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Köster ließ sich vom Gerichtsmediziner in die wichtigsten Einzelheiten einweisen, soweit diese im Moment ersichtlich waren. Als Sonderermittler der Kriminalpolizei hatte er sich schon lange mit Burger beschäftigt, der im Begriff war, Landesverrat zu begehen. Zumindest hatten ihn seine Vorgesetzten entsprechend instruiert. Und während seiner Ermittlungen stieß Köster tatsächlich auf einen verbitterten alten Mann, der von seinen sogenannten Parteifreunden knallhart kaltgestellt worden war, obwohl er sich selbst als Einziger imstande gesehen hatte, sein Vaterland zu retten. In erster Linie hatte er mit seinem Traum, die Regierung zu übernehmen, nicht das Vaterland, sondern sich selbst retten wollen, denn er war unwiderruflich auf dem absteigenden Ast und das wäre seine letzte Chance gewesen.

Doch die war ebenso unwiderruflich vorbei. Das stand jetzt fest und Köster hatte sich persönlich davon überzeugt. Während der sensiblen Ermittlungen war er selbst zu dem Schluss gekommen, es hier weniger mit faustdicken Aktivitäten zum Schaden seines Vaterlandes zu tun zu haben, sondern eher mit Motiven für eine klassische Vendetta und den Vorbereitungen dazu. Burger hatte sich an seinen ehemaligen Weggefährten rächen wollen und Kontakte geknüpft, um sich ins rechte und seine Widersacher ins entsprechend falsche Licht setzen zu können.

Dabei war er – gelinde gesagt – sehr ungeschickt vorgegangen, denn er hatte diese Drecksarbeit ja immer nur in Auftrag gegeben und sich nie selbst die Hände schmutzig gemacht. Doch genau das musste er jetzt tun. So war er also in dieser Phase in einer für ihn so entscheidenden Sache bei Weitem nicht professionell genug. Seine Widersacher durchschauten das Spiel, kaum dass es begonnen hatte. Das war der sizilianische Teil der Geschichte, der auch genauso endete. Vor Köster lag eine Leiche.

Dennoch hütete er sich, den offiziellen Grund der Untersuchung, es ginge um Hochverrat, infrage zu stellen. Als erfahrener Ermittler war er sicher ein weitgehend unverzichtbarer Teil des Sicherheitsapparates in Berlin, doch er wusste, dass jeder zu jeder Zeit ersetzbar war. Seine bisherigen Verdienste und die unverbrüchliche Treue zu den neuen Machthabern würden da nicht ins Gewicht fallen. Das wollte er aber wenige Jahre vor der Pensionierung nicht mehr riskieren. Der Zeitpunkt nahte, wo sich die Nachwuchskräfte den Kopf zerbrechen konnten. Er machte seinen Dienst korrekt und ganz nach Vorschrift.

Also sah er sich die Leiche und den Fundort genau an. Starker Regen erschwerte die Spurensuche erheblich. Doch Köster roch förmlich, dass – Regen hin oder her – sie sich mit dem Auffinden von Spuren so oder so schwer getan hätten. Burger war ans Ufer der Havel geschwemmt worden und dort von einem Spaziergänger aufgefunden worden, der - noch immer verstört - von Uniformierten vernommen wurde. Burger war bekleidet, als wollte er ausgehen. Möglicherweise war er an der Havel spazieren gegangen, näher an das Ufer herangetreten, dabei ausgerutscht, ins Wasser gefallen, hatte aus irgendwelchen Gründen das Bewusstsein verloren und war ertrunken. Eine auf den ersten Blick ersichtliche Gewalteinwirkung hatte es nicht gegeben. Bis auf rätselhafte Hautabschürfungen an beiden Knöcheln. Er war nicht gefesselt, als er gefunden wurde. Vielleicht stammten diese Verletzungen noch von den seltsamen und exzessiven Spielchen, die Burger mit seinen weitgehend gemieteten Gefährtinnen zu treiben pflegte. Was für die Öffentlichkeit ein sehr vages Gerücht blieb, war für die Ermittler schon lange Gewissheit. Köster interessierte das im Gegensatz zu manchem Kollegen wenig, was Burger wann und mit wem im Rahmen seines Privatlebens anstellte, solange es keine strafrechtliche Relevanz hatte. Er würde den Bericht des Gerichtsmediziners abwarten und dann weitersehen.

