Читать книгу 360 Neuseeland-Träume - Christian Dose - Страница 14
Strände der Südinsel
ОглавлениеArchway Islands am Wharaiki Beach bestehen aus vier kleinen Felseninseln.
Wildumtoste Strände, einzigartige Steinformationen und malerische Buchten prägen die Südinsel. Zwar eignen sich nur wenige Stellen wie der Kaiteriteri Beach gut zum Baden. Dafür begeistern Delfine und Pinguine, etwa an der Curio Bay im Südosten, Jung und Alt gleichermaßen. Und nahezu mystisch wirken die Steinkugeln (Moeraki Boulders) bei Oamaru.
31 Wharariki Beach – Wilde Nordspitze
Der Takt von Ebbe und Flut bestimmt den Punkt, wann die Zeit reif ist für einen Besuch an einem Strand der Extraklasse: Wharariki Beach am Cape Farewell, dem Nordkap. So rau der Wind hier stürmen kann, so einladend ist dieser Platz an einem der vielen gefühlten Enden der Welt in Neuseeland. Allerdings ist ein Besuch nur im Zeitfenster von zwei Stunden vor Niedrigwasser bis zwei Stunden danach möglich. Nur dann erreichen Wanderer das Ende der Bucht: mit dem besten Blick über die zerklüftete Landschaft mit Klippen, Felsbögen, langen Stränden und Wanderdünen. Beim Blick aufs Meer fällt der Blick auf Archway Islands mit vier kleinen, steinernen Inseln. Quasi als I-Tüpfelchen statten Robben regelmäßig dem Strand einen Besuch ab. Nur zum Baden ist die malerische Bucht nicht gut geeignet.
Wer wenig Zeit hat, fährt vom Farewell Spit Visitor Centre mit angeschlossenem Café eine unbefestigte Piste sechs Kilometer direkt zum Parkplatz und läuft noch etwa 20 Minuten zum Wharariki Beach. Alternativ lohnt der drei Stunden dauernde Hilltop Walk, der am Besucherzentrum beginnt. Dieser Weg führt über das Weideland einer Farm, die vom DOC betrieben wird, weiter gen Steilkliff und zum Strand. Unter Umständen muss ein kleiner, kniehoher Bach durchquert werden. Der Hilltop Walk führt am nah gelegenen Parkplatz vorbei – Wanderer können hier möglicherweise andere Besucher um einen Shuttle zurück bitten.
Zudem kann diese Wanderung um einen bis zu vierstündigen Abstecher gen Farewell Spit erweitert werden. Die Landzunge wurde in Millionen Jahren von Sand, Wasser und Wind geformt. Die gewaltige Dünenlandschaft wächst hier gut 30 Kilometer ins Meer hinaus. Der größte Teil des bedeutenden Vogelschutzgebietes ist jedoch für Individualbesucher gesperrt. Nur die ersten vier Kilometer Küste sind frei zugänglich, allerdings werden täglich geführte Touren angeboten (siehe „Tasman & Nelson“, Seite 232). Auch das nahe Cape Farewell lohnt einen Besuch.
Das Café in Puponga auf dem Weg zum Wharariki Beach ist für Kuchen und Lunch sowie vor allem für seinen schönen Blick berühmt. Es fungiert auch als Besucherzentrum. Überdies werden in der Region geführte Reittouren mit Längen zwischen 90 Minuten und drei Stunden angeboten.
32 Moeraki Boulders – Bizarre Kugeln
Auf den ersten Blick erinnern die grau-runden Felsen an überdimensionierte Murmeln, die am Strand versehentlich verstreut wurden. Mit ihrer ungleichförmigen Kacheloptik könnte es sich alternativ auch um steinerne Fußbälle handeln. Die Moeraki Boulders mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern am Koekohe Beach von Moeraki, rund 30 Kilometer südlich von Oamaru, zählen zu den eigenwilligsten Gesteinsformationen von Neuseeland – und zu den meistfotografierten ohnehin.
