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~~~ KAPITEL 2 ~~~


3. Juni 2024, Montag, 07:00 Uhr


La'ith war schon vor dem Frühstück im Medienraum. Gleich begann das Training für die älteren Guardians, doch bis dahin hatte er noch etwas Zeit. Und er wollte sie nutzen, um dem nachzugehen, was ihm gestern an der Tür zum Männer-Umkleideraum zu Ohren gekommen war.

Der Computer zeigte ihm verschiedene Einträge zum Suchwort STEALER. Und fast sofort stieß er auf das, was Trajan gemeint hatte. Nach zwei Minuten, in denen er Texte mehr oder weniger überflogen hatte, beugte er sich aufmerksam vor. Er begann in anderen Sprachen zu suchen, arabisch, spanisch, französisch. Der Begriff STEALER war in mehreren Ländern bekannt. Und Trajan hatte Recht gehabt: Er stand für eine Person, die in der Lage war, begabten Menschen ihre Fähigkeit zu stehlen.

Verwundert las er weiter, las und las und die Zeit verging. Der Trainingsbeginn war längst vorüber, als sich sein Handy meldete.

"Ist was passiert, Mann? Wir warten auf dich." Yonas' Stimme hatte einen besorgten Unterton. "Oder hast du vergessen, dass du heute für Sadik das Morgentraining übernommen hast?"

Überrascht sah La'ith auf den MFA an seinem Handgelenk. Das kleine, internetfähige, wasserdichte Gerät, das mit vollem Namen Multi Functional Assistent hieß, vereinte Thermometer, Hygrometer, Handy, Navigationssystem mit GPS-Sender und Weltzeituhr in sich. Es zeigte zehn nach neun.

"Ich bin sofort unten, dauert zwei Minuten."

Er löschte seine Suchergebnisse und den Browserverlauf und schaltete den Computer aus. Was er gefunden hatte, beschäftigte ihn. Er musste mit Sadik darüber reden, doch das hatte zu warten bis nach dem Mittagessen, denn der Chef der Guardians war unterwegs.


Nachmittags um halb drei sah er Sadik in den Garagenhof einfahren und beobachtete, wie dieser sein Auto parkte und ausstieg. Er war selbst erst vor zwei Minuten zurück­gekommen und hatte auf den braunen SUV gewartet. Das, was er mit dem Chef der Guardians zu bereden hatte, war - zumindest vorerst - nicht für alle Ohren bestimmt und deshalb hielt er einen unverfänglichen Ort für besser.

"La'ith", meinte Sadik verwundert und warf die Autotür zu. "Hast du auf mich gewartet?"

Der Angesprochene nickte.

Der Chef der Guardians seufzte. "Wollen wir mal schauen, ob Kareem noch was zu essen hat? Ich habe einen Mordshunger."

"Ich brauch Kaffee", gab La'ith zurück. "Und dann hätte ich was mit dir zu besprechen."

Sie wandten sich dem Haus zu. Wenn sie nebeneinander liefen, konnte man sehen, wie sehr sie sich unterschieden. Sadik war groß und breitschultrig, fast bullig, und mit seinen zweiunddreißig Jahren ein gutaussehender Mann.

La'ith erschien im Vergleich zu ihm schmächtig, dafür aber athletisch, fast sehnig gebaut. Er wirkte jünger und wendiger. Doch das täuschte, denn sein Aussehen, das Resultat einer genetischen Manipulation während der Kindheit, ließ nicht auf sein wahres Alter schließen. La'ith war einundvierzig, aber ab dem neunzehnten Lebensjahr nicht mehr gealtert und sah deshalb wie ein Teenager aus.

Seit er zu den Guardians gehörte, arbeitete er unermüdlich. Es schien, als wollte er jedermann vergessen lassen, dass er früher zu ihren Feinden gezählt hatte. Doch das war unnötig. Alle respektierten ihn als Sadiks Stellvertreter genauso wie als ihren Lehrer in Energienutzung, denn auf diesem Gebiet konnte ihm nur Yonas das Wasser reichen.

