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Neugier-Trance

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Vielleicht möchtest du die Verstärkung deiner Neugier ja lieber direkt im Unterbewusstsein vollziehen. Eine Kombination mit der Ankertechnik ist natürlich auch möglich.

Mach es dir bequem und spann daraufhin einmal alle Muskeln deines Körpers für einige Sekunden an, lass los, schließ die Augen und mach drei tiefe Atemzüge.

Stell dir vor, du befindest dich auf der obersten Stufe einer wunderschönen Treppe, die du nun Schritt für Schritt langsam hinuntergehst. Stufe für Stufe entspannst du dich mehr und mehr und mehr und mehr.

Das Ende der Treppe ist gleichsam der Beginn eines kurzen Ganges, der wiederum an einer prachtvollen Tür endet. Es ist die Tür zu deinem Unterbewusstsein.

Du schreitest auf diese zu, öffnest sie langsam und erblickst einen riesigen Raum mit Dutzenden von Monitoren und riesigen Rechnern, die alle miteinander verbunden, vernetzt sind. Wie auch der kleine Bildschirm, der sich auf einem futuristischen Schreibtisch in der Mitte des Raumes befindet. Die Kommandozentrale.

Vor dem Schreibtisch befindet sich ein bequemer Stuhl, auf dem du jetzt Platz nimmst.

Dein Unterbewusstsein ist nun bereit deine Befehle anzunehmen. Dieses funktioniert überwiegend per Sprachsteuerung.

Du sagst laut: »Neugier-Steuerung«, und wie durch Zauberhand erscheint auf dem Tisch vor dir ein Mischpult mit vielen Reglern und Schaltern. Du kümmerst dich jedoch ausschließlich um den Regler mit der Überschrift »Neugier – Umgebung«.

Auf welchem Wert steht dieser auf der Skala von »0« bis »10«? »0« bedeutet keine und »10« vollständige Traumerinnerung.

Lös erst die Verankerung (einfach draufdrücken) und schieb ihn danach mit Daumen- und Zeigefingerspitze langsam in Richtung »10«. Lass dir Zeit.

Experimentier ein wenig mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten.

Welcher Wert fühlt sich letztlich am besten für dich an?

Veranker dort den Regler – drück fest drauf. Klick!

Was immer du wählst, schließ die Programmierung ab, indem du laut: »Einstellungen speichern!«, sagst. Das Mischpult verschwindet, du stehst auf und machst dich auf den Weg zurück. Durch die Tür (vergiss sie nicht zu schließen), den Gang entlang und dann die Treppe nach oben, wobei du Stufe für Stufe mehr und mehr und mehr und mehr in die Wirklichkeit zurückkehrst, klar und erfrischt.

Auf der obersten Stufe öffnest du die Augen und dehnst abschließend den ganzen Körper.

Jeweils vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen überprüfe kurz, ob die Neugier noch auf dem eingestellten Wert ist.

Versetz dich dazu mental in den Kommandoraum, vor den Monitor mit dem Neugier-Umgebungs-Wert. Ist dieser korrekt?

Wenn nicht, dann weißt du, was zu tun ist.

Manuelle Einstellungen werden sicherlich vom Unterbewusstsein besser angenommen. Alternativ könntest du versuchen, den Wert per Sprachsteuerung zu korrigieren.

Mit Blick auf den Monitor, sag einfach laut: »Wert für Neugier – Umgebung auf … erhöhen/reduzieren!«

Wird daraufhin der gewünschte Wert angezeigt, dann schließ die Programmierung mit »Einstellungen speichern!«, ab. »Kehr« danach zurück in dein Bett.

Abschließend noch eine kleine Traumerfahrung von mir, die dir zeigt, wie wichtig die Neugier auf (Traum-) Umgebung sein kann.

Ich befinde mich im Garten meines Elternhauses. Im Gras liegt unser Hund »Cherry«, ein Collie. Was ich als Erstes registriere, ist, dass dieser, vom Hals ab abwärts, flach ist, wie eine Flunder. Die Ursache dafür interessiert mich jedoch herzlich wenig. Dieses ist ebenso der Fall, als Cherry plötzlich anfängt mit mir zu reden und mir Vorhaltungen macht. Und dass dieser Hund, zum Zeitpunkt des Traumes, schon seit mehr als 30 Jahren tot ist, macht mir auch kein Kopfzerbrechen.

Was war gut? Was war schlecht?

