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Reiseplanung

Irland hat sich in den letzten Jahrzehnten in jeder Hinsicht stark gewandelt. Von dem etwas zurückgebliebenen Land am Rande Europas mit einer sehr relaxten Lebenseinstellung ist nicht mehr viel übrig. Irland ist moderner, aber auch hektischer geworden, was sich vor allem am Straßenverkehr zeigt. Meine ersten Irlandbesuche fanden vor etwa 25 Jahren auf dem Fahrrad statt und es gab damals Tage, an denen ich für Stunden kein Auto sah. Heute ist es fast lebensgefährlich, sich mit dem Fahrrad auf die Straße zu trauen. Auch im Nahrungsmittelangebot hat sich sehr viel geändert und das Angebot in einem irischen Restaurant oder Supermarkt unterscheidet sich kaum noch von dem in anderen europäischen Ländern (besonders seit Aldi und Lidl in Irland Einzug gehalten haben). Ein gutes Beispiel hier ist Kaffee. Das irische Nationalgetränk ist Tea, das ist schwarzer Tee mit Milch und, wer möchte, Zucker. Noch vor 15 Jahren war es unmöglich, in Irland eine gute Tasse Kaffee zu bekommen. Wer damals Kaffee bestellte, bekam eine Mischung aus lauwarmem Wasser und billigem löslichen Kaffee. Heute wird man gefragt: »Latte, Americano, Cappuccino, …?«

Auch das Angebot und die Qualität an Unterkünften haben sich sehr geändert. Das B&B (Bed and Breakfast) wurde von der ursprünglichen Idee, ein Zimmer mit Bett, Frühstück und Familienanschluss, zu einer professionell geführten Unterkunft, die sich heute oft kaum noch von einem Hotel unterscheidet.

Auch das Reisen nach und in Irland ist weitaus einfacher geworden …

ANREISE, UNTERKUNFT UND ANDERE REISEINFORMATIONEN

 Anreise per Fähre: Es gibt direkte Fährverbindungen von Frankreich, von Roscoff nach Cork und von Cherbourg nach Rosslare und Dublin. Etwas umständlicher kann man auch zuerst eine Fähre von Frankreich nach England nehmen; dort stehen dann eine Reihe von Fährhäfen in Wales, England und Schottland zur Auswahl, von denen aus man nach Irland oder Nordirland übersetzen kann.

 Anreise per Flugzeug: Das Flugzeug ist der schnellste und, wenn man die passende Fluglinie wählt, auch der billigste Weg, um von Deutschland nach Irland zu kommen. Für Reisen an die Ostküste und nach Nordirland eignen sich Flüge nach Dublin und Belfast, um die Westküste zu erforschen, sind die Flughäfen in Kerry und Shannon am besten geeignet und für den Süden gibt es auch einen Flughafen in Cork.

 Reisen in Irland: Für Fotografen ist das Auto die einfachste und schnellste Art der Fortbewegung und fast alle der großen Mietwagenanbieter sind an jedem Flughafen vertreten. In Irland herrscht, wie in Großbritannien, Linksverkehr, d. h., man fährt auf der linken Straßenseite und das Lenkrad ist auf der rechten Seite des Autos. Am Anfang ist das etwas verwirrend, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran, das alles »falsch herum« ist.Das Straßennetz in Irland wurde in den letzten zehn Jahren kräftig ausgebaut und man schafft es nun von der Ost- an die Westküste in unter zwei Stunden. Alle Straßen sind mit einem Nummernsystem versehen: M steht für Autobahnen (teilweise gebührenpflichtig), N für Landstraßen, R für regionale Straßen und L für (fast) alles andere. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind an die jeweilige Straßenart gebunden: 120 km/h für Autobahnen, 100 km/h für Landstraßen und 80 km/h für regionale Straßen. Da die Qualität der Straßen alles andere als konstant ist, erscheinen diese Geschwindigkeitsbegrenzungen allerdings manchmal unsinnig. So gibt es z. B. Landstraßen, die mehr einer Autobahn gleichen, aber auch andere, die mehr wie ein Feldweg aussehen …

 Unterkunft: Das klassische Bed & Breakfast ist immer noch die preiswerteste und beste Unterkunft in Irland und die meisten Häuser bieten mehr Komfort und Qualität als ein Hotel, das oft deutlich mehr kostet. In der Hauptsaison (Juni, Juli und August) empfiehlt es sich, im Voraus zu buchen, den Rest des Jahres kann man sich mehr spontan einquartieren.