Die beiden gegensätzlichen Männer waren in der Teeküche angekommen und hatten Kaffee und etwas Essbares gefunden. Während der Chef der Guardians einschenkte, stand sein Stellvertreter in der offenen Tür und sah auf den Gang hinaus.

"Du machst es spannend. Ist es ein Geheimnis?" Sadik lachte, doch La'ith ging nicht darauf ein.

"Hast du schon einmal vom Stealer gehört?", fragte er übergangslos, während er die Kaffeetasse entgegennahm und sich auf einen der Barhocker an dem breiten Tresen schob.

Sein Vorgesetzter zog die Augenbrauen zusammen und setzte sich ebenfalls.

"Stealer? Nein. Wer soll das sein?"

"Jemand, der Begabten ihre Fähigkeit raubt."

"Wow, klingt nach dem bösen Buben in einem Fantasyfilm." Sadik biss in sein Brötchen und kaute grinsend. Doch ein Blick auf La'ith, der ernst blieb, ließ ihn verstummen. "Was, kein Scherz? Das ist eine reale Person? So jemanden gibt es?"

"Es scheint so. Ich hörte Trajan gestern Nachmittag darüber reden, unten in der Umkleide, nach dem Training. Heute Morgen habe ich deswegen mal etwas im Netz geforscht. Und ich bin fündig geworden. Wir müssen unbedingt darüber reden."

Sadiks Handy klingelte.

"Tamira? Was ist?", fragte er. Eine Weile blieb er still und lauschte. "Heute Abend. Halb neun. Wie? Um acht schon?" Wieder hörte er zu. "In Ordnung, dann um acht im Medienraum."

Er beendete das Gespräch und sah La'ith an. "Scheint, als wärest du nicht der Einzige, der auf diesen Stealer aufmerksam geworden ist. Tiana und Tamira haben auch was entdeckt. Wir treffen uns um acht und ich hätte dich gern dabei."

"Alles klar." La'ith trank seinen Kaffee aus und stand auf. "Wir müssen los?"

Um drei begann die einzige gemeinsame Ausbildungseinheit des Tages für Guardians und Anwärter. Vor dem Frühstück trainierte der Chef die Älteren und sein Stellvertreter die Jüngeren. Nachmittags waren alle zusammen, das gab die besseren Möglichkeiten für die Gruppenbildung.

Sadik seufzte. "Ja, es ist fast drei. Die Meute wartet schon und ich will vorher noch mal schnell rübergehen ins Kutscherhaus. Und irgendwann muss ich mit Gaz über Ethan reden. Der Kerl ist ein Pulverfass und die Lunte scheint schon zu brennen."

La'ith öffnete den Mund, um dem Teamchef von seiner Beobachtung in der Umkleide zu berichten, doch er schwieg. Es war ein sehr privater Moment gewesen und er würde vorher allein mit dem jungen Mann sprechen.


3. Juni 2024, Montag, 19:00 Uhr


Im Haus herrschte vorabendliche Stille. Die jüngeren Schüler waren mit Hausaufgaben beschäftigt oder genossen die knappe Freizeit und eine Gruppe Guardians trainierte mit Gaz im Schießkeller.

Von dem offenen Küchenfenster unter dem Büro drangen Geschirrklappern und lachende Frauenstimmen bis zu ihr herauf. Die zwei Hausmädchen, die sich trotz ihres gegensätzlichen Wesens bestens verstanden, waren dabei, das Geschirr für das Abendessen in den Speisesaal zu bringen. Eine von ihnen begann zu singen und Tamira lächelte.

Sie forschte vorerst allein im Internet weiter, denn als Lehrerin an der städtischen Grundschule war Tiana tagsüber außer Haus und kam nicht vor vier Uhr zurück. Und heute wollte sie nach dem Unterricht eine Freundin besuchen und erst abends wieder da sein. Bis dahin hoffte Tamira, mit ihrer Recherche einen Schritt weiterzukommen.

"Dann mal los", ermunterte sie sich selbst. Zuerst ließ sie den Computer nach den Namen der zwei anderen Schüler suchen, die ihr Tiana gestern Abend noch gegeben hatte. Doch zu beiden gab es keine Vermisstenanzeige. Die Absage von deren Eltern musste also andere Gründe gehabt haben. Tiana lag richtig mit ihrer Vermutung.

