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Frust

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Am nächsten Morgen erwachte Luisa wie gerädert. Sie hatte total viel geträumt und sehr unruhig geschlafen. Sie war wieder im Wald gewesen und hatte mit Sophie geredet. Andere Oneira waren dazu gekommen und Luisa war aus dem Wald verwiesen worden. Sie waren ziemlich komisch zu ihr gewesen. Luisa erwachte mit dem schlechten Gefühl nie wieder in den Wald gehen zu dürfen. Erst langsam dämmerte ihr, dass sie das nur geträumt hatte und dies nicht der Realität entsprach. Sie konnte jederzeit zurück in den Wald. Der Wald und Sophie hatten inzwischen so eine große Bedeutung für Luisa bekommen, dass sie es als unerträglich empfunden hätte, wenn sie nicht mehr dorthin gekonnt hätte. Diese andere Welt war für Luisa sehr wichtig geworden. Der Alltag in der Schule erschien ihr demgegenüber als zweitrangig. Die wirklich wichtigen Dinge geschahen dort, so sagte es ihr Gefühl. Sie selbst lernte nach Auffassung der Oneira auch keine wichtigen Dinge. Es gab kaum Fächer, die Luisa und Sophie gemeinsam hatten. Biologie und Religion waren die einzigsten. Ansonsten lernten die Oneira Dinge, die man wirklich im Leben brauchen konnte. Das dort gelernte stellte echte Weisheit dar, während Luisa doch nur irgendwelches totes Wissen anhäufte. Ihre Motivation für die Schule war auf dem Nullpunkt. Welchen Sinn machten Mathe oder Englisch? Gerade Mathe brauchte man doch nicht wirklich zum Leben. Alles Zeitverschwendung. Im lauf der Woche vertiefte sich dieser Gedanke und Luisa wurde immer unmotivierter. Die Hausaufgaben schmierte sie lustlos und so kurz wie irgend möglich in ihre Hefte. Anschließend verbrachte sie immer Stunden mit ihrem neuen Tagebuch. Sie schrieb ihre Erlebnisse auf und ihre Gedanken zu dem, was Sophie ihr erzählt hatte. Schule war doch eine sinnlose Einrichtung. Auch die Freundinnen dort erschienen ihr auf einmal nicht mehr so wichtig. Alles was nichts mit dem Wald zu tun hatte, war zweitrangig. Katrin bemerkte diese Entwicklung als erste. Als sie zusammen Mathe lernten und Luisa eigentlich überhaupt kein Interesse hatte, fragte sie, was denn mit Luisa los sei. Sie sei auf einmal so anders. „Du interessierst dich für nichts mehr. Sogar der neuste Schulklatsch ist dir egal. Ist irgendetwas passiert?“ „Nein“, brummte Luisa. Sie konnte und wollte schon gar nicht mit Katrin darüber reden. „Du hörst mir gar nicht zu. Wir können auch einfach aufhören. Das bringt sowieso nichts. Frau Sommer wird wenig begeistert sein, wenn sie dich mal wieder an die Tafel holt. Von dem, was wir im Moment rechnen, hast du nicht den Hauch einer Ahnung.“ „Ist doch egal.“ „Ach, auf einmal ist es egal. Irgendwann mal wolltest du eine Mathenachhilfe vermeiden. Aber das ist ja dein Problem. Vielleicht ist es netter mit einer Nachhilfe als mit mir hier zu sitzen.“ Katrin war schon wieder beleidigt. „Das hat doch mit dir nichts zu tun. Ich habe einfach keine Lust auf gar nichts. Wir lernen hier irgendwelchen Kram, der für nichts gut ist. Was sollen wir denn mit dem ganzen Wissen? Glaubst du wir sind irgendwann mal glücklicher, nur weil wir diese komischen Rechnungen hier machen können? Glaubst du ernsthaft, dass du das irgendwann im Leben noch einmal brauchen wirst? Das ist doch komplett hohl alles.