Doch so sehr ein Unfall im Bereich des Möglichen lag, Köster witterte Ungemach. Sein Instinkt sagte ihm, dass diese Lösung zu einfach war. Er irrte sich manchmal, klar. Aber er war ein alter Haudegen und deswegen lag er sehr viel häufiger richtig. Der Bericht des Pathologen würde eine Weile dauern. Wirklich verwertbare Spuren am Fundort der Leiche gab es nicht. Also würde er sich andere Hinweise zunutze machen müssen. Diese konnten natürlich nicht in Richtung der geheimen Dienste führen, mit denen Burger erste Kontakte aufgenommen hatte. Dazu reichten Kösters Beziehungen nicht, zumindest, wenn es um ausländische Dienste ging, so wie hier.

Blieben die Verbindungen zur Journaille, wie Köster schon lange geringschätzig von der vierten Gewalt im Lande sprach. Diese vierte Gewalt hatte sich in Deutschland längst in Wohlgefallen aufgelöst, denn sie war gleichgeschaltet. Alle einheimischen Medien berichteten im Gleichklang, Wort für Wort identisch, Pluralität und Meinungsvielfalt waren wieder einmal Geschichte. Köster bedauerte das nicht im Geringsten. Zu unrühmlich war die Rolle der Massenmedien während des Todeskampfs der Republik. Auflagensteigerung und die damit einhergehende wahnwitzige Sensationsgier bestimmten das Handeln. Es ging nicht mehr um die möglichst sachliche Darstellung der Realität. Marktschreierische Qualitäten waren gefragt. Je lauter und sensationeller die Titel aufgemacht waren, desto besser verkauften sie sich. Je besser sie sich verkauften, desto größer wurde der Einfluss. Je größer der Einfluss, desto eher musste von Macht gesprochen werden. Und je mehr Macht die Massenmedien gewannen, desto geringer die Handlungsspielräume der Regierung, die sich schon aus anderen Gründen immer mehr einengten. Die Politik war für sich betrachtet schon absolut unfähig, die krisenhafte Entwicklung mit Kreativität und Entschlusskraft zu meistern. Die Rolle der Medien wuchs sich zu allem Überfluss zu einem echten Problem aus.

Die Staatsführung konnte nicht mehr an den auflagenstärksten Blättern vorbei regieren. Das würde die sowieso aufgeladene Stimmung möglicherweise endgültig zum Kippen bringen. Die damals noch vorhandene Pluralität sorgte aber dafür, dass es unter anderem deswegen keine klare Richtung gab, mithin die Orientierungslosigkeit der Regierung weiter gesteigert wurde, so dies überhaupt noch vorstellbar war. Besser gar keine als eine falsche Entscheidung wurde zum Motto der Stunde. So vergrößerte sich das Chaos, weil die Mächtigen hinter den Medien Spaß daran fanden und sich persönliche Vorteile erhofften. Berufsethos? Verantwortungsbewusstsein? Was war das doch gleich? Wozu sollte das gut sein? Also waren das im Alltagsgeschäft keine relevanten Größen mehr, die als Richtschnur für alle zu gelten hatten. Schon Jahre, gar Jahrzehnte vorher hatte ein Prozess begonnen, der nicht mehr als schleichend zu bezeichnen war. Die Niveaulosigkeit kannte keine Grenzen. Horizonterweiterung war nicht mehr gefragt. Unterhaltung war das Stichwort. Und mit dem absinkenden Bildungsstand der Bürger wurde ein Wettbewerb der Geschmacklosigkeiten losgetreten, der sich eben nur an Auflage, Einnahmen und Macht orientierte und letztlich darin mündete, dass es sich jetzt wieder einmal hatte mit der sogenannten Meinungsvielfalt. Und das war nach Ansicht Kösters auch gut so. Denn es war absolut unerträglich gewesen.

