Читать книгу My dark side - Cat von M. - Страница 11
ОглавлениеDas Spiel
»BINDE MICH LOS, DU SCHLANGE!« schrie er mehr verzweifelt als haßerfüllt.
Marie stand nur da, sah ihn an und wartete. Er riß an seinen Fesseln, doch jede Bewegung schnürte ihm seine an das Bettgestell gebundenen Handgelenke noch mehr ein. Marie lächelte, denn Seileknoten hatte sie lange geübt und war sich nun sehr sicher darin. Das weiche Hanfseil schmiegte sich um seine Handgelenke, machte eine kleine Schlinge um den Metallstab des Bettes und endete als perfekter Knoten am Fuß des Bettes. Zwei weitere Seile hatte sie um seine Knöchel geschlungen. Die weißen Seile machten sich gut auf seiner braungebrannten Haut. Sie sah ihn an. Er hatte einen muskulösen, gutgebauten Körper, der nicht allzusehr behaart war. Seine grauen Augen hatte sie mit einem schwarzen Tuch verbunden. Er riß und zerrte an den Seilen und fluchte vor sich hin.
Marie wußte gar nicht mehr, wann diese Obsession, daß sie ihn für sich haben wollte, begonnen hatte. Er arbeitete drei Etagen über ihr, im selben Bürogebäude. Sie sah ihn fast jeden Tag beim Fahrstuhl. Er war Mitte dreißig, fast einen Meter neunzig groß, hatte dunkelbraunes Haar und diese grauen Augen, denen sie sich nicht widersetzen konnte. Kennen lernte sie ihn erst Wochen später auf einer Firmenfeier. Er wurde ihr vorgestellt, und als er ihre Hand nahm, bekam sie eine Gänsehaut. Sie begehrte ihn. Marie wußte, daß sie nicht der Typ Frau war, den er wollte. Sie war klein und zierlich, hatte ihre rötlichbraunen Haare meist hochgesteckt und wirkte unscheinbar. Sie hatte ein hübsches Gesicht, aber durch ihre Schüchternheit und die Unfähigkeit, sich in den Mittelpunkt zu drängen, blieb sie meist auf der Strecke.
Als er ihre Hand wieder losließ, war dies der Moment, als sie anfing, ihren Plan zu schmieden. Sie wollte ihn besitzen, ihn für sich alleine haben.
Nach einem kurzen, belanglosen Gespräch widmete er sich wieder den Frauen, die mit ihren Reizen spielten und ihn umwarben.
Es war gar nicht so schwer, als sie ihn Wochen später, als sie wieder auf den Fahrstuhl wartete, fragte, ob er denn Lust hätte, zu ihr zum Essen zu kommen. Er war sehr überrascht, aber scheinbar doch neugierig genug, um zuzusagen.
Die Vorbereitung für dieses Treffen wurde wie eine Zeremonie vorgenommen. Sie badete und rasierte sich, cremte sich ein und zog schließlich ein kurzes, schwarzes Kleid an. Sie verzichtete auf die Unterwäsche und genoß es, frivol zu sein. Ihre Haare ließ sie offen, und sie fielen in weichen Locken bis über ihren Rücken. Sie verwendete einen blutroten Lippenstift und betonte ihre Augen. Sie, die sonst nur dezent geschminkt war, erkannte sich im Spiegel kaum wieder, aber sie war mit dem, was ihr entgegenblickte, sehr zufrieden.
Als er an der Tür läutete und Marie ihm öffnete, blickte er sie verwundert und überrascht an. Er hatte das unscheinbare, schüchterne Geschöpf erwartet, und jetzt bot sich ihm der Anblick einer schönen, attraktiven Frau. Sie ging vor ihm in das Wohnzimmer, und bedingt durch ihre Heels war ihr Gang sehr hüftbetont. Sie wußte, daß er auf ihren kleinen, festen Po starrte, und lächelte.
Das Essen, das Marie gezaubert hatte, schmeckte ihm, der Wein paßte perfekt dazu, und die Stimmung war trotz der Fremdheit der beiden nicht unangenehm.
