Читать книгу 360 Neuseeland-Träume - Christian Dose - Страница 17
Seen
ОглавлениеAtemberaubende Szenerie: Lake Tekapo vor den Southern Alps
Mehrere hundert Seen strahlen in Neuseeland um die Wette. Urlaubern bleiben vor allem auf der Südinsel die einzigartigen Farben der Gletscherseen und die umliegenden Bergpanoramen in Erinnerung. Auf der Nordinsel findet sich indes der größte und einer der beschaulichsten Seen des Landes. Die Seen strahlen in verschiedenen leuchtenden Farben und animieren zu Bootsfahrten und Kajaktouren – oder einfach nur zum Seele-Baumeln-Lassen.
61 Lake Wanaka – Wassersport mit Bergblick
Ob Segler oder Paddler: Am viertgrößten See Neuseelands kommen Wassersportler voll auf ihre Kosten. Aber auch wer den Lake Wanaka nur geruhsam vom Boot aus erkunden oder gemächlich auf einer Wanderung genießen möchte, sollte Zeit mitbringen. Allein der Blick auf die Berge mit dem berühmten Mount Aspiring sowie die zahlreichen Buchten als verträumte Picknick-Plätze rechtfertigen einen längeren Aufenthalt am See mit dem sehenswerten Ort Wanaka am südlichen Ufer (siehe „Otago“, Seite 260). Der Name des Sees erinnert mutmaßlich an den früheren Maori-Häuptling Anaka („The place of Anaka“).
Sein kristallklares Wasser lässt den 45 Kilometer langen und bis zu zwölf Kilometer breiten See anmutig erscheinen. Die tiefste Stelle des Sees (311 Meter) liegt sogar unterhalb des Meeresspiegels. Entstanden sind Lake Wanaka und sein Nachbarsee Hawea vor 20.000 Jahren, als mächtige Gletscher die Region bedeckten und so die Landschaft formten. Mehrere Inseln inmitten des Sees sind als Schutzgebiet ausgewiesen und bieten Lebensraum für eine Fauna und Flora, die auf dem Festland ausgestorben ist. Auf Te Peka Karara (Stevensons Island) lebten beispielsweise noch einige Weka, die so die Rückkehr des flugunfähigen Vogels auf die gesamte Südinsel ermöglichten. Auf Mou Waho wiederum führt ein Wanderpfad zum Arethusa Pool, einem kleinen Süßwassersee rund 150 Meter hoch über dem Lake Wanaka. Der schönste Blick über den See bietet sich angeblich von der Glendhu Bay mit einem von Bäumen gesäumten Campingplatz. Und besonders sehenswert erscheint die Landschaft im Herbst, wenn sich die Blätter goldgelb färben und im warmen Licht der Sonne erstrahlen oder sich funkelnd im Kontrast zu den schneebedeckten Gipfeln im klaren Seewasser spiegeln.
Vom Ort Wanaka starten täglich Touren über den See und die angrenzenden Flüsse. Neben Bootsfahrten werden geführte Kajaktouren sowie Angelausflüge angeboten. Überdies können Segelboote geliehen werden. Abenteuerlicher verlaufen Jetboat- oder Rafting-Fahrten auf dem Clutha River, dem Ablauf des Sees und zweitlängsten Fluss des Landes.
62 Lake Tekapo – die Farbe Türkis
Schon die Maori wussten um die beruhigende Kraft der Landschaft am türkis-schimmernden Gletschersee. Der Name Lake Tekapo leitet sich von den Maori-Wörtern „taka“ und „po“ für Schlafmatte und Nacht ab – was für einen bedeutenden Ort als Rastplatz spricht. Auch heute ist noch etwas von der stillen Atmosphäre zu spüren, die der Bergsee versprüht. Dazu sollten sich Besucher möglichst fernab des kleinen gleichnamigen Ortes bewegen, den viele Reisende für einen Zwischenstopp nutzen (siehe „Canterbury“, Seite 238). Denn die wahre Pracht kommt abseits der quirligen Hauptstraße zur Geltung, wenn keine Touristengruppen lärmen. Die Church of the Good Shepherd ist eines der Wahrzeichen des Sees. Hinzu kommt: Dank der klaren Luft – weitab jeder Großstadt und Fabrik – scheinen die Farben der Natur besonders intensiv zu strahlen. Nicht nur Fotografen kommen bei diesem Anblick ins Schwärmen.
