Читать книгу Magie der Vulkaneifel - Бруно П. Кремер - Страница 11

Räumliche Weite und zeitliche Tiefe

Оглавление

Die in der Vulkaneifel erlebbare zeitliche Tiefe ist beträchtlich. Sie übergreift die historischen und prähistorischen Zeiträume um ein Vielfaches. Die berühmte Eifel-Hunsrück-Kultur und die oft nur wenig berücksichtigte Keltenzeit sind mit ihren eindrucksvollen Zeugnissen als Bodendenkmale immer noch erlebbar. Und erst recht ist die Römerzeit mit Landsitzen, Villen, Wegmarken und dem sprachlichen Erbe in vielen Ortsbezeichnungen lebendig.

Frankenzeit und Mittelalter haben ebenfalls ihre spezifischen Signaturen hinterlassen. Aber was ist das – bei aller Achtung vor diesen zugegebenermaßen ungemein eindrucksvollen Dokumenten der Kulturhistorie – gegenüber den erdgeschichtlichen Dimensionen der Eifeler Landschaft, die fast eine halbe Milliarde Jahre überspannen und somit aus einer Zeit stammen, als die heutigen Landstriche zwischen Rhein, Mosel und Ahr tatsächlich noch weit südlich des Äquators lagen, bevor sie durch die von dem in Fragen der Geophysik eher als Außenseiter agierenden, aber in der Nachbetrachtung einfach genialen Alfred Wegener (1880–1930) erstmals 1912 geforderte und durch die unterdessen längst als gesichertes Wissen akzeptierte Plattendrift in ihre heutige Position verlagert wurden. Wer die Eifel auf einem ihrer unterdessen äußerst angesagten Fernwanderwege auch nur abschnittweise durchstreift, mag und muss diese auch in der Gewissheit erleben, dass er über uralte Meeresböden schreitet, untergegangene und wieder aufgetauchte Korallenriffe übersteigt und fossile Lebensräume betritt, in denen die ältesten Gefäßpflanzen der Welt sich anschickten, das Festland zu besiedeln. Mitten in der Vulkaneifel lebten seinerzeit Krokodile. Hier fand man mit einem Lemuren-Unterkiefer das bislang älteste Fossil eines fernen europäischen Vorfahren aus unserer eigenen Ahnengalerie, und hier war der Lebensraum der fossil ungewöhnlich gut erhaltenen Vorläufer unserer heutigen Pferde, die nicht einmal so groß waren wie ein Schäferhund. Erzählen Sie das an einem der zahlreichen Aufschlüsse im Gelände doch unbedingt (auch) Ihren Kindern oder Enkeln – die werden aus dem Staunen gewiss nicht so leicht wieder herauskommen.


Schon die Menschen der Altsteinzeit haben mit ihren Lagerstätten einzigartige und für das Verständnis ihrer Kulturstufe äußerst bedeutsame Spuren hinterlassen.

Das berühmte Fraubillenkreuz auf dem Ferschweiler Plateau stammt aus keltischer Zeit und ist ein aus örtlich gebrochenem Lias-Sandstein gefertigter Menhir. Erst in nachmittelalterlicher Zeit hat man ihn in seine heutige Form umgearbeitet und dabei sozusagen christianisiert.


Römisches Viadukt bei Vussem Im rund 100 km langen Aquädukt der bewundernswerten Eifelwasserleitung nach Köln haben die römischen Baumeister überwiegend die lokal anstehenden devonischen Schiefergesteine und als Abdeckung mesozoische Sandsteinplatten verwendet.


Das Feldkreuz in Kergeshof, nahe Burg Pyrmont, wurde als Monolith aus einem Sandsteinblock gehauen.


Sanft welliges Hochflächenrelief bei Niederehe

Magie der Vulkaneifel

Подняться наверх