Nach dem Essen nahmen sie auf der Couch Platz. Wie zufällig berührte er ihren Oberschenkel, als er sich hinsetzte. In ihr fing es wieder an zu brodeln. Sie konnte und wollte nicht länger warten.
Das Spiel begann …
Marie stand auf, nahm seine Hand und ging mit ihm ins Schlafzimmer. Sie setze sich auf das Bett und zog ihn zu sich. Sie küßte ihn. Er erwiderte den Kuß und glitt mit einer Hand über ihren Rücken.
Sie lächelte und knöpfte ihm sein Hemd auf. Sie wunderte sich nicht, daß er alles geschehen ließ, da Männer mit Sex immer zu ködern sind.
»Ich will dich fesseln«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Er lachte: »Mach’ nur.«
»Zieh dich vorher aus!« forderte sie.
Hätte er etwas mehr auf ihren Ton gehört, hätte er möglicherweise die Gefahr erkennen können. Es war kein forderndes, lustvolles »Zieh dich aus!«, sondern die Worte waren herrschend und besitzergreifend.
Er, der Unwissende in seiner Erregung, zog sich aus und legte sich aufs Bett. Marie holte die Seile unter dem Bett hervor und fesselte kunstvoll seine Hände und Füße.
Er lag da, in seiner Vorfreude, nackt und hilflos. Marie stand vor ihm und sah ihn an. Sie stand ein paar Minuten nur da und dachte daran, ob es richtig wäre. Aber die Frage nach der Richtigkeit zu stellen, war nun zu spät. Sie hatte angefangen und mußte es beenden.
Er wurde unruhig.
»Ich begehr’ dich seit langem, aber du hast mich immer ignoriert«, fing Marie an. »Ich will, daß du mir gehörst, daß du mein Besitz bist, mich liebst und anbetest«, fuhr sie energisch fort.
Langsam wurde ihm die Gefahr und die Verrücktheit, die von dieser Frau ausging, bewußt. »Du hast ab morgen zwei Wochen Urlaub, wie ich weiß, und in dieser Zeit wirst du lernen, mich zu lieben«, teilte sie ihm mit.
»Spinnst du?« fauchte er sie an.
Marie lächelte.
»Füge dich, so wird’s am erträglichsten für dich.«
Er wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte, so unwirklich kam ihm diese Situation vor: Aber durch das Ziehen des Seiles an seinen Handgelenken wurde er sich der bitteren Realität wieder bewußt.
Als er wieder ansetzen wollte, etwas zu sagen, meinte Marie ruhig: »Wenn du meinst, schreien zu müssen, habe ich hier etwas Nettes für dich!« und schwenkte einen roten Ballknebel vor seinen Augen. Er schluckte. Die Frau ist verrückt, dachte er. Er konnte nichts tun, er war in ihrer Gewalt.
Marie ging in die Küche und räumte den Tisch ab. Sie war unsicher. Konnte das gutgehen? Konnte sie einen Menschen zwei Wochen hier festhalten, ohne daß jemand etwas bemerkte? Was war, wenn er sie anzeigte, wenn er wieder frei war? Oder sollte sie … – nein, diesen Gedanken verwarf sie wieder.
Sie wollte dieses Spiel spielen, wollte Regisseur und Drehbuchautor sein, und nun mußte sie den Vorhang hochziehen.
Wie konnte er sich aus dieser Lage befreien?
Sein ganzes Denken kreiste um dieses Thema. Er wollte versuchen, sie zu überreden, ihn freizulassen. Er wollte sie mit schönen Worten dazu bringen, ihn gehen zu lassen. Er würde sich doch nicht von einer Frau kidnappen und gefangenhalten lassen.
Marie kam aus der Küche und setze sich neben ihm aufs Bett. »Ich hab Lust auf dich«, sagte sie und sah ihn an.
Sie will, daß ich es ihr besorge? Sein bester Freund war abgetörnt und nicht zu gebrauchen, sein Kopf nicht bereit, sich auf sie einzulassen.
