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Einführung Blick in die Geschichte

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Seit dem Jahr 2000 laden die »Ordensleute gegen Ausgrenzung« und viele andere zu Exerzitien auf der Straße in Berlin und einigen anderen Städten Europas ein. Im ignatianischen Impuls »Auf nackten Sohlen«1 berichte ich vom Entstehen dieser Geistlichen Übungen. Mitten in unseren lauten Städten finden Menschen persönliche Orte der Einkehr unter Obdachlosen, Drogenabhängigen, vor Krankenhäusern, auf Kinderspielplätzen. An sonst von ihnen unbeachteten oder gemiedenen Orten werden sie von Engführungen in ihrem Leben befreit und erleben die Nähe Gottes für sich. Exerzitien werden jene Übungen genannt, in denen wir uns um größere Aufmerksamkeit dem Leben gegenüber bemühen. Unsere Offenheit wird von vielen Angeboten umworben. Wohin hören und sehen wir, damit wir mitten in der Zerrissenheit unserer Umgebung unsere Identität entdecken und zu größerer Lebensfreude finden? Jeder Mensch geht seinen eigenen Weg im Hunger nach Einheit mit sich selbst und anderen.

Im Pilgerbericht erzählt Ignatius von Loyola (geboren 1491 in Loyola, Nordspanien – gestorben 1556 in Rom) von seinem geistlichen Weg.2 Entscheidende Monate seines experimentierenden Suchens, auf das er sich im Weiteren beruft, finden auf den Straßen von Manresa statt. In diesem kleinen Ort lebt er nach seiner Bekehrung als Obdachloser und bettelt um das tägliche Brot. Er sucht sich geistliche Begleiter und findet seine Platte – wie Obdachlose ihre Schafplätze häufig nennen – in einer Höhle am Flussufer. Die Stille dieses einsamen Ortes ist für ihn sicherlich auch eine wichtige Hilfe, weiter ins Hören auf das Zentrum des Lebens und der in ihm lebendigen Liebe zu kommen. Darin voranzuschreiten ist das Ziel von geistlichen Zeiten.

Ignatius von Loyola teilt die Erfahrungen dieser Zeit in vier Etappen ein und stellt in seinen Geistlichen Übungen praktische Regeln zu wichtigen Lebensfragen zusammen.3 Sie unterstützen uns auch in den Exerzitien auf der Straße bei der Begleitung von Menschen, die ihr Leben ordnen und auf Gott hin ausrichten wollen.

Brennende Gegenwart

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