Читать книгу 360 Neuseeland-Träume - Christian Dose - Страница 12
Tierbeobachtungen
ОглавлениеWale sind die Stars vor Kaikoura.
Neuseelands abgelegene Lage auf den Weltmeeren hat eine ganz eigene Tierwelt hervorgebracht. Besonders der Nationalvogel Kiwi mit seinem charakteristisch langen Schnabel ist ein echtes Unikat. Neben weiteren einzigartigen Vogelarten ziehen Wale, Delfine und Pinguine die Besucher in ihren Bann. Vielfach lassen sich die Tiere direkt vom Strand oder Wegesrand beobachten. Geführte Touren, auch per Boot, erhöhen die Chancen beim Wildlife-Spotting.
www.doc.govt.nz/nature/native-animals
11 Curio Bay/Porpoise Bay – Delfine und Pinguine
Keiner springt so anmutig durch das Wasser wie die kleinen und seltenen Hector Dolphins (Hector-Delfine). In den benachbarten Buchten Curio und Porpoise Bay kommen die maximal 1,50 Meter großen Meeressäuger teils bis auf zehn Meter nah an den Strand. Hector Dolphins leben ausschließlich in Neuseeland und sind mit gerade einmal 7000 Exemplaren eine der seltensten Delfinarten überhaupt – die kleinsten sind sie ohnehin. Im Sommer und Herbst sind die scheuen Delfine regelmäßig in den beiden Buchten in den Catlins (Südosten der Südinsel) anzutreffen, vorzugsweise am langen Sandstrand der Porpoise Bay. Die kleine Kolonie umfasst gerade einmal 20 Tiere, die dauerhaft in der Bucht leben. Zudem sind sie vor der Banks Peninsula bei Christchurch zu finden.
Doch für Reisende zählen die beiden Buchten nicht nur wegen der Delfine zu den schönsten Plätzen in Neuseeland, die einheimische Tierwelt zu erleben. Denn von der Aussichtsplattform lassen sich – gerade zum Sonnenuntergang – auch sehr gut Gelbaugenpinguine (Hoiho) beobachten, wenn sie abends aus dem Meer zurück an den Strand kehren. Trotz der rund 6000 bis 7000 Exemplare allein in Neuseeland zählen die bis zu 76 Zentimeter großen Geschöpfe zu einer der seltensten Arten. Außer auf der Südinsel leben die Meeresbewohner mit ihrem charakteristischen gelben Streifen sonst nur noch auf den subantarktischen Inselgruppen Auckland Islands und Campbell Island Group, die ebenfalls beide zu Neuseeland gehören.
Das Wildlife-Erlebnis komplettieren mächtige Seelöwen, die bis zu drei Meter lang und 400 Kilogramm schwer werden. Besucher sollten auch ihnen nicht zu nah kommen und sich schon gar nicht zwischen die gemütlich aussehenden Tiere und das Meer stellen – dann werden die Seelöwen schnell sehr aggressiv. Da sie keine Scheu vor Menschen zeigen, sollte der Mindestabstand nie unter zehn Meter sinken.
Wer die drei interessanten und leider vom Aussterben bedrohten Arten gesehen hat, auf den wartet mit dem Versteinerten Wald eine weitere Eigenheit der Natur (siehe „Strände der Südinsel“, Seite 58). Übernachtungsmöglichkeiten bestehen beispielsweise auf einem Campingplatz auf einer kleinen Landzunge zwischen den beiden Buchten und einem Hostel inmitten der Dünen (siehe „Campingplätze“, Seite 310).
12 Otago Peninsula – Tierische Tagestour
Mächtig und majestätisch zugleich gleiten die Albatrosse über die Klippen und weiter gen Parkplatz. So schnell und so groß, dass es schwer fällt, die Vögel zu fotografieren. Der Anblick der Flügel mit einer Spannweite von bis zu dreieinhalb Metern bleibt ohnehin gut in Erinnerung. Im Royal Albatross Centre auf der Otago Pensinsula erleben Urlauber die Vögel in voller Pracht.
