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Na dann Nestor, Mister!

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Die Geschichte mit Nestor bestätigte gleich wenige Minuten nach meiner Landung eine in einschlägigen Reiseführern gelegentlich verbreitete Einschätzung der irischen Gastgeber. Auf wohlmeinend-maliziöse Art wird dort auf die unzweifelhafte Tatsache hingewiesen, dass Iren bereitwillige, aber unzuverlässige Auskunftspersonen sind.

Die erste Person, die ich nach Durchschreiten der schnieken Parkhauspassage auf dem Airport-Bushof entdeckte, trug die Uniform der Flughafenangestellten und schien mir deshalb vertrauenswürdig. Nein, einen CityLink Coach direkt nach Galway gebe es nicht. Da müsse ich erst mit dem Airport Bus nach Dublin City fahren. Von dort gehe es dann weiter.

Ich traute meinen Ohren nicht, hatte ich doch im telefonischen Ansagedienst der Firma CityLink schon in Deutschland erfahren, dass am Samstag um 12.10 Uhr direkt vom Flughafen ein Bus nach Galway fahren soll. Also nochmals durch die blitzsaubere Parkhaus-Geschäftspassage, die mich an den City-Schick norddeutscher Kleinstädte erinnerte, und nachgeschaut am Flughafengebäude. Und während ich noch die dortigen Busstopps inspiziere – vor allem geht’s von dort direkt ins Herz der Hauptstadt – kommt der nette Uniformträger von etwa 30 Jahren hinter mir her getrabt. „Doch, doch, da gibt es einen Bus nach Galway. Gerade ist vor der Bank, auf der ich saß, als Sie mich ansprachen, ein Nestor-Bus nach Galway vorgefahren. Nestor, Nestor, den müssen Sie nehmen.“

„Vielen Dank, junger Mann, Hauptsache ich komme nach Galway.“ Tatsächlich, kaum hatte ich die Passage zum dritten Mal passiert, sah ich Nestor’s Bus. „Nach Galway?“ fragt mich ein rotlockiger Vorzeige-Ire. „Okay!“ Und dann habe ich es endlich, das Ticket an die mittlere Westküste.

Noch eine Dreiviertelstunde bis zur Abfahrt. Noch genug Zeit für ein Satellitentelefonat und einen Rundgang auf dem parking lot, wo ich dann auf dem hinteren Teil den hochmodernen Bus der Firma CityLink nach Galway entdecke. Nicht nur macht er einen viel properen Eindruck. Er fährt auch noch eine Viertelstunde früher. Aber wer hat’s denn eilig in Irland? Warum nicht mit dem alten Griechen fahren? Und ich freue mich auf meinen Nestor-Transport.

Eire wem Eire gebührt

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