“ „Alles werden wir bestimmt nicht mehr brauchen. Aber so manches ist einfach Allgemeinbildung.“ „Wofür ist denn die Allgemeinbildung gut?“ „Ich finde schon, dass man ein gewisses Grundwissen braucht. Einen Teil davon wirst du sicher später im Beruf wieder brauchen.“ „Aber Mathe gehört bestimmt nicht dazu.“ „Gut, aber ohne Mathe wirst du wohl kaum bis zum Abitur kommen. Da musst du nur noch ein weiteres Fach vergurken und dann kannst du das Schuljahr wiederholen. Dann gehst du noch länger zur Schule, wozu du sowieso keine Lust hast.“ „Mit zwei fünfen bleibt man aber nicht sitzen.“ „Wenn du so weiter machst, wie diese Woche, wirst du keine gute Note mehr haben mit der du die fünfen ausgleichen kannst. Dann reichen zwei.“ „Du bist aber pessimistisch.“ „Realistisch. Im Moment lässt du dich einfach nur hängen. Das führt doch am Ende zu nichts. Du warst doch erst so gut dabei. Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten hast du zuletzt richtig gute Arbeiten geschrieben. Aber das scheint ja jetzt der Vergangenheit anzugehören.“ Luisa kam sich vor wie zu Hause. Ihre Mutter würde das genauso sagen. Allerdings hörte sich das von Katrin nicht ganz so nervig an. Luisa empfand das alles als sinnlos. Wirklich wichtige Dinge lernte sie einfach nicht in ihrer Schule. Nachhilfe in Mathe wollte sie natürlich auch nicht. Mit Frau Sommer war schließlich nicht zu spaßen. Dann würde ihr die Zeit fehlen, um in den Wald zu gehen. Das wäre fatal. Also riss sich Luisa dann doch etwas zusammen und sie verstand wenigstens noch etwas in Mathe. Auch machte sie unter Katrins kritischer Aufsicht endlich mal wieder ordentlich ihre Hausaufgaben. Das war auch gut so, denn Frau Sommer schaute sich alles am nächsten Tag genau an. Da hatte Luisa wirklich Glück gehabt. Auch an der Tafel konnte sie einigermaßen die Aufgaben lösen. Frau Sommer war nicht begeistert, aber zufrieden. Am Wochenende wollte die Mädchenclique wieder auf Tour gehen. Luisa hatte nicht so richtig Lust, wollte sich aber auch nicht komplett ausschließen. Sie raffte sich auf und es wurde ein richtig lustiger Freitag Nachmittag. Am Samstag Abend gingen sie zusammen aus und am Sonntag unternahm sie seit längerem mal wieder etwas mit ihrer Mutter. Moni hatte endlich mal wieder Zeit und keine Termine bei irgendwelchen Verwandten oder Freunden. Außerdem war sie nicht mehr sauer auf Luisa. Darüber war Luisa doch recht froh. Diese schlechte Stimmung zu Hause war ihr doch ganz gut aufs Gemüt geschlagen. Allerdings ließen diese Aktivitäten keine Zeit für einen Spaziergang im Wald. Luisa bekam langsam Sehnsucht nach der Ruhe und der wohltuenden Atmosphäre dort. Sie hatte eigentlich gehofft, den Wald im lauf der Woche unabhängig von ihren Treffen mit Sophie ein wenig besser erforschen zu können. Aber leider gab es diese Woche keine Gelegenheit dazu. Das wurmte Luisa. Zu den wirklich wichtigen Dingen kam sie einfach nicht. Allerdings wollte sie ihre Freundschaften auch nicht vernachlässigen. Der Ausflug mit Moni am Sonntag war auch wirklich nett. Das hatte ihr auch gut getan. Aber trotzdem prickelte es sie, endlich wieder in den Wald zu gehen. Das Tagebuch lag auch seit ein paar Tagen unberührt in seinem Versteck. Noch nicht mal dazu hatte sie Zeit gefunden.

