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Kapitel 2

Am nächsten Tag blieb die erwartete Antwort allerdings aus und Lucy ging ihrem täglichen Morgenritual nach. Dieses bestand darin, unter die Dusche zu springen, abgehakt, Zähne zu putzen, abgehakt, ihr langes blondes Haar zu trocknen und zu einem Knoten zu binden, abgehakt, Baumwollslip und bügellosen BH anzuziehen, abgehakt, und bequeme Kleidung überzuziehen, abgehakt.

So stand sie etwa zwanzig Minuten später auf der Straße vor dem Studentenwohnheim, mit einem krossen Toast zwischen den Zähnen, und machte sich auf den Weg zu ihrer ersten Vorlesung für heute.

Der Tag verlief wie alle Tage zuvor. Lucy hörte zu, beantwortet Fragen und führte die Gruppenarbeiten an. Lediglich ihrem Dozenten Dr. Miller gelang es, sie immer wieder etwas aus dem Konzept zu bringen. Die Tatsache verärgerte Lucy ein wenig, da sie sich voll und ganz auf ihre Ausbildung, und nicht auf den Mittdreißiger, konzentrieren wollte. Zugegeben, er war ein attraktiver Mann. Miller war mindestens einen Kopf größer als sie, was bei ihrer Körperlänge nicht oft vorkam, da Lucy selbst schon einen Meter achtzig groß war. Er hatte breite Schultern und laut ihren anatomischen Berechnungen und Augenmaß, verbargen sich unter seinem Hemd wohlgeformte Muskelstränge. Sie verlor sich kurz in dem Gedanken, wie Bizeps und Trizeps miteinander arbeiteten, wenn er seine schwere Ledertasche auf das Pult ablegte. Ganz zu schweigen von seinem Gluteus Maximus, der wohlgeformt hinter seinem Jeansstoff verborgen lag.

»Lucy, pass auf!« Ein Warnruf ihrer Laborpartnerin, der sie aus ihren Gedanken riss. »Hey, wenn du unbedingt das Labor putzen möchtest, dann aber ohne mich.«

Stella hatte sie gerade davor bewahrt, die Versuchsflüssigkeit über den Steinboden zu verteilen.

»Süße, was ist denn mit dir los, du bist so abgelenkt, das kenne ich gar nicht von dir?«

»Ich befinde mich gerade in einer kontraproduktiven Phase meines Lebens. Deren negative Einflüsse wirken sich wohl augenblicklich auf meine Konzentration aus.« Natürlich war dies auf ihre Geldsorgen bezogen, und nicht auf die Ablenkung durch den knackigen Gluteus Maximus.

»Lucy, ich frage mich, ob ich jemals den Tag erleben werde, an dem du in einfachen Sätzen antwortest. Ein ›Heute ist nicht mein Tag‹ sagt auch so einiges aus.« Stella gab ihr einen leichten Schups. »Du musst echt etwas lockerer werden.«

Verruchtes Spiel | Erotischer Roman

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