"Und jetzt schauen wir mal, ob du wieder zu Hause bist, junge Dame." Sie nannte dem Computer Clarices Namen und begann ungeduldig auf der Unterlippe zu kauen. Gleich das erste, was aufpoppte, war die Meldung, dass die vermisste Jugendliche auf demselben Rastplatz aufgefunden worden war, an dem ihr abgestellter Pick-up entdeckt wurde. Und zwar abends. Damit waren exakt drei Tage vergangen, auf die Stunde genau. Sie war unverletzt und es ging ihr gut. Weitere Einzelheiten gab es nicht.

Tamira lehnte sich zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und kaute auf ihrer Unterlippe. Leider ließen sich keine Angaben über den Grund von Clarices Verschwinden finden. War sie entführt worden oder ausgerissen?

Sie nahm sich die anderen beiden Anzeigen mit den Meldungen, dass die vermissten Jugendlichen wieder zu Hause waren, noch einmal vor. Doch sie brachten keine neuen Erkenntnisse.

Tamira begann aufzuschreiben, was sie bisher in Erfahrung bringen konnten. Drei Teenager, die eine besondere Fähigkeit besaßen und zur Aufnahme an ihrer Schule vorgesehen waren, verschwanden. Es gab keine Lösegeldforderungen. Die Familien meldeten sie als vermisst und drei Tage später tauchten sie unversehrt wieder auf. Das war alles.

An der ganzen Sache war etwas faul, sie wusste nur nicht, was. Irgendetwas übersah sie.

Sie nahm sich die Liste mit den Namen der geplanten Neuzugänge und prüfte sie. Doch es gab keinen Anhaltspunkt. Wonach suchte sie? Sollte sie auf den nächsten vermissten Schüler warten, um herauszufinden, ob das mysteriöse Zeitschema von drei Tagen beibehalten wurde?

Beibehalten wurde?

Das setzte die Aktion einer Person voraus und der Gedanke einer Entführung verfestigte sich immer mehr. Aber Tian-Ti lebte in der Mongolei, Romaru in Guatemala und Clarice in Kanada. Immense Entfernungen ohne jeglichen geografischen Zusammenhang.

Es war zum Verrücktwerden.


Pünktlich um acht hockten sie zu viert im Medienraum. Tiana setzte die Männer ins Bild, indem sie erklärte, auf was sie da gestoßen war und was Tamira inzwischen heraus­gefunden hatte.

Sadik und La'ith lauschten aufmerksam und als sie fertig war, herrschte einen Moment Ruhe.

"Das hört sich wirklich seltsam an", meinte der Teamchef. "Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden und diesem … Stealer?"

"Anfangs dachten wir, dass jemand der Schule schaden will", erklärte Tamira, "aber obwohl wir nicht wissen, ob den Jugendlichen ihre Gabe gestohlen wurde, vermute ich, dass die beiden Sachen miteinander in Verbindung stehen. Die Eltern haben schließlich die Anmeldung für die Schule rückgängig gemacht, die logische Konsequenz, wenn der Sprössling keine Gabe mehr hat."

Sie stand auf und schaltete den Computer ein. Nach wenigen Sekunden zeigte der große Hologrammbildschirm an der Wand des Medienzimmers eine Weltkarte.

"Wir wissen von Romaru", sie setzte mit dem Zeigefinger einen farbigen Punkt in das Hologramm, "und wir wissen von Clarice", ein Punkt für Vancouver folgte. "Einer für …"

"Tian-Ti", half die Freundin aus.

"Richtig, aus der Mongolei. Ich mach den Punkt mal in die Hauptstadt. Das wären die drei potentiellen Schüler. Wer sind die bestohlenen Leute?"

La'ith berichtete von zwei Personen aus Kuba, einem aus Mexiko und zweien aus Chile, und Tamira markierte die betreffenden Länder.

"Und was hat Trajan gesagt? Von welchen Fällen hat er gehört?" Sadik wandte sich fragend zu La'ith um.

Der zuckte die Schultern. "Er hat nichts Genaues geäußert. Aber wir können ihn ja fragen. Er müsste da sein."