»Bemüh’ dich«, hauchte sie, »oder ich tu dir weh.«
Na toll.! Mit ihrer Drohung zog sich sein bestes Stück noch einen Zentimeter weiter zurück. Er schloß die Augen.
Marie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel und streichelte ihn.
Er konnte keine Lust haben, wenn er hilflos und ausgeliefert war. Sie griff nach einer Reitgerte, die neben dem Bett lag. Er hatte das Gefühl, Hauptdarsteller in einem schlechten B-Movie zu sein. Warum hatte er nur ihre Einladung angenommen? Sie war so gar nicht sein Typ. Doch es war etwas in ihren großen, verloren blickenden Augen, das ihn anzog. Sie wirkte, als ob man sie beschützen mußte. Sie beschützen – er lachte innerlich – diese Hexe, die ihn hier gefangenhielt! Ein brennendes Gefühl auf seinem Oberschenkel riß ihn aus seinen Gedanken. Er hatte es gerade realisiert, als der nächste kam.
Es war ein Schmerz, den man ertragen konnte. Er brannte unangenehm, aber es tat nicht wirklich weh. Er mußte noch einige über sich ergehen lassen, aber er schwieg.
»Kann ja nicht so schlimm sein, wenn du nichts sagst«, lachte ihn Marie an. Sie ging ins Wohnzimmer, ließ ihn allein zurück.
Sein Herz pochte bis zum Hals. Er erinnerte sich an seine Kindheit. Diese Spiele als Indianer, in denen man seine Kumpane an einen Baum band. Als Kind liebte er dieses Spiel, nur war er immer derjenige, der die Macht über andre haben wollte. Auch heute noch. Er genoß es beim Sex, Macht über Frauen zu haben – sie zu nehmen, zu beherrschen, sie gefügig zu machen. Ja, Frauen waren schon jeher ein netter Zeitvertreib und ein schönes Spielzeug für ihn gewesen. Sonderlich viel Achtung besaß er nicht vor ihnen. Wie denn auch? Eine Frau, die sich leicht hingab und leicht formen ließ – wie sollte er so eine Person schätzen oder gar lieben? Verliebt – oder was er meinte, was es heißt, verliebt zu sein – war er öfter gewesen. Aber alle Frauen langweilten ihn über kurz oder lang. Nie war eine dabei, die ihn herausforderte, wo er sich bemühen mußte. Dabei sehnte er sich gerade nach so einer Frau,. einer, die sich ihrer Weiblichkeit und ihres Intellekts voll bewußt war, eine, die ihn einmal verführte …
Er schlief ein.
Als er wach wurde, konnte er seine Arme kaum bewegen, so schmerzten sie. Der Druck in seiner Blase wurde unangenehm. Es schien bald hell zu werden, und er rief nach Marie. Als sie kam, bat er sie, das WC aufsuchen zu dürfen.
Sie lachte.
»Oh nein, zu früh!«
Sie brachte eine Bettflasche und hielt sie ihm hin. Er wurde rot. Die Frau mußte verrückt sein, sie hatte all das geplant, und er konnte doch nicht … Aber da sein Drang so stark war, was hatte er sonst für Möglichkeiten?
Als er fertig war, wusch sie ihn mit einem Handtuch und warmem Wasser ab. Sie ging in die Küche und kam mit einem Tablett zurück, welches sein Frühstück – Orangensaft, Toastbrot und Käse – enthielt. Sie bestrich seinen Toast mit Butter, legte eine Scheibe Käse darauf und ließ ihn abbeißen. Er würde sich diesem Schicksal nicht fügen, schwor er sich. Aber in diesem Moment begnügte er sich damit, seinen Hunger zu stillen. Sie löste eine Hand aus seinen Fesseln, massierte sie und band sie mit einem längeren Seil, das ihm mehr Bewegungsfreiheit bot, wieder fest. Dasselbe wiederholte sie mit der anderen. Beim Festbinden der zweiten Hand streifte ganz sanft ihre Brust die seine, als sie sich über ihn beugte. Es erregte und verwirrte ihn. Marie ignorierte es. Sie band ihm ein schwarzes Tuch um die Augen. Sie ging ins Bad, holte Rasierschaum und einen Einwegrasierer und rasierte seine Scham. Er sagte kein Wort und ließ es geschehen. Marie war vorsichtig und führte dennoch sicher und schnell die Klinge. Nachdem kein einziges Haar mehr zu sehen war, cremte sie ihn ein. Er war aufgewühlt, da ihre Berührungen ihn immer mehr erregten. Ja, es machte ihn sogar so sehr an, daß er sie bat, ihn zu berühren. Marie, die ihre Hand mit dem warmen Öl immer noch auf seinen Geschlecht hatte, massierte unbeeindruckt von seinen Worten weiter. Er stöhnte leise. Marie ließ von ihm ab und verschwand.
