Читать книгу Fahrschein zum Tod - Callum M. Conan - Страница 10
3 Ein tödlicher Lauschangriff
ОглавлениеDer Flug war sehr entspannt verlaufen. Colin hatte die eine oder andere Störung erwartet, aber es passierte nichts. Das einzig Interessante war der Film, der während des Fluges gezeigt wurde: Casino Royal. Das erste Bond-Abenteuer. Sein erster Einsatz also. Ebenso wie bei Colin. Zwei Punkte waren natürlich schon anders: Bei Colin war es nicht klar, dass es ein Happy-End geben würde und zudem hatte er nicht die nötige Erfahrung im Gepäck. Eigentlich hatte Colin überhaupt keine Erfahrung auf diesem Gebiet. Auch wenn es eigentlich nicht um einen richtigen Einsatz sondern „nur“ um ein Training ging, wollte er sich um keinen Preis blamieren. So wirklich real wirkte das alles immer noch nicht. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Colin eine weite Reise unternahm und auch nicht, dass er dabei etwas Wichtiges erledigen würde. Allerdings, worum es dabei ging, war etwas vollkommen Neues. Das Mysterium der Welt der Geheimdienste. Jeder Agententhriller war natürlich spannend, wenn man wusste, dass man nur über einem Buch oder im Kino saß. Und selbst die Schauspieler sehen die Drehzeit immer als einen großen Spaß an. Aber das hier war das echte Leben. Und Colin war gerade dabei, aus dem wohl behüteten Ausbildungsalltag in das gefährlichste Geschäft überhaupt umzusiedeln. Da war es gut, dass er bislang immer einen klaren Kopf bewahrt hatte.
Nun saß er also in einem Sessel in der Flughafenbar und wartete auf einen Mann mit der Bezeichnung Opal Gamma, den er bislang nur als „Ausrüster des ESS“ kannte. Colin war gespannt, was für ein Typ dieser Ausrüster war. Während er sich so seine Gedanken machte, bemerkte er neben sich zwei Männer, die hier am Kingsford Smith International Airport doch ziemlich exotisch wirkten. Der eine trug eine ovale Brille und hatte volles, angegrautes Haar. Er musste um die fünfzig Jahre alt sein. Seine Figur schien etwas außer Form geraten, denn er war klein und ziemlich breit. Allerdings konnte dies auch eine Täuschung sein, die sein dicker Mantel hervorrief, den der Mann selbst bei 30° C im Schatten trug. Der andere war etwa zehn Jahre jünger als sein Gegenüber und sein muskulöser Oberkörper unterschied ihn zusätzlich von dem Mann mit dem Mantel. Eine große schwarze Sonnenbrille verdeckte seine Augen und er fuhr sich immer wieder mit seiner massigen Hand über die Stirn um sich der Schweißperlen zu entledigen, die unentwegt von seinem Kopf herunter rannen. Im Gesicht hatte der Mann ein einzigartiges Erkennungsmerkmal. Eine große Narbe zierte seine rechte Wange. Sie verlief vom Ohr bis zur Nase. Die dröhnende Stimme des Mannes meldete sich mit osteuropäischem Akzent zu Wort. Colin konnte nicht genau erkennen, ob der Akzent russisch oder ukrainisch war. Aber aus dieser Gegend schien der Kerl zu stammen.
-„Und wie genau wollen Sie das anstellen?“, fragte er gerade.
Die Antwort des älteren Mannes kam mit starkem englischem Akzent. Er klang ein wenig wie ein englisches Schulmädchen.
-„Wir werden unsere Freunde an der 1st Avenue in New York unter Druck setzten. Die Ausführungen meines Cousins werden ihnen zu denken geben, da bin ich mir sicher. Meinen Sie nicht auch?“
Der große Osteuropäer bejahte abwesend, während er einen Mann zu beobachten schien, der an einem Tisch hinter ihnen saß und schon die ganze Zeit mit seinem Handy beschäftigt war. Er hielt es immer in Reichweite der beiden Männer, denen Colin nun seit wenigen Minuten zufällig zugehört hatte. Irgendetwas schienen die beiden vorzuhaben. Colin war nur nicht ganz klar, was. Wer waren ihre Freunde in New York? Man müsste mehr über diese beiden Männer herausfinden.