Selbst wer schon kostenlos vom Parkplatz aus seinen Erfolgsmoment genießen konnte, sollte sich einer geführten Tour anschließen: Es ist weltweit der einzige Platz auf dem Festland, wo Reisende eine Kolonie von Albatrossen beobachten können. Mit den vorhandenen, kostenlosen Ferngläsern blicken Besucher aus einem unterirdischen Versteck auf das Spektakel – während der Brutzeit von Mitte September bis Ende November ist das Zentrum allerdings geschlossen. Die 90-minütigen Führungen beinhalten zudem einen kurzen Abstecher zu den ehemaligen Festungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg, als Neuseeland aus Angst vor Russen und Japanern aufgerüstet hatte. Eine drehbare Kanone aus dieser Zeit ist der Höhepunkt der kleinen Ausstellung.
Der Besuch der Albatross-Kolonie lässt sich auf einer Tagestour über die 34 Kilometer lange Halbinsel gut mit einem Ausflug zu einer der verschiedenen Pinguin-Kolonien verbinden. Vor allem lohnen sich die geführten Touren im privat betriebenen Naturschutzreservat Penguin Place. Von der Gründung 1985 als Teil einer Schaffarm stieg die Zahl der brütenden Pärchen von acht auf zwischenzeitlich 36. Besucher laufen durch gut getarnte Gräben, um die watschelnden Gelbaugenpinguine möglichst wenig zu stören. Gerade nachmittags lohnt der Besuch. Unvergesslich bleibt, wenn sie aus dem Wasser empor kommen und über den Strand flitzen. Alternativ (oder zusätzlich) lassen sich zum Sonnenuntergang am kleinen Strand Pilots Beach unterhalb des Albatross Centre ebenfalls Pinguine beobachten. Auf eigene Faust, aber unter Aufsicht eines Rangers, warten Besucher hier allabendlich auf die Rückkehr der Zwergpinguine.
Robben und Seelöwen komplettieren die Wildlife Tour. Neben organisierten Touren können sie auf eigene Faust direkt vom Strand aus beobachtet werden, etwa rund um Taiaroa Head oder auf einem Rundgang über das Schutzgebiet Penguin Place. Wer viel Zeit hat, verbringt zusätzlich noch eine Stunde im Meereslaboratorium New Zealand Marine Studies Centre & Aquarium.
13 Kaikoura – Wale (fast) garantiert
Vor allem für Bootsfahrten zur Walbeobachtung ist die Kleinstadt Kaikoura an der Ostküste der Südinsel bekannt. Pott- und Buckelwale, Orcas und weitere Delfinarten sowie Pelzrobben fühlen sich hier wohl: Während das Meer zunächst leicht abfällt, stürzt der Boden draußen am Kaikoura Canyon steil auf rund 1000 Meter ab. Zugleich treffen an dieser Stelle warme Strömungen aus den Tropen auf kaltes Wasser aus der Antarktis. Ideale Bedingungen für ein nährstoffreiches Meer, das viele Meerestiere anlockt.
Die PS-starken Boote des von Maori geführten Anbieters Whale Watch Kaikoura sind mit einem Unterwasser-Mikrofon ausgestattet, um die Wale zu orten. Besucher sollten bedenken, dass bei den oft ausgebuchten Touren selten mehr als ein oder zwei Wale gesichtet werden und das Meer oft unruhig bis stürmisch ist (Tabletten gegen Seekrankheit mitnehmen). Wer wider Erwarten keinen Wal sieht, bekommt ein Teil des Geldes zurück. Alternativ werden Rundflüge per Helikopter angeboten.
Ebenfalls begehrt sind Bootstrips zu einer Kolonie von Dusky Dolphins. Wer den bis zu zwei Meter langen, grauen Delfinen besonders nah sein möchte, kann mit Schnorchel und Taucheranzug zu ihnen ins Wasser steigen. Anders als bei den Waltouren sind hier die Gruppen kleiner.
14 Bay of Islands – Schwimmen mit Delfinen
Einen Lebenstraum erfüllen sich viele Reisende in der Bay of Islands: einmal gemeinsam mit verspielten Delfinen schwimmen! Die tropische Inselwelt ist ein ideales Revier für Begegnungen zwischen Tier und Mensch. Allerdings sollte Teilnehmern bewusst sein, dass Umweltschützer Bedenken gegen diese Art von Urlaubsvergnügen haben.