Seine charakteristische Farbe verdankt Lake Tekapo (rund 700 Meter über dem Meeresspiegel gelegen) dem Schmelzwasser der nahen Gletscher, das über den Godley River in den See fließt. Darin werden seit Jahrtausenden feinste Gesteinspartikel transportiert, die sich am Grund des Sees ablagern und einfallendes Sonnenlicht brechen. Im Ergebnis ein Farbenspiel, das sich in dieser Klasse sonst nur am benachbarten Lake Pukaki (am Aoraki/Mount Cook) wiederholt.
Der etwa 25 Kilometer lange und bis zu sechs Kilometer breite Lake Tekapo ist der östlichste von drei Gletscherseen, die sich an der Ostflanke der Southern Alps entlangziehen. Zu dem Trio zählen noch der benachbarte Lake Pukaki sowie weiter westlich der Lake Ohau. Der Ablauf des Wassers am Tekapo River wird seit 1951 für ein kleines Wasserkraftwerk genutzt, das ursprünglich schon 1934 geplant wurde. Zur Nutzung der Wasserkraft wurde der See aufgestaut.
Den Lake Tekapo und seine Umgebung erkunden Besucher idealerweise zu Fuß auf einer der zahlreichen Wanderungen. Selbst bei einer kurzen Tour am Seeufer in Sichtweite des Ortes verspürt man die schon fast magische Stimmung. Legendär ist überdies ein 50-minütiger Rundflug namens „Grand Traverse“, der am See startet und bis zum höchsten Berg des Landes sowie zu den drei Gletschern Tasman, Franz Josef und Fox führt. Zudem werden Bootsfahrten und Reitausflüge angeboten.
63 Lake Matheson – See mit Aussicht
Spieglein, Spieglein: Es ist wahrlich nur ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz zum Lake Matheson, wenige Kilometer vom Fox Glacier entfernt. Allerdings ist frühes Aufstehen Pflicht. Denn gerade zu früher Morgenstunde wird der kleine See seinem Ruf gerecht, die schönsten Spiegelungen der Southern Alps zu zeigen. Die kurzen Wanderungen zählen daher zu den beliebtesten Touren an der Westküste.
Voraussetzung ist allerdings ein möglichst wolkenfreier Himmel sowie wenig bis kein Wind, letzteres ist zumindest meist bei Sonnenaufgang oder -untergang zu erwarten. Für die berühmten Reflektionen von Aoraki/ Mount Cook und Mount Tasman sorgen die längliche Form des Lake Matheson und der umliegende Wald, dessen Ablagerungen das Wasser bräunlich färben. Der Weg rund um den kleinen See, der vor etwa 14.000 Jahren dank Verwerfungen des Fox Glacier entstand, dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Und erst an der Spitze des Lake Matheson ist der „Blick der Blicke“ zu erhaschen. Doch auch der kürzere Weg zum Jetty Viewpoint verspricht bleibende Erinnerungen. Gute Fotos von den sich im See spiegelnden Berggipfeln sind begehrt (und wegen der Wetterkapriolen eher rar). Direkt am Weg zum See liegt das Café Matheson, das ganztägig geöffnet ist.
64 Lake Pukaki – Blick auf Aoraki/Mount Cook
Einen der schönsten Fotostopps (und vieles mehr) verpassen etliche Reisende, wenn sie auf einen Abstecher ins Landesinnere und zum höchsten Berg des Landes verzichten. Der Lake Pukaki als größter von drei nebeneinander liegenden Gletscherseen ist mit seinem türkis-schimmernden Wassern und dem Bergpanorama ein lohnendes Fotomotiv.