Nein, Burger hatte natürlich gewusst, dass er sich an ausländische Medien würde wenden müssen. Und er hatte entsprechende Kontakte geknüpft. Die galt es, zu beleuchten. Also hatte sich Köster mit seinem Stab daran gemacht, Burgers Tagesabläufe genauestens zu beobachten. Meist waren diese Abläufe beim besten Willen nicht überlieferungswürdig. Lange Zeit hatte er überhaupt daran gezweifelt, ob der offizielle Grund für seine Ermittlungen, den angeblich geplanten Hochverrat Burgers aufzudecken und wenn möglich zu verhindern, eine reale Grundlage hatte, so eintönig und egomanisch waren seine Aktivitäten. Nichts, aber auch gar nichts deutete auf etwas anderes hin, als dass Burger einfach nur die Sau raus ließ.

Doch dann gab es einige wenige Telefonate, plötzliche Einträge im Kalender Burgers, der lange nur gähnende Leere offenbarte. Und dabei war Köster auch über den Namen Alessandro Longari gestolpert. Schnell hatte er herausgefunden, dass Longari für die italienische Tageszeitung Il Messagero tätig war. Zunächst hieß das erst einmal vorsichtige Entwarnung, denn es handelte sich um ein seriöses altes Blatt einer mit Deutschland befreundeten Nation, nicht ein Medium, das für scharfen Enthüllungsjournalismus oder gar sensationsgierige Schlagzeilen aus dubiosen Quellen bekannt war. Soweit, so gut. Doch Köster dachte nach. Und wie so oft, nachdem er etwas an der Oberfläche gekratzt hatte, kam er nach und nach zu differenzierteren Schlüssen. Gerade, dass Longari für ein seriöses und äußerst angesehenes Blatt schrieb, ließ doch nichts Gutes vermuten. Hatte Burger wirklich mehr in der Hand? Reichten seine Informationen aus, das Interesse von ernst zu nehmenden Medienvertretern zu wecken? Und was bedeutete dies für seine Arbeit? War er jetzt tatsächlich auf einen Hochverräter und seine Helfershelfer gestoßen? Wie weit war die Sache jetzt schon gegangen? Hatten schon brisante Informationen den Besitzer gewechselt und wenn ja welche? Hatten seine Vorgesetzten recht und Burger musste zur Strecke gebracht werden, was immer das hieß? Welche Konsequenzen würden sich für sein Land ergeben, wenn brisante und belegbare Informationen veröffentlicht würden?

Köster hatte also nur eine Chance. Er musste sich mit Longari und seinen Kollegen beschäftigen. Deswegen war er auch sofort losgefahren, als die Einsatzzentrale einen Einbruch bei Longari meldete. Einbruch fiel nicht in seine Zuständigkeit. Er achtete sonst peinlich genau auf Zuständigkeiten. Doch hier bot sich erstmalig die Gelegenheit, persönlich in Kontakt mit einem ausländischen Journalisten zu treten, der offensichtlich von Burger auserkoren war, sensibles Material in die Welt zu tragen. Obendrein ohne dessen Verdacht zu erregen. Klar, Longari war einer von mehreren, die Burger getroffen hatte oder zu treffen beabsichtigte. Aber bei Longari war in dieser Nacht eingebrochen worden, er sprach nebulös darüber, was die Einbrecher gesucht haben könnten, aber nicht gefunden hätten und Burger, der potenzielle Informant, lag nur wenige Stunden später tot vor Köster. Zufall? Konnte sein, aber seine innere Stimme weigerte sich, daran zu glauben. Er hatte in seinem langen Polizistenleben einfach schon zu viel gesehen und erlebt. Gut, es war eine Möglichkeit, dass sich die vermeintlichen Zusammenhänge als Fügung des Schicksals herausstellten. Doch es war Kösters Aufgabe, das herauszufinden. Und er würde sich dieser Aufgabe mit aller ihm eigenen Gründlichkeit stellen. Auch wenn er dabei selber in Gefahr geriet.

