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Das Cholesterin-Märchen

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Wenn wir das Wort „Cholesterin“ hören, kommen den meisten von uns als Erstes verstopfte Arterien und Herzerkrankungen in den Sinn. Cholesterin ist fast zum Synonym für Herzkrankheiten geworden. Jeder „weiß“, dass Cholesterin Herzerkrankungen verursacht. Es steht in der Zeitung. Man liest es in Büchern. Man hört es im Fernsehen und Radio. Überall wird verkündet: „Hohe Blutcholesterinwerte verursachen Herzkrankheiten.“ Wir hören es so oft, dass es wohl wahr sein muss. So viele „Experten“ können nicht irren, oder?

Ebenso „wissen“ wir, dass gesättigte Fettsäuren Herzkrankheiten verursachen, oder nicht? Das ist es, was wir lesen und was jeder sagt. Gesättigte Fettsäuren sind als Übeltäter abgestempelt worden, weil sie auch den Blutcholesterinspiegel erhöhen können. Und da gesättigte Fettsäuren weitaus üppiger als Cholesterin in unseren Nahrungsmitteln vorkommen, werden sie als die größere Bedrohung gesehen.

Seit Jahren wird uns erzählt, Cholesterin und gesättigte Fettsäuren erhöhten den Blutcholesterinspiegel und riefen somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor. Wir hören das so oft, dass wir zu der Annahme verleitet werden, es gäbe jede Menge Belege, die die Cholesterin-Hypothese unterstützen. In Wirklichkeit hat es jedoch nie eine Studie gegeben, die nachgewiesen hätte, dass ein hoher Blutcholesterinwert Herzerkrankungen verursacht. Nicht eine einzige! Im Gegenteil: Zahlreiche Studien zeigen, dass Cholesterin nicht zu verstopften Arterien oder Herzkrankheiten führt. Menschen sterben an Herzkrankheiten, ohne einen hohen Blutcholesterinspiegel zu haben. Andere mit hohen Blutcholesterinwerten zeigen keine Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – keine Bildung von Plaques in den Arterien, keine abnormale Verstopfung und Blutdruckwerte im Normalbereich. Wenn ein hoher Blutcholesterinspiegel Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachte, dann müsste dieser bei allen Menschen zu finden sein, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben. Dem ist aber nicht so.

Die meisten Cholesterinforscher werden zugeben, dass ein hoher Blutcholesterinspiegel nicht die Ursache von Herzerkrankungen ist. Die Pharmaindustrie musste viel tun, um diesen falschen Eindruck entstehen zu lassen, weil der Verkauf von cholesterinsenkenden Medikamenten für sie ein Zig-Milliarden-Dollar-Geschäft ist.

„Die Cholesterin-Theorie ist mit der Geschichte der Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht vereinbar“, sagt Dr. Charles T. McGee in seinem Buch Heart Frauds. „Der Konsum von Fetten und Cholesterin hat bei der großen Mehrzahl der Menschen keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutcholesterinspiegel. Viele Menschen mit hohen Blutcholesterinwerten erleben nie irgendwelche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen mit niedrigem Blutcholesterinspiegel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln und tun es. Etwa ein Drittel der Personen, die einen Herzinfarkt erleiden, haben einen Blutcholesterinspiegel, der im Rahmen dessen liegt, was als normal akzeptiert wird. Versuche, die Todesrate durch Herzkranzgefäß-Erkrankungen mit der von der American Heart Association empfohlenen Ernährung zu senken, sind durchgängig gescheitert. Darüber hinaus sind die Todesraten gestiegen, wenn Medikamente zur Senkung des Blutcholesterinspiegels verabreicht wurden, und nicht, wie erwartet, zurückgegangen.“4

In dem Bemühen, die Cholesterin-Hypothese zu beweisen, arbeiten Forscher seit über 60 Jahren daran, den Nachweis zu erbringen, dass Cholesterin und gesättigte Fettsäuren Herzkrankheiten verursachten. Keine Studie war dazu bisher in der Lage. Die Framingham Heart Study, bei der die Gesundheit von rund 5 000 Personen seit mehreren Jahrzehnten überwacht wird, hat indes gezeigt, dass Menschen, die mehr gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen, nicht mehr Herzkrankheiten als andere entwickeln.5

Der Herzchirurg Michael DeBakey führte an der Baylor University eine Studie mit einer großen Anzahl an Personen durch. Er stellte fest, dass von 1 700 Patienten, die Arteriosklerose (verstopfte Arterien) hatten, die schwer genug war, um einen Krankenhausaufenthalt erforderlich zu machen, nur ein Patient von fünf hohe Blutcholesterinwerte hatte.6 Dr. Harlan M. Krumholz berichtete im Journal of the American Medical Association, dass Personen mit hohen Cholesterinwerten nicht unbedingt diejenigen sind, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, dass sie Herzprobleme haben oder an einer Herzkrankheit sterben. Im Rahmen einer Studie beobachtete er 997 Personen im Alter von 65 Jahren und darüber. Bei jenen mit hohen Cholesterinwerten waren die gleichen Raten an Herzinfarkten und Todesfällen zu verzeichnen wie bei denjenigen mit normalen Werten. Man würde eigentlich erwarten, dass sich mit zunehmendem Alter mehr Cholesterin in den Arterien aufbaut und sich damit das Herz einer Herzkrankheit erhöht. Das Herzinfarktrisiko nimmt tatsächlich mit dem Alter zu. Allerdings zeigt die Forschung keine Korrelation zwischen Alter und Cholesterin auf.

In einer Studie, bei der das Durchschnittsalter der Versuchspersonen bei 79 Jahren lag, berichten die Autoren beispielsweise, keinen Nachweis dafür gefunden zu haben, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel das Todesrisiko oder das Risiko einer Herzkrankheit in dieser Gruppe erhöhte.7 Paul Addis und Gregory Warner, Professoren an der Fakultät für Lebensmittelwissenschaften und Ernährung an der University of Minnesota, stellen fest: „Die vorherrschende Meinung, wonach es sich bei Arteriosklerose einfach um eine Anhäufung von Cholesterin auf den Arterien handele, habe sich eindeutig als falsch erwiesen. Somit werde die „Lipid-Hypothese“ von seriösen Forschern inzwischen weniger akzeptiert und sei durch eine konkurrierende Hypothese ersetzt worden: durch die „Response-to-injury-Hypothese“.8

Wegen der vielen Ungereimtheiten bei der Cholesterin-Hypothese wird inzwischen oft auch vom Cholesterin-Märchen gesprochen. Mit dem Jahr 1950 avancierten Herz- und Gefäßkrankheiten bei uns zur häufigsten Todesursache und sie sind es heute immer noch. Das Vermeiden von Cholesterin und gesättigten Fettsäuren, die Verfügbarkeit cholesterinsenkender Medikamente und der Verzehr cholesterinarmer Lebensmittel und von Produkten, die arm an gesättigten Fettsäuren sind, haben die Epidemie der Herzerkrankungen nicht gestoppt. Es dürfte auf der Hand liegen, dass etwas anderes die Wurzel des Problems ist, was allgemein übersehen wird.

Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

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