Selbst wer keine Zeit hat, am See entlang zum Aoraki/Mount Cook zu fahren, sollte am Parkplatz samt Informationszentrum am Highway SH8 eine kurze Pause einlegen. Vom schmalen Südufer blickt man dann auf die türkisfarbene Weite des Lake Pukaki und den dahinterliegenden höchsten Gipfel Neuseelands. Wie am östlich gelegenen Lake Tekapo, etwa 75 Fahrminuten entfernt, verleihen die Gletscher mit ihrem zermahlenen Felsen dem See seine beeindruckende Färbung. Wer tatsächlich auf die Stichstraße zum Nationalpark am Aoraki/Mount Cook abbiegt, findet mit Peter’s Lookout einen schönen Aussichtspunkt am Westufer des 30 Kilometer langen Sees. Mit der Schneeschmelze im Frühjahr legt der Lake Pukaki regelmäßig größenmäßig zu, um sich später wieder zurückzuziehen.
65 Lake Wakatipu
Im festen Takt schwankt der Wasserspiegel des Lake Wakatipu alle 27 Minuten um zwei Zentimeter. Doch nicht das Naturphänomen macht den See bei Queenstown so attraktiv, sondern die umliegenden Berge. Über Neuseelands längsten See fahren Ausflugsboote, etwa das Dampfschiff TSS Earnslaw (siehe „Otago“, Seite 265).
66 Lake Taupo
Neuseelands größter See ist eine Caldera: Einst befand sich hier ein riesiger Vulkan, der vor 250.000 Jahren kollabierte. Besonders lohnend sind Ausflugsfahrten (siehe „Waikato & Bay of Plenty“, Seite 180). Zudem locken Aktivitäten von Angeln bis Kajakfahren sowie ein Abstecher zu den Huka Falls (siehe „Wasserfälle“, Seite 99).
67 Lake Waikaremoana
Der erst vor 2000 Jahren entstandene See ist die größte Attraktion des Te Urewera National Park (siehe „Gisborne & Hawke's Bay“, Seite 188). Neben kurzen Wanderungen lässt er sich auf dem gleichnamigen Great Walk erkunden. Der Lake Waikaremoana ist umgeben von dichten Wäldern, die sich teils bis hoch in die Spitzen der bis zu 1400 Meter hohen Berge ziehen.
68 Lake Brunner
Rund 30 Kilometer südöstlich von Greymouth liegt der größte See der Westküste von Neuseelands Südinsel. Der Lake Brunner in einer ehemaligen Gletschermulde und der angrenzende Ort Moana erfreuen sich steigender Beliebtheit: Vor allem Einheimische wetteifern beim Angeln der Forellen. Ein Wanderweg führt durch einen kleinen Wald voller Glühwürmchen. Mit Sicherheit ein Ziel abseits der Touristenströme.
69 Lake Hawea
Wie sein bekannter Nachbarsee Lake Wanaka ist der Lake Hawea in zentraler Lage der Südinsel ein ehemaliges Gletscherbecken, geformt während der letzten Eiszeit. Zum Glück für die Besucher, die vor allem zum Angeln und für Bootstouren herkommen, steht der See im Schatten des bekannten Nachbarn – hier geht es um einiges ruhiger zu. Nach dem Bau eines Wasserkraftwerks wurde der Pegel um 20 Meter angehoben.
70 Lake Manapouri
Der zweitkleinste der fünf Gletscherseen im Süden der Südinsel ist als Tor zum Doubtful Sound bekannt: In Manapouri am gleichnamigen See legen die Boote ab, die die Besucher zunächst zum gigantischen Wasserkraftwerk und weiter über den Bergpass Wilmot zum Fjord bringen. Der Lake Manapouri – zweittiefster See des Landes – lässt sich gut per Kajak oder Boot sowie auf Wanderungen erkunden.