Der Mann mit dem Handy stand gerade auf und verließ die Bar. Colin sah ihm hinterher und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass der Mann mit der Narbe sich von seinem Gegenüber verabschiedete.
-„Ich fürchte, Sie müssen mich nun entschuldigen, Mister Brown.“
Brown. So hatte Colin zumindest einen Namen. Der Engländer nahm seinen Aktenkoffer und stand ebenfalls auf.
Nachdem der kleine Mann sich entfernt hatte, blickte Colin zu dem Tisch hinüber, an dem die beiden gesessen hatten. Neben dem Getränkekartenhalter und einem Aschenbecher lag ein altes, silbernes Zigarettenetui. Er ließ seinen Blick durch die Wartehalle wandern um den großen Osteuropäer zu finden. Dieser Mann war derjenige, der geraucht hatte, als er vor wenigen Augenblicken noch in der Flughafenbar gesessen hatte. Also musste ihm das Etui gehören. Colin erblickte die Zielperson in der Nähe der Toiletten. Ein paar Meter vor ihr öffnete der Mann mit dem Handy die große Tür der Toilettenräume.
Colin wusste nicht recht, warum er dem großen Osteuropäer folgte; war es wegen des vergessenen Zigarettenetuis oder war der wahre Grund, dass sein Verstand ihm riet diesem Mann zu folgen, um auch dessen Namen noch herauszubekommen? Er schlenderte unauffällig durch die Wartehalle, in Richtung der Toiletten, an deren Eingangstür sich nun auch seine Zielperson befand. Als sich der Mann vor den Toiletten noch einmal umdrehte, hob Colin die Hand, in der er das Zigarettenetui hielt, in die Höhe und rief laut „Entschuldigung, aber Sie haben Ihr Zigarettenetui vergessen.“ Der Osteuropäer ignorierte sein Bemühen allerdings und betrat die Toilette. Colin rannte zu der blauen Kunststofftür und drückte die Klinke hinunter. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Er zog fester an der Klinke, aber auch so blieb die Tür verschlossen. Aus dem Toilettenraum waren plötzlich gedämpfte Schreie zu hören. Colin schossen Bilder dessen Durch den Kopf, was sich darin gerade abspielen mochte. Hätte er eine Waffe griffbereit gehabt, er hätte das Schloss durchlöchert und wäre in die Toilette gestürmt. So aber blieb ihm nichts anderes übrig, als, so schnell er konnte, zur Flughafenpolizei zu laufen und ihnen seine Vermutung mitzuteilen.
Der diensthabende Officer blickte Colin gelangweilt an.
-„Was meinen Sie ist gerade auf den Toiletten passiert? Das glauben Sie doch selber nicht. Nur weil Sie die Tür nicht aufbekommen, müssen Sie hier nicht gleich irgendwelche Schauermärchen erfinden“, sagte er genervt. „Aber da Sie meine Mittagspause nun eh schon gestört haben, kann ich Ihnen gerne die Tür zu den Toilettenräumen öffnen.“
Der dicke Beamte erhob sich langsam aus seinem Sessel, legte sein Sandwich zur Seite und nahm einen Schlüsselbund vom Haken.
Während er vor sich hin grummelnd in Richtung der Toiletten ging, warf er hin und wieder einen abschätzenden Blick auf Colin. Dieser ließ sich davon gar nicht beeindrucken und schlenderte lässig hinter dem Officer her. Er konnte davon ausgehen, dass der große Osteuropäer längst über alle Berge war. Es war also keine Eile mehr geboten. Außerdem würde sich der dicke Beamte garantiert nicht hetzen lassen.