»Marie, ich flehe dich an!« rief er ihr nach. »Binde mich los, du Schlange!«
Marie kam zurück, und ihre Augen funkelten zornig. »Du beschimpfst mich, während ich mich um dich kümmere?«
Sie zog ihren Gürtel aus der Jeans und zog damit einen schönen roten Striemen quer über seine Brust. Er schluckte. Es war nicht der Schmerz, es war die Überraschung. Er konnte diese Frau nicht einschätzen, er wurde nicht schlau aus ihr. Obwohl der Abdruck auf seiner Brust glühte, erregte es ihn. Er genoß es, in dieser aussichtslosen Lage in ihrer Gewalt zu sein. Er fing an, sich in ihr Spiel einzugliedern, Mitspieler zu werden.
Marie, die ihrerseits von seiner Erregung angespornt wurde, zog ihre Hose aus und setzte sich auf ihn. Er hatte nie zuvor eine Frau erlebt, die sich so sehr ihrer Lust und Leidenschaft hingab wie Marie. Als sie gekommen war, stand sie einfach auf und ging ins Bad.
Während er das Rauschen der Dusche hörte, wünschte er sich, sie zu berühren, sie festzuhalten, ihr durchs Haar zu streichen, sie zu küssen. Er fing an, sie zu begehren.
Marie schwankte zwischen schlechtem Gewissen – es war das erste Mal, daß sie einen Mann einfach für ihre Lust benutzt hatte – und der tiefen Befriedigung, die sie verspürte. Sie wollte dieses Spiel, also mußte sie aufhören, auf ihr Gewissen zu hören.
»Ich geh’ einkaufen«, riß sie ihn aus seinen Gedanken.
Er nickte.
»Aber ich will sichergehen, daß du dich ruhig verhältst.« Sie nahm den Knebel und steckte ihn in seinen Mund. Er ließ es geschehen. Er hatte ja auch keine andere Wahl. Redete er sich das ein, oder war es tatsächlich so? Diese Frage wollte er sich nicht beantworten. Er würgte etwas. »Atme durch die Nase, ruhig und gleichmäßig«, beruhigte ihn Marie. »Ich bin bald wieder zurück.«
Als die Tür ins Schloß fiel, konzentrierte er sich auf seine Atmung. Marie hatte recht. Wenn er durch die Nase atmete, war es gar nicht so schlimm. Diese Ruhe machte ihn nervös. Er wollte, daß sie so schnell als möglich zurückkam. Die Minuten vergingen nur ganz zäh. Seine Hände konnte er jetzt neben sich hinlegen, und die Fesseln schnitten nicht ein. Dies ermöglichte ihm wenigstens ein halbwegs bequemes Liegen.
Endlich hörte er die Tür. Marie war wieder zurück.
Er hörte, wie Wasser in die Badewanne lief. Marie betrat das Zimmer. Sie beugte sich über ihn und löste seine Fesseln.
»Ich hab dir ein Bad eingelassen.« Gelangweilt sah sie ihn an. »Mach dir keine unnötigen Hoffnungen.« Sie deutete an die Wand. »Keine Nachbarn!« Marie lächelte mehr mitleidig als schadenfroh.