 Sprache: Die offizielle Landessprache ist Irisch, eine Form des Gälischen, das auch in Schottland und Wales gesprochen wird. Die allgemeine Umgangssprache allerdings ist Englisch und außerhalb der Gaeltachts wird man selten jemanden irisch sprechen hören. Gaeltachts sind vorwiegend irisch sprechende Gebiete in den Countys Kerry, Galway, Mayo, Donegal, Cork, Waterford und Meath.

 Elektrizität/Stromversorgung: In Irland werden Steckdosen vom Typ G verwendet, ein Adapter ist also notwendig, um Akku, Laptop etc. aufzuladen.

 Klima und Jahreszeiten: Böse Zungen behaupten, der einzige Unterschied zwischen dem irischen Sommer und Winter ist, dass der Regen im Sommer etwas wärmer ist. Irlands Klima wird stark vom Atlantischen Ozean beeinflusst. Das warme Wasser des Golfstroms, der direkt an der Westküste entlang fließt, hält die Temperatur relativ konstant und starke Temperaturschwankungen wie auf dem Kontinent sind in Irland sehr selten. Sommertemperaturen halten sich um die 15 Grad (alles ab 20 Grad ist in Irland eine Hitzewelle), Wintertemperaturen sind um die 10 Grad. Am mildesten ist es an der Westküste, die Ostküste erfährt oft stärkere Temperaturschwankungen und im Winter sind die Chancen für Frost und Schnee im Osten weitaus größer als im Westen.Die statistisch trockensten Monate sind April und Mai im Frühling und September und Oktober im Herbst. Der irische Winter zeichnet sich durch regelmäßige Stürme und Orkane mit jeder Menge Regen aus, der irische Sommer ist in der Regel ebenfalls eher feucht.Für den Fotografen die beste Reisezeit ist Frühling und Herbst. Abgesehen davon, dass die Chancen, ein paar trockene Wochen zu erwischen, dann am höchsten sind, präsentiert sich die Insel in den besten Farben. Frühling bringt jede Menge frisches Grün, das weitaus fotogener ist als das dunkle, etwas abgestandene Grün des Sommers. Herbst bringt sehr warme Gelb- und Brauntöne, die sich auf Bildern auch sehr gut machen. Der Winter ist ein zweischneidiges Schwert in Irland: Die Chancen für dramatisches Wetter sind dann am besten und von Oktober bis März hat das Licht eine besondere Qualität. Außerdem erlaubt die niedrig stehende Sonne Landschaftsfotografie den ganzen Tag. Auf der anderen Seite kann man auch Pech haben und einige Wochen mit Dauerregen verbringen.Was man für einen Irland-Trip also auf alle Fälle einpacken sollte, ist wasserfeste Kleidung: Jacke, Hose und Schuhe.

 Kosten: Irland ist eines der teuersten Länder Europas. Das macht sich vor allem bei Nahrungsmitteln bemerkbar und man kann im Vergleich zu Deutschland bis zu 30 % Mehrkosten rechnen.

 Kamera und Zubehör: Je nachdem was man fotografieren und wie viel man mitschleppen möchte, sind der Auswahl der Ausrüstung keine Grenzen gesetzt: Vom extremen Weitwinkel bis zum Supertele lässt sich alles einsetzen. Für die meisten Situationen ist die Standardkombination 24–70 mm und 70–200 mm mehr als ausreichend.Was nicht fehlen sollte, ist ein Wetterschutz, kleines Handtuch und Reinigungsutensilien, besonders, wenn man plant, viel an der Küste zu fotografieren (siehe »Küstenfotografie: Tipps, Tricks und Sicherheit«).


Der Blick vom Hill of Tara nach Westen an einem Spätsommermorgen.

185 mm · ISO 64 · Blende 16 · 1/5 s

Irland fotografieren

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