Endlich war Montag. Sie konnte den Schulschluss kaum erwarten und war froh, als sie nach Mittagessen und Hausaufgaben endlich auf dem Weg in den Wald war. Sie war wieder zu früh dran, aber das machte nichts. Sie hatte ihr Tagebuch eingepackt und würde es sich mit dem Buch am Seeufer gemütlich machen. Sie atmete regelrecht auf, als sie die kleine Brücke überquerte. Endlich war sie wieder hier. Es war fast ein Gefühl, als würde sie nach einer Woche wieder nach Hause kommen. Alles war inzwischen so vertraut. Die Ruhe und Harmonie, die der Wald ausstrahlte, tat Luisa so gut. Der ganze Stress fiel von ihr ab. Sie blätterte im Tagebuch, als sie am See angekommen war und auf dem Stein ihren üblichen Platz eingenommen hatte. Sie las, was sie zuletzt geschrieben hatte. Ihr bisheriges Leben erschien ihr im Licht dieser neuen Welt so unwichtig und sinnlos. Sie lernte einfach nichts wichtiges. Die wesentliche Zeit des Tages verbrachte sie mit purer Zeitverschwendung. Schule, Hausaufgaben, das war doch komplett sinnlos. Sophie war heute auch früher dran. Bevor Luisa sich ihren Gedanken hingeben konnte, stand sie schon vor ihr. „Hallo, du bist ja auch schon früh da heute.“ „Hallo. Du ja auch.“ „Was hast du da für ein Buch?“ „Ich habe ein Tagebuch angefangen. Ich muss sagen, dass mich unser Gespräch letzte Woche doch ziemlich aufgewühlt hat. Da ich mit niemanden darüber reden kann, habe ich angefangen alles aufzuschreiben und mit mir selbst zu reden, oder mit dem Buch.“ „Das ist eine gute Idee.“ „Was hast du denn schon geschrieben? Darf ich es lesen?“ „Ein Tagebuch schreibt man nur für sich selbst, nicht für andere.“ „Okay.“ „Ich habe geschrieben, was du mir erzählt hast. Ich finde eure Schule richtig klasse. Ich hätte auch gerne so eine Schule. Es macht viel mehr Sinn, was ihr dort lernt. Wir lernen nur sinnloses Zeug.“ „Das glaube ich nicht.“ „Doch du hast selbst gesagt, dass ihr höher entwickelt seid und bessere Wesen seid als wir. Irgendwie stimmt das auch. Ihr beschäftigt euch mit Dingen, die wirklich wichtig sind. Ich muss irgendwelche chemischen Formeln auswendig lernen, Englisch lernen und Mathe. Vieles davon werde ich nie wieder brauchen. Statt dessen werde ich andere Dinge, die ich gerne wissen möchte, nie erfahren. Ich werde wahrscheinlich nicht lernen zu meditieren und ich werde wahrscheinlich auch nichts über Träume lernen.“ „Jeden Tag zu meditieren, kann aber auch ganz schön langweilig sein.“ „Es wäre cool, wenn wir mal für eine Woche tauschen könnten.“ „Das stimmt. Ich wäre echt neugierig, dein Leben genauer kennen zu lernen.“ „Ich auch.“ „Aber das geht nicht.“ „Warum nicht?“ „Wir sehen viel zu unterschiedlich aus. Das würde sofort auffallen. Wahrscheinlich würdest du in meinem Leben und ich in deinem Leben gar nicht zurecht kommen. Das könnte nur scheitern.“ „Aber wir haben beide rote Haare.“ „Luisa, das ist aber auch schon alles. Vergiss es. Ich werde mich nie darauf einlassen. Ich darf so was auch gar nicht. Ich darf eigentlich noch nicht einmal hier mit dir sitzen. Wahrscheinlich war es auch nicht richtig, dass ich dir letzte Woche so viel von uns erzählt habe. Du bist jetzt nicht mehr zufrieden mit deinem Leben. Letzte Woche, als wir uns hier getroffen haben, warst du es noch. Das hast du selbst gesagt.“ „Da wusste ich ja auch noch nicht, dass man ganz anders leben kann.“ „Ja, aber dein Leben ist nicht hier im Wald. Du bist hier nur zu Besuch. Dein Leben ist in Kleinstadt. Du musst dich deinem Leben mit seinen Anforderungen stellen. Du kannst nicht einfach hierher ausweichen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.