Читать книгу BAT Boy 2 - C. A. Raaven - Страница 5
Auftakt
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Was bisher geschah:
Lucas Franke schreckt an seinem 13. Geburtstag aus einem seltsamen Traum hoch und hat von da an das Gefühl, dass etwas mit ihm vorgeht, das er sich nicht erklären kann. Nachdem er seiner Nachbarin Ines in den Sommerferien näher gekommen ist, trifft er sie in seiner neuen Schule zusammen mit ihrem Freund an. In einem Moment der Panik, als seine Sinneseindrücke ihn auf dem Schulhof fast überwältigen, macht Lucas die Bekanntschaft eines eigenartigen Lehrers namens Neumann. Dieser erkennt im Verhalten des Jungen etwas und nimmt ihn deshalb zu einer geheimnisvollen Veranstaltung mit. Dort erfährt Lucas, dass er zu einer besonderen Art von Menschen gehört. Sie selbst nennen sich »Begabte« und sind unter anderem in der Lage, die Gestalt verschiedener Tiere anzunehmen. Hinzu kommen geschärfte Sinne, erhöhte Körperkraft und einige weitere Fähigkeiten. Diese lernen sie in der Berliner Akademie für Transmutationen (kurz BAT) zu kontrollieren. Lucas stellt sich als besonders talentiert heraus. Er verbringt jede freie Minute in der BAT, die er seinen Eltern gegenüber als Jugendclub beschreibt. Dort wird er zufällig Ohrenzeuge einer geheimen Besprechung, in der es um eine Bombe geht und bei der ein für ihn unverständliches Wort eine Rolle spielt. Eines Tages folgt Ines ihm aus Neugier und bekommt durch einen Zufall ebenfalls Zugang zur BAT, ohne dass sie etwas von deren eigentlicher Bestimmung ahnt.
Auch sie erfährt etwas von dieser Bombe, und ihre Abenteuerlust wird gepackt. Im Verlauf ihrer Nachforschungen gerät sie schließlich in höchste Lebensgefahr.
Lucas saß auf einem unbequemen Stuhl und stierte vor sich hin. Es waren schon mehrere Stunden vergangen, seit sein Vater den entsetzten Bunges eine Geschichte darüber erzählt hatte, wie sie Ines vorhin in diesem Zustand fanden:
Zuerst hatten sie den Abend damit verbracht, Voyager in Enterprise-Kostümen zu genießen, die Paul von einem Geschäftsfreund aus den Staaten geschenkt bekommen hatte. Um Mitternacht war Lucas auf die Idee gekommen, Ines zum neuen Jahr alles Gute zu wünschen, da er Licht in ihrem Zimmer gesehen hatte. Aber niemand hatte auf die Anrufe reagiert. Lucas hatte jedoch nicht eher Ruhe gegeben, bis Betty und Paul sich dazu bereiterklärten, mal vorbeizuschauen. Auch auf das Klingeln an der Haustür hatte niemand reagiert. Sie ließen sich von Lucas erneut überreden, auch noch ums Haus zu gehen. Es war ihnen allen seltsam vorkommen, dass oben Licht brennen sollte, das restliche Haus aber vollkommen dunkel war. Dabei hatten sie erstaunt festgestellt, dass die Terrassentür nur angelehnt war. Sie waren dann durch die offene Tür ins Haus gegangen, wo sie letztendlich Ines – vollkommen angekleidet, aber ohne Bewusstsein – liegen gesehen hatten.
Lucas fühlte sich elend, was zum Großteil daran lag, dass er seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen hatte. Aber er brachte trotzdem keinen Bissen hinunter. Er machte sich bittere Vorwürfe, dass er Ines so lange nicht aus sich herausgelassen hatte – ja dass er sie überhaupt in sich aufgenommen hatte.
Es hatte schon allein über eine Stunde gedauert, bis ein Rettungswagen eingetroffen war. Bei der Feuerwehr war um genau 4 Minuten nach Zwölf der Zentralcomputer ausgefallen. Das ergab einen weiteren Punkt, für den er sich schuldig fühlte, denn das Rechenzentrum befand sich in Siemensstadt, wo er die Bombe fallengelassen hatte. Auf der Fahrt hierher ins Krankenhaus hatten mit einem Mal Ines‘ Organe versagt. Es war den Rettungssanitätern gerade noch so gelungen, sie lebend dort abzuliefern. Jetzt lag sie auf der Intensivstation. Maschinen übernahmen die Aufgaben, die ihr Körper nicht mehr zu leisten imstande war. Lucas blickte hinüber zu dem Bett, das – umringt von blinkenden Apparaten – durch eine Glaswand zu sehen war. Seine Finger nestelten fahrig an etwas herum, das er in seiner Hand hielt. Er blickte nach unten und entdeckte den Rucksack, den sie zusammen mit dem von Ines in der Siegessäule gefunden hatten. In diesem Moment erklang daraus ein Geräusch. Lucas ließ ihn vor Schreck fallen. Das Geräusch entpuppte sich bei näherem Hinhören als »Enter Sandman« von Metallica. Es spielte immer weiter. Voller Neugier stöberte Lucas im Rucksack herum, auf der Suche nach der Quelle des Songs. Kurze Zeit später hielt er etwas in der Hand, das er noch nie irgendwo gesehen hatte. Es musste ein Handy sein, aber auf Anhieb konnte Lucas keine Tastatur entdecken. Dann fand er heraus, dass es sich aufklappen ließ. Als er dies tat, wurde sein Erstaunen immer größer. Die Handys, die er kannte, konnten nur ziemlich hässliche Piepser von sich geben. Dieses hier spielte einen vollständigen Musiktitel und hatte darüber hinaus ein Farbdisplay, das sogar Bilder darstellen konnte. Auf diesem Display war nun ein Sarg zu sehen, auf dem mit blutroten Buchstaben »Blood Pride« geschrieben stand. Lucas starrte noch einen Moment darauf, dann drückte er die Annahme-Taste.
»Plague, was ist los? Warum hat es nicht geklappt?!«, dröhnte eine tiefe Stimme aus dem Hörer.