Nach der Rückkehr ins Präsidium ließ er sich zunächst die Akte Longari bringen. Obwohl er sich matt und erschöpft fühlte, nahm er sich die Unterlagen sofort vor. Man konnte ja nie wissen. So vertiefte er sich in Longaris Leben, soweit dies aus den Akten deutscher Ermittlungsbehörden ersichtlich war. Geboren in Todi, einer alten, kleinen Stadt, 130 km nördlich von Rom und 40 km südlich der Provinzhauptstadt Perugia, 47 Jahre alt, ledig, keine Kinder, nach der Schule Volontariat bei einem unbedeutenden Regionalblättchen und Einstieg ins Berufsleben als Sportreporter bei eben jenem Provinzblatt, Aufstieg bis zum stellvertretenden Chefredakteur. Danach kam seine bisher zweite Station in seiner Karriere, der Wechsel zu Il Messagero, wo er zunächst ausschließlich über innenpolitische Dinge berichtete, dann an ausländische Brennpunkte geschickt wurde und über die Jahre eine Institution seiner Zeitung geworden war. Seine Meinung galt. Lapidar stand zu lesen, Longari würde sehr umfassend und detailgetreu erzählen. Wertungen seien ihm fremd.

Hier stutzte Köster. Ein Journalist, der nicht wertet? Schien unglaublich zu sein, denn er kannte keinen. Und wie selbstverständlich diese Mitteilung in den Dokumenten zu lesen stand. Trotzdem erweckte es in ihm den Gedanken, ob da nicht mehr dahinter steckte. So wie er Longari kennengelernt hatte, hatte dieser durchaus eine spöttische, regelrecht sarkastisch-zynische Ader. Und da stand, Wertungen seien ihm fremd. Nun gut, da muss ich mir eben mein eigenes Bild machen, dachte sich der alte Fuchs Köster. Außerdem empfand er einen Widerspruch zur Aussage, dass Longaris Meinung galt. Wie denn, wenn er angeblich nicht wertete? Köster, der scheinbar spröde und mürrische Polizist, übersah selbst beim Lesen nichts, obwohl das sicher nicht zu seinen Spezialgebieten gehörte.

Stationen seiner Aufenthalte im Ausland wurden aufgezählt, Washington, New York, Tokio, Moskau, London, Paris, die eine oder andere kriegerische Auseinandersetzung hier und da. In der scheinbaren Blütezeit der Republik in Deutschland war er schon mal für etwas mehr als zwei Jahre in Berlin gewesen. Nichts Außergewöhnliches. Sachliche Berichterstattung in die Heimat, einige alte Zeitungsausschnitte samt Übersetzung ins Deutsche lagen bei. Köster las quer und konnte sich mit einem flüssig lesbaren und scharfsinnigen Schreibstil vertraut machen, der strikt vor abwegigen Spekulationen haltmachte. Schien eine Situation unklar, boten sich mehrere Lösungen oder Sichtweisen, schilderte Longari diese so knapp wie möglich und so umfangreich, wie es für das Verständnis seiner Leser notwendig war. Sollten die sich doch einen Reim darauf machen. Keine Polemik schien die oberste Prämisse. Köster gefiel der Stil, wie ihn die deutsche Übersetzung wiedergab. Er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, dass die Presselandschaft in Deutschland durchaus hätte einen Longari gebrauchen können. Schon rein aus stilistischen Gründen, von der offensichtlichen Sachlichkeit ohne zu langweilen, gar nicht zu reden.