“ „Aber das gefällt mir hier viel besser.“ „Das weißt du doch gar nicht. Vielleicht würdest du dich hier gar nicht wohl fühlen, weil hier alles so viel anders ist, als bei dir zu Hause.“ „Darum würde ich es gerne mal ausprobieren.“ „Das geht aber nicht.“ Luisa saß frustriert auf ihrem Stein. Sophie schaute sie besorgt an. Was hatte sie da bloß ausgelöst? Niemals hätte sie so viel von sich erzählen dürfen. Das machten Oneira nicht. Es gab einen guten Grund, dass die Menschen nichts von der Existenz der Oneira wussten. Und nun wusste Luisa es und war mit nichts mehr zufrieden. Der glückliche Mensch, den sie letzte Woche hier getroffen hatte, war verschwunden. Statt dessen war sie hier auf dieses Häufchen Elend gestoßen. Wäre sie doch besser ausgebildet. Dann könnte sie leichter die richtigen Worte finden und den Schaden wieder gut machen, den sie da angerichtet hatte. Aber Sophie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie das anstellen sollte. „Die ganze Schule ist total sinnlos.“ „Das stimmt so aber überhaupt nicht. Wir haben auch Biologie, Musik und Sport und Kunst und Religion. Die Fächer sind ganz sicher nicht sinnlos. Deutsch ganz bestimmt auch nicht, weil du dich mit Hilfe der Sprache besser verständigen kannst. Englisch öffnet dir Türen zu anderen Menschen, mit denen du dich sonst nie verständigen könntest, wenn du die Sprache nicht könntest. Das sind unter dem Strich schon ziemlich viele Fächer, die wirklich Sinn machen. Wofür man Mathe braucht, kann ich dir ehrlich gesagt auch nicht sagen.“ „Das ist bei uns auch noch ein Hauptfach und wird als besonders wichtig eingestuft.“ „Das kann ich nicht nachvollziehen.“ „Ich auch nicht.“ Jetzt grinste Luisa schon wieder. Gemeinsam über Mathe lästern schien Luisa immer gut zu tun. Auf Mathe war sie nie gut zu sprechen. Ob wohl alle Menschen so waren? Bestimmt nicht. Irgendwer musste das auch gut finden. Sophie konnte sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen. „Du könntest dir in deiner Welt einen Meditationslehrer suchen. Oder einen Yogalehrer. Beim Yoga wird auch meditiert. Dann könntest du auch solche Dinge lernen, die wir auch lernen. Dann hättest du beides“ , schlug Sophie vor. Die Idee schien Luisa zu interessieren. „Meinst du es gibt in Kleinstadt einen Yogalehrer oder Meditationslehrer?“ „Vielleicht. Du solltest es herausfinden.“ „Wie erkläre ich das dann meiner Mutter?“ „Keine Ahnung. Meinst du, sie findet das nicht gut?“ „Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie sie auf eine solche Idee reagieren würde.“ „Probier es einfach aus. Du hast ja nichts zu verlieren. Auch wenn sie es nicht gut findet, darfst du es vielleicht trotzdem machen.“ „Da könntest du recht haben.“ „Ich werde es versuchen.“ „Das ist wirklich eine gute Idee.“ Dann saßen sie wieder schweigend zusammen. Luisa dachte nach. Immerhin hatten sie wirklich einige Fächer gemeinsam. Die Idee mit der Meditation und dem Yoga gefiel Luisa richtig gut. So konnte sie auch einen Einblick in die andere Welt bekommen, die sie hier kennen gelernt hatte. Sie konnte es sogar jedem erzählen und musste Moni nicht immer irgendwelche Geschichten erzählen, wo sie sich aufgehalten hatte. Als sie sich später von Sophie verabschiedet hatte und nach Hause ging, hing sie immer noch ihren Gedanken nach. Wahrscheinlich hatte Sophie recht. Sie konnte sich nicht einfach aussuchen, in welcher Welt sie leben