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Was macht Jagd eigentlich aus?

Das, was ein Jäger braucht, ist natürlich grüne Kleidung, eine Kugelbüchse, eine Schrotflinte und gute Optik – denkt man …

Viel wichtiger als alles Materielle ist das Gefühl für die Natur und die neue Gesellschaft, in der sich der Jäger bewegt; denn dieser kurze Moment, in dem sich der Finger krümmt, der Abzug gezogen wird, der Schuss bricht und das zu erlegende Stück Wild getroffen wird, ist ein winziges Staubkorn im materiegefüllten Universum des Jägerlebens. Ob Anfänger oder »alter Hase«, Jäger sollten wissen, was die Jagd eigentlich ausmacht.

Ein Blick in die Geschichte

Um zu verstehen, warum die Jäger so ein »besonderes Völkchen« sind und warum Jagd für sie so spannend ist, dass sie dafür Tausende Stunden im Wald verbringen, sich streiten, vor Gericht klagen und sogar ihre Ehe aufs Spiel setzen, muss man einen Blick in die Geschichte werfen.

Schon bevor die Menschen Land bestellten und Tiere züchteten, gingen sie auf die Jagd, um sich und ihre Familien zu ernähren. Neben einer Sippe und einem Dach über dem Kopf war das wohl das Wichtigste, was die ersten Menschen benötigten. Über die Jahrtausende blieb die Jagd zur Nahrungsbeschaffung, aber auch, um die kriegerischen Fertigkeiten zu schärfen und sich mit anderen zu messen, wichtig. Später und bis in die Neuzeit war die Jagd bei denen, die es sich leisten konnten, weil sie andere für sich arbeiten ließen, ein Privileg, der Adel betrieb die Jagd als einen exklusiven Zeitvertreib, sie war Anlass für gesellschaftliche Ereignisse.


JAGDWISSEN

Manche Verhaltensweisen von Jägern entsprechen eher dem vornehmen Umgang bei Hofe als dem derben Miteinander im Hinterhof. Kein Wunder, sie sind über Jahrhunderte entwickelt und erhalten geblieben.

Vor gut 100 Jahren wurde der Adel durch Art. 109 der Weimarer Reichsverfassung zwar abgeschafft, alle Bräuche, Traditionen und Kenntnisse aus Jahrtausenden sind dabei aber nicht über Bord geworfen worden. Vielmehr knüpft so manches von dem, was wir unter Weidgerechtigkeit und jagdlichem Brauchtum verstehen, an das an, was der Adel in Jahrhunderten entwickelt hat.

Heute sind jene gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Adel, Bürgertum und Arbeiterschaft längst überwunden, doch neue haben sich aufgetan. Wenn Jungjäger sich den Sitten und Gebräuchen der jagenden Gesellschaft nicht unterwerfen oder sie erst gar nicht kennen, kann das schnell problematisch werden.


Der kleine Jäger-Knigge

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