Читать книгу Schattenspiele - Gedichte zwischen Licht und Schatten - Christina Faab - Страница 9

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3te Vorgeschichte

Ich glaube, jeder kennt den Prozess der Heilung, der so unglaublich kraftvoll und wichtig ist.

Aber manchmal ist ebendieser Heilprozess so hart erkämpft, dass er sich kaum aushalten lässt. Man hasst sich, man bemitleidet sich und das manchmal gleichzeitig oder in stetigem Wechsel.

Oftmals hat man hier noch zu wenig Geduld mit sich selbst. Ähnlich, wenn man sich irgendwo verhakt hat und festhängt. Anstatt dass man sich die Zeit nimmt das Ganze in Ruhe zu entwirren, reißt man sich voller Ungeduld oder Panik los, wenn es nicht gleich klappen will mit der Befreiungsaktion. Letztlich macht man damit alles nur noch schlimmer und richtet größeren Schaden an, als es tatsächlich notwenig gewesen wäre. Und was passiert danach? Wie oft ist man danach nur noch mehr von der Situation genervt oder hat sich selbst für sein Verhalten verurteilt?

Ich wünsche euch daher viel Geduld, Kraft und vor allem Mitgefühl für euch selbst, wenn ihr euch in einer ähnlichen Situation befindet wie ich damals. Denn jeder Moment, egal wie schmerzhaft er ist, hat das Potenzial der Schlüssel-moment deines Lebes zu werden, um es wieder zum Positiven zu wenden. Egal, wie oft es dabei auch vor- und zurückgeht oder man zerren muss, um sich letztlich zu befreien. Das Endergebnis wird dich für die investierte Zeit immer entlohnen.


Offene Wunden

Meine Seele ist’s, die wurd geschunden, in meinem Körper klaffen offene Wunden,

so tut es echt weh, einfach nur weh, dein Gesicht verfolgt mich überall hin, wo ich geh,

alles macht mich so unendlich traurig, was mit dir zu tun hat, setzt mich in meiner Trauer mühelos schachmatt,

finde keinen Weg hinaus aus dieser Sackgasse, nichts tun zu können, ist was ich am meisten hasse,

dieses Gefühl der Ohnmacht ist so übermächtig, trübe Gedanken sind es, womit ich mich nun beschäftig,

bis es selbst hier nichts mehr Neues gibt, und eine neue Erkenntnis endlich ihre Kreise zieht,

hab genug vom Wunden lecken und verurteil mich selbst, sag mir: Hör auf, dass du immer andere über dich stellst,

„Denn schau, das hast du jetzt davon“ sagen die Stimmen voll Häme,

sodass ich mich meiner eigenen Schwäche schäme,

doch Scham und Wut lassen auch neue Gedanken reifen, die als neue Vorsätze von mir Besitz ergreifen,

dass ich nun der wichtigste Mensch bin, hab ich für mich insistiert,

statt zu glauben, dass erst ein anderer mich wahrhaft komplettiert,

das tut mir gut, lässt mich in meiner Entwicklung voranschreiten, da sie den Anfang des Heilprozesses einleiten,

doch so schön das alles in der Theorie klingt, so hart ist es die Realität, die mich dann in die Knie zwingt,

dann reicht ein Blick von dir oder ein Wort, und alle guten Vorsätze sind fort,

nimmst sie von mir, einfach weil du es kannst, und obwohl ich schutzlos bin, habe ich keine Angst,

bist einer der wenigen, die sich nicht an der Schwäche anderer laben, die kein Interesse am Ausnutzen haben,

dieser Wesenszug hat mich so tief berührt, mein Herz so nah an deines geführt,

die Erinnerung reißt mich auf, ritzt in mich tiefe Kerben, sodass aus alten Wunden wieder neue werden.

Schattenspiele - Gedichte zwischen Licht und Schatten

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