Er setzte sich auf. Ein leichter Schwindel überflog ihn. Seine Knie waren etwas weich und zittrig, als er in die Badewanne stieg. Das heiße Wasser tat gut, und er atmete tief durch. Bevor Marie die Tür hinter sich schloß, deutete sie auf das am Beckenrand liegende Rasierzeug. »Du stichst.«
Er nickte.
Marie zweifelte immer noch, ob sie dieses Schauspiel zwei Wochen lang durchhalten konnte.
Natürlich wird sich jeder fragen, warum er, der ein Meter neunzig große Mann, dieser zierlichen, ja beinahe schmächtigen Frau nicht Einhalt gewähren konnte.
Er hätte gekonnt – wenn er gewollt hätte. Und das wußte Marie.
Marie öffnete die Badezimmertür. Vor der Badewanne zog sie ihre Sachen aus. Sie hat wieder Lust, dachte er, vom warmen Wasser träge geworden. Träge ja, aber nicht desinteressiert.
Marie nahm hinter seinem Kopf auf der Ablage Platz. Mit einem Schwamm wusch sie seinen Rücken. Ein angenehmes Gefühl überkam ihn, er fühlte sich geborgen. Welch absurdes Wort – sich geborgen fühlen, wenn man gefangengehalten und gefesselt seine Zeit verbringt! Aber dennoch hatte er dieses Gefühl. Er drehte sich um zu ihr. Ihre rasierte Scham lud ihn förmlich ein, sich ihr zu nähern. Ihn ignorierend, machte Marie weiter. Und dennoch konnte er diese winzige Bewegung ihrerseits nicht übersehen: Nur ein paar Zentimeter öffneten sich ihre Beine, als sie wie unbeabsichtigt ein Stück nach vorn rutschte. Es war eine Einladung …
Wie von einem Magneten angezogen, suchte sein Mund ihre honignasse Grotte. Marie lehnte sich an die Wand und stützte sich mit ihren Beinen am Badewannenrand ab. Offen saß sie vor ihm, und er befolgte. Wie ein Ertrinkender saugte er jeden Tropfen, den sie ihm schenkte, auf. Er fühlte sich wie in Trance. Maries Körper wand sich unter seiner Zunge. Als sie kam, preßte sie unter Stöhnen ihr Becken noch fester an ihn. Ihre Augen spiegelten nicht nur ihre Erschöpfung, sondern auch ihre Befriedigung – wenn auch nur für diesen Moment – wider. »Trockne dich ab und geh ins Schlafzimmer«, sagte Marie, als sie aufstand.
Er tat es. Marie band ihn wieder fest und legte sich zu ihm ins Bett. Es war schön, sie zu riechen, und auch wenn er sie nicht spüren konnte, war es ein angenehmes Gefühl, sie neben sich zu wissen.
Die nächsten Tage verliefen für beide Akteure gleich. Marie benutzte ihn, so oft sie Lust hatte. Er war immer öfter erregt und genoß es, wie sie sich an ihm austobte. Sie band ihn sogar öfter los, damit er sich frischmachen konnte. Auch zum Essen durfte er aufstehen. Er stellte keine Forderungen, er war einfach da für sie, und sie nahm alles, was sie bekam. Manchmal schlief sie sogar neben ihm und schmiegte sich an ihn. An seinem letzten Urlaubstag band sie ihn los. Sie wußte nicht, wie er reagieren würde. Beide standen sich gegenüber, sahen sich an.
»Du kannst gehen«, sagte Marie ruhig.
Sie gab ihm seine Kleidung und ging in das Wohnzimmer zurück. Er zog sich an und überlegte, ob er zur Tür gehen sollte oder zu ihr. Er wollte nicht gehen, er wollte für sie da sein, ihr gehören. Sie saß im Wohnzimmer und hatte Angst. Verlustängste, obwohl sie ihn nie wirklich besessen hatte. Er ging ins Wohnzimmer, kniete sich vor sie hin und bat sie, bleiben zu dürfen.
»Jetzt, wo du mich willst, hast du deinen Reiz für mich verloren«, flüsterte Marie. Ihren Blick hielt sie am Boden, als sie ihm die Tür öffnete.
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