Читать книгу Schattenspiele - Gedichte zwischen Licht und Schatten - Christina Faab - Страница 10
Оглавление4te Vorgeschichte
Ich hätte das folgende Gedicht auch einfach: „Die endlose Suche nach dem Warum“ nennen können. Wenn der Verstand schier am Verzweifeln ist, weil nichts Sinn ergibt und Sinn aber das Einzige ist, was einen davor bewahrt, komplett wahnsinnig zu werden.
Es muss doch alles seinen Sinn haben! Es kann doch nicht alles umsonst gewesen sein?! Warum passiert immer nur mir sowas?! Man geht auf die verzweifelte Suche nach dem Auslöser, dem Ursprung des ganzen Desasters, damit so etwas nie wieder passiert. Auf der einen Seite ist es herrlich, mal nicht ständig nur zu fühlen und seinen Kopf anderweitig abzulenken, aber auf der anderen Seite ist das auch nur eine Illusion von Kontrolle.
Vor allem wenn man bedenkt, dass unsere Gedanken unsere Gefühle miterschaffen, braucht man sich letztlich nicht zu wundern, dass es auf solche Fragen nie eine sinnvolle Antwort geben kann und dass solche Endlosschleifen nichts als Leid bedeuten können. Jedoch birgt jede Suche auch die Möglichkeit, letztlich mehr zu sich selbst zu finden und zu erkennen, dass man vielleicht auch manchmal nur an der falschen Stelle nach den Antworten gesucht hat. – Nämlich ausschließlich im Außen, statt in sich selbst.
Suche nach Kausalität
Die jetzige Situation frisst mich so auf, will nicht vergehen, so weit ist es schon gekommen, bis zum Schweigen und Wegsehen,
dass man sich kontrolliert nicht zu viel von sich zu zeigen, wie gern man sich wirklich hat – aus Angst es zu vergeigen,
du weißt nicht, wie es mich aufreißt, weißt nicht, wie es mich quält, immer dann wenn irgendjemand etwas über dich erzählt,
ist alles wieder da, als wäre es nie weggewesen, und ich hoffe, es kann keiner in meinem Gesicht lesen,
was ich wirklich für dich empfinde und denke, dir jede freie Minute meiner Gedanken schenke,
auf den ersten Blick würde man sicher sicherlich über mich sagen,
sie sieht doch fröhlich aus, hat doch nichts zu beklagen,
das künstliche Lachen, und dass es mir gut geht, ist gelogen, über die Wirklichkeit eine passende Maske gezogen,
und du fühlst es irgendwo unterbewusst sicherlich, doch ich versuch nur klarzukommen, irgendwie ohne dich,
fühl mich so hilflos, weiß nicht, wie man den Drang nach innerer Ruhe stillt,
wenn es der Wut und Verzweiflung keinen Schuldigen zuzuweisen gilt,
zwischen uns sucht man vergeblich böses Blut, denn was wir hatten, war rein und einfach gut,
ich wünsche dir nur das Beste, bist mir nach wie vor wichtig, daran merke ich, was wir hatten, war wirklich aufrichtig,
ich liebe dich noch, wünschte, ich hätte es damals gesagt, hätte es wirklich was geändert, hab ich mich oft gefragt,
auch wenn ich wünschte, ich wäre es, der dein Herz gehört, der es wahrhaftig seine Liebe schwört,
gönne ich dir selbstverständlich dein neues Glück, doch kann nicht leugnen, wie gern ich dich hätte zurück,
aber weiß auch, ohne dein Zutun wird es keine Chance geben, ich werde mich nicht bettelnd auf meine Knie begeben,
ich kann nicht klar denken, während mein Herz sich nach dir verzehrt,
Manchmal frag ich mich, warum ich? Was läuft hier nur verkehrt?
Warum haben es die anderen so leicht und da tritt schnell jemand neues in deren Leben,
müssen nicht halb so ackern oder ihr letztes Hemd dafür geben,
muss akzeptieren, kann heute zur Antwortfindung nichts mehr tun,
es wäre so endlos wie die Frage: Was war zuerst da, Ei oder Huhn?
Immer in meinem Kopf
Ich frage mich, was mach ich eigentlich hier?
Frage mich, wer ist im Moment wohl bei dir?
Und macht sie dich auch noch glücklicher als ich?
Ist sie mindestens genauso verliebt in dich?
An was denkst du, wenn du in ihren Armen liegst?
Dich liebevoll nach dem Sex an sie schmiegst?
Denkst du manchmal auch noch an mich?
Genauso stark wie ich an dich?
Fühle mich oft wie ein Tier im Käfig,
bereit zum Sprung und letztlich doch nicht dazu fähig,
seh mein Leben hinter selbstgebauten Gittern,
in mir begehrt alles auf als ein heftiges Zittern,
während es für alle anderen im Leben weitergeht,
ist es so, dass sich bei mir noch immer alles um dich dreht,
kann dich einfach nicht vergessen, es fühlt sich fast an, als wäre ich besessen,
wünsch mir so oft, du wärst bei mir, und ich nicht länger alleine hier,
doch was nutzt mir all das Träumen,
letztlich will ich doch auch nichts im Leben versäumen,
zu leben und zu finden neues Liebesglück,
das ich endlich nach vorn seh und nicht ständig zurück,
doch nirgendwo steht leider geschrieben,
wie es weitergeht für die, die zurückblieben,
sind dein Lächeln und deine Gedanken manchmal so getrübt wie meine?
Egal wie ichs betrachte, irgendwie bin ich noch immer die Deine,
Obwohl du schon lange fort bist, denkst du manchmal auch zurück?
An das, was zwischen uns war oder ist das einfach verrückt?
Oder stehst du schon wieder mitten im Leben?
Hast dich auf zu neuen Ufern begeben?
Ich nehm emotional noch nirgendwo richtig teil, bin innerlich immer noch nicht gänzlich heil,
will alles von dir wissen und doch hab ich Angst,
dass ich sehen könnte, wie gut du eigentlich ohne mich kannst,
und wer bei dir ist, wen du küsst,
Warum lass ich nicht los? Gehe nicht weiter?
Immer höher und höher auf der Leiter,
Wenn ich um mich sehe, dann ist da Platz, denn alles, was fehlt, bist du mein Schatz,
niemand der die Leere füllt, die du hast hinterlassen, nichts will in diese Lücke passen,
Doch wie kann ich sie füllen, diese Ödnis in mir?
Verzweifelt versuch ichs mit Partys und Bier,
doch nichts hilft mir, dich zu vergessen, jede Ablenkung scheitert, und stattdessen,
vermiss ich deine Seele, weil so viel Ruhe in ihr wohnt, sie ist so unerreichbar für mich wie der Mond,
ich hab dich so lieb und meine Sehnsucht wiegt so schwer, alles ohne dich ist so verdammt leer,
die Funkstille zwischen uns quält meinen armen Verstand, zu gerne hätte er zur Unterbrechung einen Vorwand,
doch weiß er auch, dass dies wahrlich keinen Sinn macht, wenn man sich die innere Ruhe nicht selber schafft.
(10.05.2018)