wollte. Sie gehörte nun mal zu den Menschen. Sie musste in ihrer Welt leben und konnte nicht dauernd davonlaufen. So gelegentliche Ausflüge würde sie natürlich weiterhin unternehmen. Ihr Schulalltag erschien ihr auf einmal nicht mehr ganz so düster. Wirklich begeistert war sie nicht, aber das war sie sowieso noch nie gewesen. Zu Hause schrieb sie diese neuen Gedanken gleich in ihr Tagebuch. Dabei fiel ihr auf, dass sie zwar ähnliche Fächer in der Schule hatten, aber dass Sophies Lehrer wahrscheinlich ganz andere Dinge unterrichteten als Luisas Lehrer. So wirklich vergleichbar war das bestimmt nicht. Luisas Frust ließ sich also nicht wirklich komplett besänftigen. Auch wenn sie sich hier einen Yogalehrer oder Meditationslehrer suchte, konnte sie nicht wissen, ob der Unterricht so hochwertig wäre wie in der Eichenschule. Wenn sie ehrlich zu sich war, dann war es wahrscheinlich nicht so. Sie musste sich dann also mit einer Billigversion zufrieden stellen, weil es in ihrer Welt nichts besseres gab. Dabei hatte Luisa eigentlich andere Ansprüche. Aber sie hatte überhaupt keine Idee, wie sie die erfüllen konnte. Etwas zu lernen war sicher besser, als nichts zu lernen. Aber wenn die Inhalte nicht dieselben waren und nicht viel taugten, was nützte das ganze dann? Ihre Motivation und ihr Elan, sich gleich morgen Nachmittag auf die Suche nach einem Yogalehrer oder Meditationslehrer mit Hilfe dem Internet und der Gelben Seiten zu machen, war schon fast verraucht. Sie würde erst mal abwarten und das ganze noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Überstürzt irgendwas in Angriff zu nehmen, war noch nie gut gewesen. Es konnte passieren, dass sie sich da irgendwo anmeldete, dann keinen Spaß dran hätte, nicht in den Wald könnte und Moni darauf bestehen würde, dass sie mindestens ein Jahr durchhält. Moni hielt nichts davon, Dinge zu beginnen und kurz darauf wieder aufzugeben. In so kurzer Zeit konnte man ihrer Meinung nach keinen wirklichen Eindruck von irgendwas bekommen. Deshalb musste man alles gleich länger machen. Auf die Art hatte Luisa auch schon ein Jahr Flötenunterricht bekommen. Das war wirklich grausam gewesen. Sie hatte das probieren wollen, weil eine Freundin auch Unterricht nahm. Schon nach der ersten Stunde hatte sie sicher gewusst, dass sie keinen Spaß daran hatte, Flöte zu spielen. Aber Moni hatte nicht zugelassen, dass sie aufhörte. Luisa war sehr froh gewesen, als sie dann umziehen mussten und sie dann doch den Kurs vorzeitig beenden musste. Den Kurs hatte sie auch mehrfach blau gemacht. Seitdem hatte sie die Erfahrung gemacht, dass man durchaus den einen oder anderen freien Tag schinden konnte, ohne dass das auffiel. Das war eine wichtige Erkenntnis für Luisa gewesen. Also hatte der Flötenunterricht doch irgendetwas gebracht. Seitdem hatte sie sich in der Schule immer mal wieder einen freien Tag gegönnt, wenn sie so gar keine Lust hatte. Auf keinen Fall würde sie Moni vorzeitig von ihren neuen Plänen erzählen. Das konnte nur neue Schwierigkeiten auslösen. Und diesmal würde ihr kein günstiger Umstand zu Hilfe kommen, weil ein erneuter Umzug nicht zu erwarten war. Luisa beschloss erst mal für sich Erkundigungen einzuziehen und wenn möglich erst mal eine Probestunde zu absolvieren, bevor sie Moni auch nur von der Idee in Kenntnis setzte. Eine zweite solche Erfahrung wie mit dem Flötenkurs wollte sie sich auf jeden Fall ersparen.

Traumland - Reise in eine andere Welt

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