Im selben Moment, wie Sadik sein Handy hervorholte, um Trajan anzurufen, klingelte das von Tamira.

Einen Augenblick lauschte sie, bevor sie langsam aufstand und zur Tür ging. "Si, Señora Vermosa", konnten die anderen noch hören, dann war sie verschwunden.

Verwundert runzelte Tiana die Stirn. Nanita Vermosa war die Mutter von Romaru, dem Jungen aus Guatemala. Was konnte sie wollen?

"Trajan kommt." Sadik steckte sein Handy weg. "Wir warten so lange, Tamira telefoniert ja auch."

"Sie hat Romarus Mutter am Telefon", erklärte Tiana.

Minuten später kündigten Schritte im Korridor die Ankunft ihres Bruders an. Die Tür wurde geöffnet und der Polizist kam herein. Er umarmte kurz seine ein Jahr ältere Schwester, die er um einen ganzen Kopf überragte. Mit den Männern tauschte er den unter den Guardians üblichen Fauststoß gegen die Schulter.

"Mit wem telefoniert denn Tamira auf Spanisch?", fragte er und deutete mit dem Daumen zur Tür.

"Mit der Mutter von einem Jungen, der für die Aufnahme am Internat vorgesehen war."

Sadik wollte Trajan eben erklären, warum sie hier zusammensaßen, da kam Tamira wieder herein. Ihr Gesicht zeigte, dass es Neuigkeiten gab.

"Das war die Mutter von Romaru. Sie hat mich heimlich von einem Laden in ihrem Dorf aus angerufen, weil ihr Mann es ihr verboten hat. Eigentlich wollte sie sich nur noch einmal entschuldigen, dass Romaru nicht kommen wird. Aber als ich sie fragte, wie es ihm geht und ob alles in Ordnung ist mit ihm, da fing sie plötzlich an zu weinen und konnte sich gar nicht beruhigen. Sie dürfe mit niemandem darüber sprechen, meinte sie, aber sie müsse es einfach jemandem erzählen. Romaru kann sich nämlich an nichts erinnern. Alles, was vor dem Ereignis war, ist aus seinem Kopf ausradiert und seine Gabe ist weg. Komplett. Er weiß nicht mal mehr, dass er je eine hatte und dass sie ihm genommen wurde. Er weiß gar nichts mehr und er ist sehr unglücklich, denn er lebt in einer ihm unbekannten Welt und seine Familienmitglieder sind Fremde für ihn."

"Autsch", entfuhr es Trajan.

"Seine Gabe ist weg? Damit dürfte feststehen, dass es einen Zusammenhang gibt, oder?" Sadik verschränkte die Arme vor der Brust.

"Amnesie?" La'ith hatte die Frage gestellt. "War das bei den anderen auch?"

Der Chef wiegte den Kopf. "Keine Ahnung, aber möglich wäre es. Vielleicht verursacht der Gaben-Diebstahl Schäden am Gehirn oder zumindest am Verstand. Man müsste den Jungen mal sehen und untersuchen."

"Dann fliegen wir hin und schauen ihn uns an." Tamira sagte das, als wäre es die einfachste Sache der Welt.

"Was, nach Guatemala?", fragte Sadik verdutzt.

"Ja!" Tiana nickte zustimmend. "Die Idee ist gut. Romarus Mutter wäre sicher dankbar."

"Aber was wollt ihr denn dort machen?" Der Teamchef war nicht überzeugt. "Soweit ich weiß, ist keiner von euch Neurologe oder Gehirnchirurg."

"Vielleicht ist der Gedächtnisverlust Ergebnis einer durch Hypnose erzeugten Blockade. Dann könnte ich sie eventuell lösen. Auch bei einer Amnesie kann man manchmal mittels Hypnose verschüttete Erinnerungen wecken." Tamira wurde immer aufgeregter, je mehr sie redete.

"Was, wenn er nur nichts erzählen will - oder darf?", gab Trajan zu bedenken. "Vielleicht hat ihm jemand gedroht?"

"Jemand?"

"Na der Stealer eben. Er könnte doch Rache an Romarus Familie angedroht haben. Wie alt ist der Junge?"