Bei den Toiletten angekommen, drückte der Flughafenpolizist mit festem Griff die Klinke der Tür hinunter, ähnlich wie es Colin vor wenigen Minuten ebenfalls getan hatte. Aber auch jetzt ließ sich die Tür nicht öffnen. Der Officer probierte einen der Schlüssel und drehte ihn im Schloss. Der Schlüssel war der richtige, aber trotzdem blieb die Tür verschlossen. So langsam wurde der dicke Beamte unruhig. „Das kann doch nicht…“, brummelte er vor sich hin.
-„Scheint so, als hätten Sie recht gehabt“, sagte er. Es fiel ihm merklich schwer Colin zustimmen zu müssen. Langsam nahm er sein Handy aus der rechten Tasche seiner Hose und drückte auf eine Kurzwahltaste.
„Bernie?“, fragte er den Teilnehmer am anderen Ende der Leitung. Als dieser sich meldete, fuhr er fort: „Wir haben hier ein kleines Problem mit der Tür zu den Toiletten, willst Du mal nachsehen, was hier los ist oder soll ich die Tür einfach öffnen?“ Die Antwort erheiterte ihn merklich, denn ein breites Grinsen zog sich über seine Lippen. „Zurücktreten!“, befahl er Colin. Er nahm seine Dienstwaffe aus dem Gürtelhalfter und schoss einmal auf das Schloss der großen Kunststofftür. Dann folgte ein kurzer Tritt, der dem dicken Beamten sichtlich schwer fiel und die Tür öffnete sich. Colin hechtete durch den Waschraum hindurch zu den Urinalen. Der Anblick, der sich ihm bot, war das Schlimmste, was er je gesehen hatte. An der weißen Kachelwand des Toilettenraumes, unterhalb eines geöffneten Fensters, klebte eine Gehirnhälfte und auf dem Boden erstreckte sich über mehrere Quadratmeter eine Blutlache. Mitten in dieser Blutpfütze lag, ebenfalls blutüberströmt und kaum noch erkennbar, die Leiche des Mannes, der vor wenigen Augenblicken noch mit seinem Handy gearbeitet und nahe dem Tisch der beiden auffälligen Gestalten gesessen hatte. Von dem großen Osteuropäer gab es keine Spur. Colin wollte gerade wieder aus dem Raum gehen, als eine Welle der Übelkeit ihn übermannte. Er übergab sich in eine Toilette. Mittlerweile stand auch der dicke Officer der Flughafenpolizei im Raum. Er war nun totenblass und murmelte irgendetwas Unverständliches. Es war sonnenklar, dass mit diesem Mr. Brown und seinem osteuropäischen Gesprächspartner etwas nicht stimmte. Bevor er überhaupt richtig in seinem neuen Job angekommen war, schien Colin schon einer großen Sache auf die Spur gekommen zu sein. Ihm war klar, dass Opal Alpha von diesen Ereignissen sofort in Kenntnis gesetzt werden musste. Aber vorher müsste er dem entstehenden Wirrwarr nach dem Fund der Leiche entkommen und Opal Gamma finden. Als Colin gerade die Toilettenräume und den Fundort der Leiche verlassen wollte, hielt ihn ein Mann fest und sprach ihn auf Deutsch an:
-„Guten Tag, Mister Fox. Entschuldigen Sie die Verspätung, aber ich musste dem Zoll noch erklären, dass ich die Ausrüstung hier nicht verkaufen will. Jetzt ist aber alles geklärt.“
Colin blickte ein wenig verdutzt auf den Mann in dem großen Mantel und einem Borsalino auf dem Kopf. Wer war dieser Mann? Er war ihm nie zuvor begegnet. Aber der schien ihn zu kennen. Zumindest kannte er seinen Namen und blickte ihm freundlich entgegen.
-„Verzeihung, aber wer sind Sie?“, fragte Colin immer noch etwas verwirrt.
-„Natürlich“, lachte der Mann. „Sie können ja gar nicht wissen, wer ich bin. Entschuldigen Sie, ich vergaß, mich vorzustellen. Mein Name ist Joachim Bergmann. Allerdings kennt man mich besser als Opal Gamma und Ausrüster des European Secret Service.“ Er nahm seinen Hut vom Kopf und streckte Colin die offene Hand entgegen. Colin schlug ein.