Auch war zu lesen, dass Longari nicht nur berufliche Dinge bewegten. Er nahm die kulturellen Angebote der deutschen Hauptstadt rege in Anspruch, wobei Vielfalt und Abwechslung das Thema war. So wie bei seinen Beziehungen. Eine lange Litanei von weiblichen Bekanntschaften zierte die Akte. Da hätten wir gut zu tun, wenn wir die alle verhören wollten, dachte sich Köster und musste innerlich grinsen. Er selbst war diesbezüglich ja das genaue Gegenteil. Seine Schroffheit hatte kaum eine Partnerin lange ausgehalten und attraktive schon gleich gar nicht. So war er vor mehr als 35 Jahren bei seiner Frau hängen geblieben, keine Schönheit, aber weiblich. Und sie konnte im Kontra geben, wenn er übers Ziel hinausschoss, weil sie außer Herz auch noch Verstand besaß. Nicht nur was in der Bluse, sondern auch noch was zwischen den Ohren, dachte er schelmisch lächelnd und wusste, dass er sie ehrlich liebte. Außerdem hatte sie ihm einen prachtvollen Sohn geschenkt, der mittlerweile Maschinenbau studierte und sein ganzer Stolz war. Ja, das war Kösters Glück, was er auch wirklich so empfand. Seine Bodenständigkeit schien der totale Kontrast zu Longari zu sein.

"Ich brech´ die Herzen der stolzesten Frau´n, weil ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin ...", summte Köster für einen kurzen Moment und grinste wieder über Longaris Liebesleben.

Dann wandte er sich wieder den Fakten zu. Über seinen aktuellen Aufenthalt stand kaum etwas Neues geschrieben. Der Tenor hatte sich nicht geändert. Doch Köster fielen zwei Dinge sofort auf. Ihm kam Longaris Schreibstil härter vor. Irgendwie unerbittlich. Lag es an einer Veränderung Longaris oder einfach an der Situation, über die er zu berichten hatte? Offensichtlich gab es keinerlei Beschönigungen in seiner Berichterstattung, keinerlei Verständnis für die Erbarmungslosigkeit, die manche Ereignisse bestimmte. Verständnis für die Beweggründe der neuen Machthaber, deren Anhänger und deren Helfershelfer? Keine Spur. Nicht das Longari seine Sachlichkeit verloren hätte. Nein. Aber es klang alles so anders, als in der staatlich gelenkten Presse seines Landes. War vielleicht die Situation tatsächlich so unerbittlich, gar brutal, wenn man eine leidenschaftslose und vollkommen nüchterne Bestandsaufnahme machte? Köster verwarf diesen Gedanken in diesem Moment. Dazu war er mit seiner tiefsten inneren Einstellung zu nah an der neuen Regierung.

Ein weiterer Punkt bereitete ihm ernsthaft Sorgen. Er musste dabei wieder etwas schmunzeln. Longaris Frauengeschichten fanden nicht mehr statt. Nicht bei seinem neuen Aufenthalt in Berlin. Hatte er in seiner Heimat oder auch anderswo die Liebe seines Lebens gefunden und war in dieser Hinsicht sesshaft geworden? Aber keinerlei Telefonate, Briefe oder anderweitige Kontakte, die nicht an seine Redaktion, seine Eltern oder seinen Bruder gingen. Nach mehr als 18 Monaten wäre das längstens der Tod einer irgendwie gearteten Beziehung gewesen, selbst einer platonischen. Das konnte es also nicht sein. Aber was? Köster konnte nur ganz vage erahnen, dass dies mit der veränderten Stimmung in Berlin und Deutschland zu tun haben könnte, erfasste diese Möglichkeit aber nicht wirklich. Dazu fehlte ihm in der jetzigen Phase einfach die Vorstellungskraft, war er doch der Meinung, dass sein Land sich positiv entwickelte. Und noch eines stand fest. Longari war definitiv kein Hetzer. Da gab es ganz andere Kaliber unter der ausländischen Journaille, insbesondere aus dem angloamerikanischen Raum. Longari wurde von seinen Kollegen des inländischen Sicherheitsdienstes als unbedenklich eingestuft. Ende der Akte und der Geschichte. Köster schloss die Unterlagen und dachte nach.

Déjà Vu

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