Gut war, dass ich die »Flach wie eine Flunder«-Sache erkannte, wie auch die Sprechfähigkeit des Hundes. Schlecht, dass die mangelnde Neugier mich nicht zum Nachfragen zwang:

»Warum ist Cherry vom Hals abwärts so flach?«

»Warum kann er reden?«

»Warum ist er überhaupt hier? Er ist doch schon so lange tot.«

Eine gesteigerte Neugier verhilft dir nicht nur dazu, Unstimmigkeiten im Traum eher zu erkennen. Sie bringt dich auch dazu, diese Abweichungen von der Wachwelt kritisch zu hinterfragen, um letztlich zu dem Schluss zu kommen, dass es sich um einen Traum handeln muss. Wahrscheinlich hätte mir Letzteres, in meinem Fall, sogar der Hund bestätigt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist wichtig, neugierig zu sein!

»Schoooon« sind wir bei Punkt 4 der Übereinstimmungen: Auslöser Albträume

Keiner in der Klartraumgemeinschaft wird wohl bestreiten, wie wichtig die richtige Motivation für das Erzielen von Klarträumen ist. Ich will gar nicht bestreiten, dass eine große Vorfreude auf den nächsten Klartraum, manche nennen es »gehyped« sein, ein wichtiger Faktor ist. Auch eine Liste mit den tollen Dingen, die man im Klartraum machen will, ist sicherlich diesbezüglich hilfreich. Doch wie effektiv sind diese »Techniken« letzten Endes und insbesondere, wenn es um das Öffnen der Tür zum natürlichen Klarträumen geht? Was ist das richtige Motiv?

Die Vorfreude und die Liste mit positiven Aktivitäten werden sicherlich von unserem Unterbewusstsein registriert, jedoch kaum als wichtig oder gar überlebenswichtig eingestuft. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen in der Regel die Dinge, die mit Schmerz und Leid verbunden sind. Und damit sind wir bei den Albträumen. Ein gutes Motiv für das Unbewusste, die Tür zu öffnen und vorsichtshalber aufzulassen, selbst wenn das Problem (Albträume) gelöst wurde.

Aufgrund dieser »Erkenntnisse«, wie wäre Folgendes?

Anstatt eine lange Liste mit schönen Aktivitäten aufzustellen, die man in einem Klartraum tun will, wie wäre es mit einer kurzen mit Problemen, die man bewusst im Traum angehen oder gar lösen könnte. Ich denke mal, jeder von uns hat mindestens ein Thema, das ihr oder ihm physischen und/oder emotionalen Schmerz und Leid bereitet. Vielleicht etwas, wofür man sich schuldig fühlt, eine schlimme Erfahrung, ein einschränkender Glaubenssatz, eine Angst, körperliche Beschwerde, was auch immer. Etwas wofür man in der Vergangenheit einen hohen »Preis« gezahlt hat, in der Gegenwart zahlt und in der Zukunft noch zahlen wird, sollte das Thema nicht gelöst werden.

Hinweis: Bei Beschwerden mit Krankheitswert immer erst zum Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten.

Hat man ein solches Problem gefunden und notiert, wäre der nächste Schritt, einen Plan zu entwerfen (nicht nur im Kapitel »Lebenshilfe Klartraum« findest du diesbezügliche Ideen), wie man dieses mithilfe von Klarträumen lösen könnte. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass das Unterbewusstsein diesen Plan versteht, ihn für umsetzbar und erfolgversprechend erachtet. Letztlich muss es davon überzeugt sein, dass Klarträumen der schnellste und effektivste Weg zur Heilung ist – der beste Weg, weg vom Schmerz.

So in etwa stell ich mir vor, wie aus den früheren Alb-Träumerinnen natürliche Klarträumerinnen wurden. Es gab den langwierigen Schmerz (Albträume) und die Überzeugung und den Plan, diesen durch bewusstes Träumen auflösen zu können.

Der Grund, warum die »Tür« nach Auflösung des Schmerzes offenblieb, liegt meiner Meinung nach darin, dass der Plan umgesetzt wurde und zudem funktioniert hat. Dies zeigte dem Unbewussten, dass das Bewusste Träumen ein gutes und unterstützenswertes Werkzeug ist, um auch in Zukunft Leid und Schmerz zu lindern oder gar vollständig zu überwinden.

Was bedeutet Letzteres für uns, die wir das Ziel haben, ein nativer Klarträumer zu sein?