-„Nett, Sie endlich kennen zu lernen.“
Opal Gamma schien auf den ersten Blick ein wirklicher sympathischer Mensch zu sein. Ein schelmisches Grinsen hing dauerhaft auf seinen Lippen und seine Augen blickten Colin treuherzig durch eine kleine, runde Brille an. Er hatte kurzes, grau meliertes Haar und der Borsalino passte ausgezeichnet zu seinem Auftreten.
Hinter Opal Gamma standen mehrere, zu einem kleinen Hügel gestapelte Koffer.
-„Helfen Sie mir mal bitte mit meinem Gepäck“, sagte er mit einem Kopfnicken in Richtung des Kofferbergs.
-„Aber gerne“, erwiderte Colin zuvorkommend. „Allerdings gibt es hier ein kleines Problem, wie Sie ja sehen.“
Colins Blick wanderte wieder in Richtung der Leiche, die er soeben gefunden hatte. Durch die ansteckend gute Laune, die Opal Gamma seit seinem Erscheinen verbreitet hatte, hätte Colin fast vergessen, welch schreckliches Bild seinem Auge hier gerade geboten worden war. Wieder überkam ihn Übelkeit. Opal Gamma trat in die Toilettenräume ein und sah sich am Tatort um.
-„Deshalb also dieser Aufruhr“, murmelte er in Gedanken.
-„Vorhin habe ich in der Bar ein Gespräch zwischen dem mutmaßlichen Mörder dieses Mannes und einem anderen Mann namens Brown mit angehört“, bemerkte Colin. „Ich glaube, das könnte Opal Alpha interessieren. Die beiden sprachen davon, irgendwelche Freunde unter Druck setzen zu wollen. Ich denke, die Freunde könnten uns noch interessieren. Dieser Mann hier hat die beiden wohl belauscht. Das wurde ihm offensichtlich zum Verhängnis. Ich hatte Glück, dass die beiden nicht mitbekommen haben, dass ich ihnen ebenfalls zugehört habe. Wenn auch nur zufällig.“Während er seine Gedanken aussprach, wurde ihm erst bewusst, wie viel Glück er wirklich gehabt hatte, dass nun nicht er sondern dieser Mann hier lag. Das flaue Gefühl in seinem Magen verstärkte sich noch, als er realisierte, dass diese Lebensgefahr, in der er sich bewegte, nun sein Tagewerk war.
Allerdings fühlte er sich psychisch stark genug, um dieser Gefahr zu trotzen. Er musste eben der Überlegene sein. „Survival of the fittest“, wie Charles Darwin es genannt hätte. Also traf die Evolutionstheorie auch auf das Geheimagentendasein zu. Er schob diesen Gedanken beiseite, da ein breitschultriger Mann vor ihm auftauchte, der sich als CI Holtby vorstellte.
-„Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen“, sagte er mit monotoner Stimme.
Opal Gamma schritt ein.
-„Er steht Ihnen jetzt aber leider nicht zur Verfügung. Für Fragen wenden Sie sich bitte an diese Nummer.“ Er übergab dem Inspektor eine Karte mit einer Nummer der Konstanzer Handelskammer und schob Colin aus dem Toilettenraum. Als die Beiden wieder in der großen Halle des Flughafengebäudes standen und Colin bereits ein paar Koffer zum Ausgang tragen wollte, hielt ihn Opal Gamma plötzlich zurück.
-„Sie müssen bei jedem Einsatz versuchen, den örtlichen Behörden aus dem Weg zu gehen.“ Er blickte verstohlen zu dem Inspektor hinüber, der nun seine Befragungen fortsetzte. „Sie machen Ihre Arbeit, die ihre. Um unsere Interessen zu wahren, dürfen die Ihnen nicht in die Quere kommen. Und die Geschichte mit den beiden Männern und dem Mord hier müssen Sie Opal Alpha unbedingt noch mitteilen. Ob da was dran ist, weiß ich nicht, aber wir dürfen nichts außer Acht lassen. Haben Sie möglicherweise schon eine Ahnung, wer diese Freunde in New York sein könnten?“
Colin überlegte einen Moment, wobei er alle wichtigen Institutionen in New York in Betracht zog. Plötzlich hatte er eine Idee.
