenigstens bekommt Natascha heute ihre letzte Ruhestätte. Auch wenn mir solche Traditionen nicht viel bedeuten, finde ich es gut, dass das zumindest bald abgeschlossen ist und Suni einen Ort hat, wo sie hingehen kann.«
Pauls Handy piepte.
»Nein«, entließ Mara, da sie seinen Blick kannte. »Ein Einsatz, oder? Was Schlimmes?«
»Umgekippter LKW mit Ölverlust.« Paul ächzte. »Ich kann …«
»Nein, komm einfach nach, sobald der Einsatz vorbei ist.«
Rasch drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. »Weißt du eigentlich, dass du die beste Frau bist, die man sich wünschen kann.«
Mara grinste. »Es gibt bessere Situationen, um seiner Liebsten ein Kompliment zu machen. Vor allem wirkt es verdammt zweideutig, wenn du gleich wie eine aufgescheuchte Hyäne davonläufst.«
Paul entließ ein tiefes Lachen, zog sie hoch in seine Arme und kniff ihr kess in den Allerwertesten. »Tja, und genau dein Hang für Zynismus hat mir den Kopf verdreht. Viel Kraft, my Pink-Rose.« Er ließ eine pinke Haarsträhne durch seine Finger gleiten. »Jasmin kann froh sein, dich zur Freundin zu haben.«
Mara spürte, wie ihr Körper auf Paul reagierte, sich eine Hitze in ihr ausbreitete, der sie im Moment nicht nachgeben konnte. »Bis später«, erwiderte sie rau.
Sein leidenschaftliches Aufblitzen in den Augen verriet deutlich, dass er sich ebenso lieber ausführlich ihrem Körper widmen wollte. Seufzend ließ Paul sie los und folgte der Pflicht, die ihm als Feuerwehrmitglied überaus wichtig war.
»Pink-Rose – pinke Rose – Sonnenblume«, sprach Mara nachdenklich. »Alsuna Jasmin.« Sie reaktivierte kurzerhand den Laptop, tippte ins Suchfeld auf der Internetseite die Vornamen ihrer Freundin ein, um nachzugehen, welche genauen Bedeutungen den Namen zugeordnet waren.