Gehen wir einmal davon aus, das Unterbewusstsein erkennt die Notwendigkeit, die Tür zum Klarträumen zu öffnen. Kontraproduktiv wäre es jetzt sicherlich, dieses Geschenk nur zum Vergnügen (Fliegen, Sex usw.) zu nutzen. Die Tür würde sich wohl schnell wieder schließen. Es ist also wichtig, den erstellten Plan erfolgreich umzusetzen. Es sollte ein guter Plan sein und man sollte ein Thema wählen, von dem man überzeugt ist, es mithilfe von Klarträumen lösen zu können. Solange man »dran bleibt«, wird man dazu sicherlich viele Möglichkeiten erhalten.

Zur Praxis: Du hast ein hartnäckiges Thema, von dem du glaubst, es mithilfe von Klarträumen lösen oder mindestens lindern zu können. Einen Plan, wie dies gehen könnte, hast du ebenfalls notiert.

Jedes Mal, wenn du zukünftig mit dem Schmerz, den dieses Problem in dir auslöst, im Wachleben konfrontiert wirst, dann lass ihn zu, verbinde ihn jedoch gleichzeitig mit der Lösung – Klarträumen. Denk so etwas, wie: »Wenn ich doch nur bewusst würde in meinen Träumen, könnte ich sicherlich diesen Schmerz lindern oder gar auflösen.« Stell dir dabei vor, wie du im Klartraum deinen Plan erfolgreich ausführst.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieses »So tun, als ob« schon eine heilende Wirkung hat. Was solls, ein Problem weniger. Es gibt sicherlich noch andere.

Abschließend zur Veranschaulichung ein kleines Beispiel:

Nehmen wir einmal an, ein Familienmitglied oder enger Freund ist verstorben und du konntest ihm nicht mehr sagen, wie sehr du sie ihn geschätzt und geliebt hast. Gerne hättest du dich von ihm verabschiedet.

Diese »Schuld« quält dich immer wieder, da du tagtäglich durch bestimmte Dinge oder Situationen an diesen Menschen erinnert wirst.

»Wenn ich doch nur bewusst würde in meinen Träumen, dann könnte ich ihm all das sagen, was mir auf dem Herzen liegt und mich von ihm verabschieden. Das würde sicherlich meinen Schmerz lindern.«

Dabei stellst du dir vor, wie du bewusst im Traum diese Person erscheinen lässt, indem du z. B. laut rufst: »Ich möchte bitte mit ... (Vorname) sprechen.«

Du sagst ihm, was du ihm sagen willst, und ihr nehmt Abschied nach einer herzlichen Umarmung. Vielleicht sagt er ja noch etwas, wie: »Ich wünsche dir ein glückliches Leben.«, und/oder: »Wir sehen uns wieder.«

Wie lange es dauert, bis das Unterbewusstsein das Klarträumen für dich »freischaltet«, kann niemand voraussagen. Sei dir jedoch gewiss, dass es alles unterstützen wird, von dem du überzeugt bist, dass es den Schmerz lindern oder gar auflösen wird.

Ich habe jetzt doch mal nachgefragt, wie lange es bei der natürlichen Klarträumerin, die ich selbst interviewt hatte, gedauert hat, und das war ihre Antwort:

»Tja, wie lange hat das gedauert ... Kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. In meiner Erinnerung habe ich etwa ein oder zwei Wochen immer wieder denselben Mist geträumt, bis ich es beeinflussen konnte, aber darauf würde ich jetzt nicht schwören.«

Bevor ich zum letzten Punkt der Übereinstimmungen komme, ein kleines Zwischenfazit.

Thema 1: Wichtigkeit der Träume erhöhen

Lösung: Traumtagebuch und/oder Neugierde auf Träume steigern.

Thema 2: Traumerinnerung steigern

Lösung: Traumtagebuch und/oder Neugierde auf Umwelt steigern.

Thema 3: Sinne schärfen

Lösung: Sinne trainieren und/oder Neugierde auf Umwelt steigern.

Thema 4: Neugierde steigern.

Lösung: Mit Ankertechnik allgemeine und/oder spezifische (Träume, Umgebung) Neugier steigern.

Thema 5: Starkes Motiv

Lösung: Schmerzhaftes Problem finden – guten Plan erstellen, wie dieses im Klartraum zu lösen ist – immer wieder, wenn das Problem auftaucht, den Schmerz fühlen, jedoch gleichzeitig an den Lösungsplan denken – das Unbewusste öffnet die »Tür« zum bewussten Träumen – Plan erfolgreich umsetzen.

Ich komme nun zum letzten Punkt der Übereinstimmungen. Damit dieser jedoch als ein Abschnitt unter vielen nicht eventuell untergeht, widme ich ihm das ganze nächste Kapitel dieses Buches.

So geht KLARTRÄUMEN

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