-„Aber natürlich!“, triumphierte er. „An der 1st Avenue ist doch das UN-Building. Sie werden die Vereinten Nationen gemeint haben, als sie davon sprachen, ihre Freunde unter Druck setzen zu wollen. Als ich das Gespräch zufällig mit anhörte, gab es natürlich noch keinen Anlass sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen. Aber nun lassen sich langsam die ersten Teile eines großen Puzzles erkennen. Allerdings fehlen uns noch weitere wichtige Hinweise.“
Opal Gamma nickte nachdenklich.
„Uns wurden vor wenigen Wochen geheime Informationen vom MI6 zugespielt. Wir werden als regierungsunabhängiger Geheimdienst der UNO laufend über Operationen von Auslandsgeheimdiensten der jeweiligen Regierungen informiert. Diese Informationen wiesen darauf hin, dass irgendein Großindustrieller, dessen Branche uns nicht bekannt ist, durch die verrückten Gedankenspiele eines Geschäftspartners auf die Idee gekommen sei, die Welt erobern zu wollen, na ja, zumindest so was in der Art, solche Leute übertreiben ja immer gern.“
Er setzte sich auf eine nahestehende Bank und lud Colin ein, sich ebenfalls zu setzen. „Der MI6 meint, es bestehe ein Zusammenhang mit den Moskauer Metroanschlägen. Das würde natürlich auf einen russischen Oligarchen hinweisen. Allerdings brachten entsprechende Nachforschungen noch keine Ergebnisse. Wir müssen aber davon ausgehen, dass durchaus eine ernstzunehmende Gefahr besteht. Dass dieser Großindustrielle die „Weltherrschaft“, erreicht, ist indes als überaus unwahrscheinlich einzustufen, wir wissen ja, wie solche Gerüchte am Ende aussehen. Meistens ist es dann doch etwas ganz Anderes, das diese Leute antreibt.
Mittlerweile ist es aber unsere Aufgabe für Aufklärung der Lage zu sorgen, nachdem der MI6 die komplette Spezialeinheit für diesen Fall verloren hat. Und Sie sollen in den nächsten Tagen dafür ausgebildet werden, diesen Fall übernehmen zu können.“ Opal Gamma machte eine bedeutsame Pause und blickte durch die Wartehalle. „Opal Alpha wird Ihnen das, was ich Ihnen gerade gesagt habe, noch viel ausführlicher mitteilen. Meine Aufgabe ist nur Sie auszurüsten, Sie ein wenig mit meiner Erfahrung, die ich früher beim BND und jetzt seit 2008 beim European Secret Service gesammelt habe, zu unterstützen und Ihnen die Ausbildung in den Simulatoren zu erläutern.“ Opal Gamma grinste. „Das wird Ihnen sicher Freude bereiten.“
Colin freute sich über die Offenheit von Opal Gamma. Er schien sehr daran interessiert, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, das sich vor Colin noch ausbreitete. Was diesen Fall anging. Und sein weiteres Leben. Er blickte freudig zu den großen Abflugtafeln, die direkt vor ihm an der Wand der Flughafenwartehalle angebracht waren. Er würde vorerst nicht wieder von hier wegfliegen.
-„Sie haben also beim BND gearbeitet, bevor Sie zum ESS gekommen sind?“, fragte Colin interessiert.
-„Ja, das habe ich“, bestätigte Opal Gamma. „Ich erzähle Ihnen gerne mehr, aber nun sollten wir erst einmal in unser Hotel einchecken, sonst wird unsere Buchung noch storniert.“ Er lachte und erhob sich. Colin tat es ihm gleich und nahm sich ein paar der Koffer von Opal Gammas Kofferhügel. Langsam schlenderten die beiden mit Koffern bepackten Gestalten zum Ausgang. Ein Außenstehender hätte meinen können, Vater und Sohn begännen einen Abenteuerurlaub.