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EINFÜHRUNG

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Dieses Buch handelt vom Glücklichsein. Nicht von dem flüchtigen und brüchigen Glück, das von den äußeren Umständen abhängt, sondern davon, wie das Glück durch die Reise nach Innen gefunden wird. Das Glück, welches nicht kommt und nicht geht. Seit Jahrtausenden sind Menschen auf der Suche nach diesem inneren Glück, nach dem Einswerden und der heiteren Gelassenheit, die daraus resultiert.

Seit nahezu zwei Jahrzehnten wird dieser uralte Menschheitstraum ganz offensichtlich immer häufiger Realität. Es ist egal, ob man es Erleuchtung, Selbst-Verwirklichung, Aufwachen oder das Einswerden mit Gott nennt, es gibt immer mehr Menschen, die diese radikale innere Transformation realisieren, immer mehr aufgewachte Menschen. Schon in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es ein ungeheures Interesse an buddhistischen Strömungen, am Yoga oder auch der Lehre Krishnamurtis. In den zwanziger Jahren nahmen an Krishnamurtis vierzehntägigen Sommerseminaren 5000 Menschen teil! Viele Menschen interessierten sich für Spiritualität und die Möglichkeit der inneren Befreiung, aber die tatsächliche Transformation, das tatsächliche Aufwachen blieb eine Seltenheit. In den siebziger und achtziger Jahren zogen Hunderttausende Menschen in das indische Poona, um Bhagwan, der sich später Osho nannte, zuzuhören. Aber erst seit Beginn der neunziger Jahre verbreitet sich das Aufwachen als real stattfindende Transformation einzelner Menschen in einer zuvor nicht für möglich gehaltenen Anzahl. Das macht Hoffnung. Das führt auch dazu, dass immer mehr Bücher von spirituellen, aufgewachten Lehrern erscheinen.

Das vorliegende Buch ist die – nur wenig überarbeitete und an manchen Stellen gekürzte – Wiedergabe eines zweiwöchigen Retreats. „Retreat“ steht für einen Rückzug für eine gewisse Zeit, die in der Regel gemeinsam mit anderen Menschen und einem spirituellen Lehrer verbracht wird.

Das Retreat im Sommer 2005 war außerordentlich intensiv und spannend. Vielleicht lag es auch daran, dass relativ viele neue, unerfahrene Menschen teilnahmen, die viele grundlegende und grundsätzliche Fragen stellten und ihre Antworten fanden. Gleichzeitig entstand ein intensiver Prozess der Gruppe und der einzelnen Teilnehmer, der nicht geplant war und gar nicht geplant werden konnte, sondern sich aus dem Einlassen und der Entwicklung der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der gesamten Gruppe entfaltete. Damit der Leser die Entwicklung und die innere „Logik“ dieses Prozesses der vierzehntägigen Gruppe nachvollziehen und erspüren kann, haben wir uns entschieden, dieses Retreat als Buch zu veröffentlichen. H.K. entdeckte während dieses Retreats ihre wahre Natur und wachte auf. Es ist sehr schön zu sehen, wie sich seitdem dieses Aufwachen bei ihr immer weiter vertieft.

Es gibt inzwischen umfangreiche Literatur über das Aufwachen, in der eine zentrale Frage jedoch zu wenig behandelt wird: Die Frage nämlich, worin der konkrete Weg zum Aufwachen besteht. Ein Weg, der kein Weg ist. Was kann der Einzelne dafür tun, das Aufwachen möglich werden zu lassen? Das Aufwachen oder die Erleuchtung ist etwas, das geschieht und nicht gemacht werden kann. Das Aufwachen besteht ja in der Erkenntnis, dass da gar kein Ich ist, dass etwas tun könnte. Dies aber verurteilt die Suchende oder den Sucher nicht dazu, nur abzuwarten, genauso wenig wie es sie oder ihn dazu zwingt, im Leben alles so weiterlaufen zu lassen, verhältnismäßig befriedigend und manchmal ganz und gar unbefriedigend. Der Einzelne kann sehr viel tun, um das Aufwachen wahrscheinlicher werden zu lassen. Jedoch ist das, was sie oder er tun kann kein Einüben von etwas, sondern ein radikales Anhalten und ein tiefes Entdecken, wer ich wirklich bin.

Die Frage: „Was kann ich als Suchender tun?“, vielleicht sogar: „Was sollte ich als Suchende tun?“, steht immer wieder im Zentrum der Fragen wie auch der Antworten auf den folgenden Seiten.

Wenn du das Buch in einer offenen Haltung liest, kann es dich verändern. Du kannst die Übungen, die immer wieder auftauchen, selber ausführen und nachvollziehen und einer geleiteten Trance-Reise folgen.

Ich danke meinem Lehrer Eli Jaxon-Bear, den zu treffen ich 1998 das Glück hatte. Ohne diese Begegnung hätte das Buch natürlich nie entstehen können. Ich danke allen, die bei der Erstellung des Buches mitgeholfen haben, vor allem Helga Knocke, Angelika Winklhofer, Sabine de Günther, Rainer Griesheimer, Ingeborg Cramer, die große Teile des Manuskriptes getippt hat, und vielen anderen. Nicht zuletzt danke ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Retreats, Menschen, die diese Herausforderung des Lebens angenommen und sich auf den Weg gemacht haben, die innere Wahrheit zu entdecken.

Ich wünsche der Leserin und dem Leser viel Freude mit dem Buch. Es möge helfen, das Aufwachen weiter zu verbreiten.

29. Mai 2007

Christian Meyer

Aufwachen

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