Wer hier nicht wenigstens einen kurzen Spaziergang vom etwa 300 Meter entfernten Parkplatz unternimmt, verpasst einen der schönsten Strände des Landes und eine echte Laune der Natur. Für die Maori symbolisieren die Felsen verschiedene essbare Gaben eines gesunkenen Kanus, das wiederum heute ein nah gelegenes Riff darstellt. So oder so – die Moeraki Boulders gehören zu einem der schönsten Abschnitte an der Ostküste. Wer es einrichten kann, plant seinen Besuch bei Ebbe – bei Flut liegen die bizarren Formationen teils unter Wasser. Zuweilen verirren sich die kleinen Hector-Delfine in die hiesigen Küstengewässer und komplettieren das Stranderlebnis.
Wissenschaftler datieren den Ursprung der tonnenschweren Kugeln auf etwa 65 Millionen Jahre zurück. Einst waren die Felsen Teil des Kliffs, das nach und nach vom Pazifik ausgewaschen wurde. Übrig blieben die Kugeln, deren zunächst glatte Oberfläche von der Erosion im Laufe der Jahrtausende ihr heutiges Muster erhielt. Durch die gesunkenen Meeresspiegel tauchten die Moeraki Boulders mit ihrem Kalkkristallkern schließlich an der Oberfläche auf. Heute sind leider nur noch die größten Felsen zu bestaunen – Souvenirjäger haben die kleineren Exemplare verbotenerweise als Urlaubserinnerung mit nach Hause genommen.
Ein Stopp an den Moeraki Boulders lässt sich gut mit einer Pause verbinden, als Picknick am Strand oder im angrenzenden Café. Zudem liegt im nahe gelegenen Fischerdorf Moeraki mit dem Restaurant Fleurs Place eine der besten Adressen des Landes (siehe „Restaurants“, Seite 384).
33 Curio Bay/Porpoise Bay – Weltweit einzigartig
In den einsamen Catlins im Südosten der Südinsel wetteifern viele Strände und Buchten um den Titel des schönsten Platzes am Wasser. Doch mit jährlich rund 100.000 Besuchern liegen die Curio Bay und die angrenzende Porpoise Bay in der Gunst der Besucher ganz eindeutig vorn. Hector Dolphins und Gelbaugenpinguine sowie zuweilen Wale verzücken Jung und Alt gleichermaßen (siehe „Tierbeobachtungen“, Seite 34).
Doch das ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit: Überdies lockt die westlicher gelegene Curio Bay bei Ebbe mit einem Blick auf einen versteinerten Wald. Vor rund 180 Millionen Jahren, als Neuseeland noch Teil des Superkontinents Gondwana war, begruben Lava und Asche den Wald, der seinerzeit in einem Überschwemmungsgebiet lag. Heute bietet sich ein surrealer Anblick auf die Wattfläche mit ihren Fossilien. Die hiesige Pflanzenwelt ist beispielsweise mit unseren heutigen Kauri-Bäumen verwandt. Weltweit ist von den wenigen vergleichbaren Naturschauspielen kein anderer versteinerter Wald so gut erhalten wie hier an der Curio Bay. Das Betreten des rund zwölf Kilometer breiten Strandstreifens am Südostzipfel Neuseelands ist daher streng verboten, eine Aussichtsplattform wurde extra für Besucher errichtet.
34 Kaiteriteri Beach – Tor zum Nationalpark
Sanft rollen die türkis schimmernden Wellen auf den Strand, der sich in goldenem Glanz von seiner besten Seite zeigt. Links und rechts umschließen kleine Felsspitzen mit dichtem Bewuchs die Bucht. Am Ufer genießen Urlauber und Einheimische die wärmenden Sonnenstrahlen des Nachmittags, ganz friedlich und still präsentiert sich der Strand von Kaiteriteri. Der kleine Ferienort zählt zu den beliebtesten Zielen Neuseelands und ist wichtiger Ausgangspunkt für Ausflüge in den weithin bekannten Abel Tasman National Park (siehe „Nationalparks“, Seite 24, und „Tasman & Nelson“, Seite 228). Der Ort ist sehr beliebt – sowohl Stellplätze als auch Zimmer sollten daher möglichst frühzeitig gebucht werden.