"Zwölf", antwortete seine Schwester. "Und wenn das so wäre, dann könnte ich ihn mit meiner Gabe zum Reden bringen."

"Was, du willst auch mit?" Trajan riss erstaunt die Augen auf.

"Warum denn nicht? Nächste Woche beginnen die Ferien, da habe ich sowieso Urlaub. Ich würde Tammy auf jeden Fall begleiten." Sie warf einen kurzen Seitenblick auf die Freundin. "Das heißt, wenn sie mich mitnimmt."

"Ihr seid ja verrückt …"

Sadik und La'ith hatten die Diskussion wortlos verfolgt. Man konnte sehen, dass der Teamchef hin und hergerissen war. Die Idee gefiel ihm. Aber Guatemala war nicht Frankreich oder Belgien. Der Staat in Mittelamerika durchlebte unruhige Zeiten und befand sich fest in der Hand von Drogen- und Wirtschaftsbossen, welche die Politiker wie Puppen an Fäden tanzen ließen. Die UNO hatte sich im Land unbeliebt gemacht und keinerlei Handhabe mehr. Straßen außerhalb der großen Städte waren in desolatem Zustand, Tourismus gab es so gut wie gar nicht und wenn, dann nur in den als absolut sicher deklarierten Gebieten.

"Ich werde sie begleiten", meinte La'ith. "Wenn sie wirklich dorthin wollen, komme ich mit."

Trajan raufte sich die Haare. "Alles nur wegen eines Jungen?", fragte er.

"Nein", antwortete Sadik mit Bestimmtheit. "Deswegen habe ich dich hergerufen. Du hast die Sache eigentlich ins Rollen gebracht mit deiner Story vom Stealer. Wir wollen hören, was du über ihn weißt."

Der Polizist stöhnte. "Da habe ich ja was angerichtet. Also ich weiß von fünf Leuten. Zwei aus den Vereinigten Staaten, einer aus Ecuador, einer aus Saudi-Arabien und einer aus Liverpool."

"Damit wären der erste Europäer und der erste Asiat im Spiel", bemerkte La'ith interessiert.

Sadik, dessen Finger die Punkte für die Genannten auf der Karte hinzugefügt hatte, sah, dass die meisten von ihnen auf den beiden amerikanischen Kontinenten zu finden waren. "Stealer, es scheint, als ob du eine Vorliebe für Amerika hättest", murmelte er grübelnd. "Aber die Entfernungen sind trotzdem enorm."

"Mich interessiert, wie das Gaben-Stehlen geschieht", bemerkte La'ith. "Und wie man dem Stealer auf die Schliche kommen kann. Klingt nach viel Recherche-Arbeit."

"Gut, dann fangen wir bei Romaru damit an", meinte Tamira, legte die Hände auf die Oberschenkel und nickte Tiana zu. "Wann fliegen wir?"

"Die Ferien beginnen am nächsten Montag. Wir hätten eine Woche, um alles vorzubereiten. Pässe prüfen. Touristen­visum beantragen, Hotel buchen", überlegte Trajans Schwester und erhob sich. "Ich kümmere mich um den Flug, wenn du das Hotel übernimmst."

Ihr Bruder starrte sie an. Tiana verhielt sich, als würde sie lediglich zum Einkaufen fahren wollen. Doch die Frauen planten, nach Mittelamerika zu fliegen, in ein Land, das von politischen Unruhen erschüttert und als Reiseziel nicht empfohlen wurde.

"Ich würde ja mitkommen, doch ich kriege so kurzfristig keinen Urlaub", meinte er ärgerlich.

"Es reicht, wenn La'ith dabei ist", wandte Sadik ein und sah seinen Stellvertreter an.

Der erhob sich. "Vielleicht können wir den Firmenjet nehmen", schlug er vor.

"Gute Idee. Frag Nakoa."

La'iths Miene wurde undurchdringlich. Sadiks Worte hatten an sein altes Problem gerührt.

"Schon gut", meinte Tamira, die es bemerkte. "Ich frag ihn."

"Dann machen wir an der Stelle Schluss für heute. Wenn es Neuigkeiten zum Thema gibt, bitte alles an Tamira oder Tiana weiterleiten."

GUARDIANS - Der Verlust

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