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REISE NACH ISCHIA

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Mit einem befreundeten Ehepaar aus Süddeutschland verabredeten wir in der Zeit vom 16.bis 30.6.2001 einen gemeinsamen Urlaub auf der Insel Ischia. Bereits viele Dichter der Antike priesen Ischia mit den berühmten Thermalquellen als Kurinsel.

Bernd und Wolf waren gleichaltrig. Schon ihre Eltern waren miteinander befreundet. Wolf bezeichnete sich als Historiker und dementsprechend wurden viele Gespräche über den Krieg geführt. Seine Frau Irmtraud hatte den Beruf als Zahntechnikerin erlernt, war aber jetzt in einem Unternehmen als Handelsvertreterin für Zahnimplantate tätig. Es war jeweils ihre zweite Ehe, die aber nicht besonders glücklich verlief, denn Wolf hatte mit einer Frau eine Affäre gehabt, die von Irmtraud nicht gerade freudig toleriert worden war.

Wolf und Irmtraud machten bereits viele Jahre Urlaub im Hotel San Nicola Terme in Panza. In der Kurabteilung des Hotels haben wir medizinisch-therapeutische Massagen erhalten. Auch die 7 Anwendungen mit Heilschlamm taten mir gut. Bernd brach die Behandlung mit den Fango-Packungen ab, weil er wenig Heilerfolg verspürte und sogar meinte, eine Verschlechterung im Bandscheibenbereich zu spüren.

Für Ausflüge waren unsere Bekannten wenig zu begeistern, obwohl sie mit dem Auto angereist waren. Da sie schon sehr oft in Panza waren, zogen sie es vor, faul am Pool die Sonne zu genießen und bei Bedarf im Thermalbecken mit einer Wassertemperatur von 32°C zu schwimmen.

Spätestens am Abend trafen wir uns dann zum Dinner wieder. Das Hotel war hauptsächlich mit Italienern belegt. Dementsprechend temperamentvoll ging es nach dem Genuss von einigen Gläsern Wein zu. Es wurde uns auch ein italienischer Folklore-Abend geboten.

Einmal wollten wir einen ruhigen Abend genießen und fuhren mit Irmtraud und Wolf zu dem Restaurant SOLE NESCENTE, das sich auf einem Hügel befand. Von dort aus konnten wir in aller Ruhe den Sonnenuntergang beobachten.

Nachmittags nahmen Bernd und ich einmal den Linienbus zu dem malerischen Fischerdorf Sant´Angelo. In einem Cafe mit dem Namen „Piratencafe“, bestellten wir Kaffee und merkten erst bei der Bezahlung den „Piratenpreis“. Zum Glück hatten wir vorher die traumhafte Atmosphäre des kleinen Hafens genossen.

Wir unternahmen aber auch eine ganztägige, geführte Inselrundfahrt mit dem Bus. Man zeigte uns den ältesten Ort an der Nordwestspitze Lacco Ameno, der von den Griechen gegründet wurde. Das Wahrzeichen von Lacco Ameno ist ein pilzförmiger Tuffstein-Felsen im Meer.

Natürlich verweilten wir auch in der Hauptstadt Ischias, in den Stadtteilen Porto und Ponte mit der prachtvollen Burg Castello Aragonese. Die Burganlage steht auf einem etwa 115m hohen Felsen und wurde bereits 474 v. Chr. als Festung erbaut.

An einem anderen Tag lernten wir bei einer weiteren Rundfahrt, dieses mal mit dem Motorschiff die Insel vom Wasser aus kennen.

Auch den Epomeo, den höchsten Berg mit ca.798m mussten wir erklimmen. Der erloschene Vulkan war zuletzt im Jahre 1301 ausgebrochen. Der teilweise steile und anstrengende Aufstieg, war der Mühe wert, denn wir wurden mit einem traumhaften Panoramablick über die ganze Insel belohnt. Eindrucksvoll war auch beim Auf- und Abstieg die mediterrane Pflanzenwelt mit großen Pinienhainen, üppigen Wäldern blühenden Gingster-Sträuchern und Gewürzpflanzen zu erleben.

Gemeinsam mit Irmtraud besuchten wir die „Giardini Poseidon Terme“ bei Cuotto. Ischia ist vulkanischen Ursprungs und daher reich an Mineral- und Thermalquellen. Die Anlage dürfte mit der Blütenpracht und reichen subtropischen Vegetation in Größe und Gestaltung mit seinen 20 Kur-Badebecken einmalig sein. Durch alle Wasserbecken fließt ständig quellfrisches Thermalwasser mit abgestuften Temperaturen von 28°C bis 40°C. Wir haben unseren Aufenthalt genossen und konnten gar nicht alle Becken ausprobieren.

Ischia ist die größte Insel im Golf von Neapel, dessen Küste vom mächtigen Vesuv beherrscht wird. Natürlich nahmen wir an einem Ausflugsprogramm nach Pompeji und dem Vesuv teil. In Pompeji lernten wir die Ausgrabungsstätte der 79 v. Chr. durch eine Naturkatastrophe verschütteten Stadt kennen. Durch den Ausbruch des Vulkanes wurde die Stadt von einer Wolke aus giftigen Gasen, Asche und glühenden Gesteinsbrocken 7m tief begraben. Erst im 18. Jahrhundert begann man die gut erhaltenen Zeugnisse der Vergangenheit auszugraben. Eindrucksvoll war es auch am Kraterrand des Vesuvs (1277m hoch) zu stehen und einen Blick auf das fruchtbare Land von oben zu werfen. Dazu war ein halbstündiger, steiler Aufstieg vom Busparkplatz bis zum geheimnisvollen Kraterrand notwendig. Der Kraterrand mit seiner 300m tiefen Schlucht und einem Umfang von 2000m ist bis zur Hälfte begehbar. Man wird ehrfürchtig vor solch einer Naturgewalt. Der Vesuv, der vor etwa zwölftausend Jahren entstand, ist der einzige aktive Vulkan des europäischen Festlandes.

Irmtraud und Wolf hatten uns davon überzeugen können, dass sich die Reise nach Ischia gelohnt hatte. Wir behielten unseren Aufenthalt mit den malerischen Landschaften, Heilquellen, der mediterranen Lebensart, Kunst und Kultur in schönster Erinnerung.

Wende mit 60

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