Gleichwohl: Es ist ein unvergesslicher Moment, den bis zu vier Meter großen und mehreren hundert Kilogramm schweren Meeressäugern nah zu sein und sie aus dem Wasser statt vom Boot aus zu beobachten. Ausgestattet mit Schnorchelbrille und wärmendem Tauchanzug geht es auf den halbtägigen Touren ins Wasser, wenn sich die Delfine nähern. Zu den Höhepunkten der Ausflüge zählt, wenn sich die grauen Bottlenose Dolphins sprichwörtlich austoben und bis zu neun Meter hoch aus dem Wasser springen. Oftmals schwimmen sie parallel zu den Ausflugsbooten und werden dabei bis zu 50 Stundenkilometer schnell. Neben den rund 450 Bootlenose Dolphins tümmeln sich an manchen Tagen auch Common Dolphins (Gemeine Delfine), Orcas und Wale sowie Seehunde und Pinguine zwischen den Inseln. Manche Anbieter schenken ihren Gästen eine kostenlose zweite Fahrt, wenn keine Delfine gesichtet werden.
15 Oamaru
„Achtung Pinguin“ heißt es gelegentlich in Oamaru, wenn sich ein Pinguin in die Ostküstenstadt auf der Südinsel verirrt und durch die Straßen watschelt. Während es bei den Gelbaugenpinguinen in der Bushy Bay eher gemächlich zugeht, sitzen den Zwergpinguinen (Blue Penguins) abends bis zu 350 Zuschauer auf den kostenpflichtigen Tribünen bei. Besuche sind auch tagsüber möglich.
16 Doubtful Sound
Gemütlich vom großen Schiff aus lässt sich Neuseelands Tierwelt im Doubtful Sound erleben (siehe „Southland“, Seite 270). Pelzrobben (Fur Seals) und Tümmler-Delfine (Bottlenose Dolphins) leben hier ganzjährig. Gerade bei Übernachtungskreuzfahrten stehen die Chancen gut, Dickschnabelpinguine (Fiordland Crested Pinguins) mit ihren gelben Streifen über den Augen zu beobachten.
17 Stewart Island
Neuseelands Nationalvogel, der Kiwi, lockt die Besucher nach Stewart Island (siehe „Southland“, Seite 275). Auf der Insel südlich von Invercargill leben bis zu 20.000 der flugunfähigen Vögel, die trotz ihres markigen Zwitscherns nur schwer zu finden sind. Manchmal toben Kiwis quer durch den Ort. Alternativ werden geführte Touren angeboten.
18 Zealandia
Kiwis in Wellington? Das Naturschutzgebiet Zealandia im Westen der Hauptstadt gilt als einer der besten Plätze, die seltenen und scheuen Kiwis zu beobachten (siehe „Wellington“, Seite 213). Bei den abendlichen Führungen erleben Besucher neben Tuis und anderen Vögeln oft auch den nur 35 Zentimeter großen und bis zu 65 Zentimeter langen Kiwi.
19 Akaroa
Die Halbinsel Banks Peninsula südöstlich von Christchurch ist eines der größten Reviere der kleinen Hector Dolphins. Neben regulären Bootsfahrten können Besucher auch zu den kleinen Meeresbewohnern ins Wasser steigen. Die Bucht von Akaroa ist somit eine gute Alternative zur Bay of Islands, um sich den Traum vom Schwimmen mit Delfinen zu erfüllen.
20 Trounson Kauri Park
Kiwi trifft Kauri: In den unberührten Wäldern des Trounson Kauri Park fühlt sich Neuseelands Nationalvogel richtig wohl (siehe „Northland“, Seite 173). Rund 200 Kiwis sollen hier leben. Jeden Abend organisiert ein nahe gelegener Campingplatz gemeinsam mit dem DOC zweistündige geführte Wanderungen (auch für auswärtige Gäste). Eine gute Möglichkeit, Kiwis in der Natur zu sehen.