So sehr der Strand zum Relaxen einlädt – erst auf einer kleinen Wanderung kommt die volle Pracht voll zur Geltung. In einer schmalen Lagune am rechten Ende sammelt sich das Wasser im schönsten Grünton. Von da aus geht es leicht bergan auf eine kleine Landzunge – von der Spitze genießen Besucher dann einen schönen Blick auf Kaiteriteri Beach sowie rechterhand auf Little Kaiteriteri Beach in der Bucht nebenan. Und abends kommen angeblich Pinguine vorbei – zumindest weist ein Schild auf sie hin.
35 Mosquito Bay
Fast wie am Ende der Welt und doch mittendrin im Abel Tasman National Park: Die kleine Bucht ist ausschließlich per Boot erreichbar. Selbst von der nahen, viel frequentierten Bark Bay führt kein Fußweg zur Mosquito Bay. Ideal für Tagesbesucher per Wassertaxi oder zum Übernachten (20 Stellplätze) für Reisende mit Kajak.
36 Bruce Bay
Auf halben Weg zwischen Haast und dem Fox Glacier liegt die zehn Kilometer lange Bucht, die von beiden Seiten von Felsen umgeben ist. Der Name Bruce Bay erinnert an das Schiff „Bruce“, das hier 1865 ankerte. Kapitän Gibson erkundete im Auftrag des Staates die Küsten und den nahen Hokarita River. Zudem transportierte das Schiff die Goldfunde aus der Region.
37 Punakaiki Beach
Dieser Strand an der windumtosten Westküste zählt für viele Reisende zum Pflichtprogramm. Punakaiki ist berühmt für seine Pancake Rocks und die Blowholes bei Flut. Die gestreiften Felsen erinnern an geschichtete Pfannkuchen und sind Ziel Nummer eins im Paparoa National Park (siehe „West Coast“, Seite 282, und „Nationalparks“, Seite 31). Besonders sehenswert ist der Strand zum Sonnenuntergang.
38 Tunnel Beach
Der Name ist Programm: Durch einen Tunnel, der im 19. Jahrhundert in den Fels geschlagen wurde, führt der Weg zum gleichnamigen Strand. Nur zwei Kilometer von Dunedin entfernt, ist der Tunnel Beach angesichts des abenteuerlichen Zugangs mit leichten Kletterpassagen selten stark bevölkert. Die Sandsteinklippen verleihen dem Ort eine romantisch-raue Atmosphäre. Bei Flut besser nicht hinlaufen.
39 Gillespies Beach
Den spektakulären Blick auf schneebedeckten Berge sollten Reisende bei gutem Wetter bei einem Abstecher zum Gillespies Beach, rund 20 Kilometer vom Fox Glacier, nicht verpassen. Mehrere Wanderungen führen durch die Bucht. Die beste Aussicht genießen Besucher von einer Lagune, 50 Minuten vom Parkplatz entfernt. Die längste Tour von rund dreieinhalb Stunden (hin und zurück) endet bei einer Seerobbenkolonie.
40 Boulder Beach
Der breite, mit Steinen gesäumte Strand ist ein Geheimtipp: Die kleine Insel Ulva Island, zehn Bootsminuten von Stewart Island entfernt, ist ein Vogelschutzgebiet und bietet nahezu unberührte Natur, beispielsweise am Boulder Beach. Austernfischer, Tuis und Kakas fühlen sich hier wohl. Auf geführten Touren stehen die Chancen höher, die scheuen Vögel zu erleben.