Читать книгу Idole sind weiblich - Christine Dobretsberger - Страница 5

Vorwort

Оглавление

Sie zählen zu den erfolgreichsten, innovativsten und engagiertesten Frauen in Österreich. Sie sind Ausnahmeerscheinungen in ihren Metiers, weibliche Role Models, die mutig neue Wege gehen und ihre Ziele mit großer Empathie und Leidenschaft verfolgen. Doch von welchen Menschen wurden sie selbst inspiriert? Wer machte ihnen Mut? Gibt es Vorbilder in ihrem Leben? Oder bestimmte Personen, die für die berufliche Entwicklung in besonderem Maße prägend waren? Diese Fragen zu erörtern, diente als Initialzündung für das vorliegende Buch, gleichzeitig als thematischer Einstieg in die jeweiligen Gespräche, die ich mit folgenden Leading Ladies aus Kultur, Wissenschaft, Justiz, Wirtschaft, Politik, Medien, Gastronomie und Sport führen durfte:

Brigitte Bierlein: erste Bundeskanzlerin der Republik Österreich und erste Frau an der Spitze des Verfassungsgerichtshofes

Elisabeth Gürtler-Mauthner: erfolgreiche Hotelière und vielseitige Unternehmenspersönlichkeit

Renate Holm: Starsopranistin mit facettenreicher Weltkarriere

Andrea Jonasson: Theaterdiva mit deutsch-italienischen Wurzeln

Helene Klaar: Scheidungsanwältin, die vor allem Frauen zu ihrem Recht verhilft

Helga Kromp-Kolb: führende Klimaexpertin unserer Zeit

Petra Kronberger: Ski-Olympiasiegerin und Kunsthistorikerin

Lou Lorenz-Dittlbacher: ORF-Starmoderatorin

Erika Pluhar: vielseitige Künstlerpersönlichkeit und Mutmacherin

Uschi Pöttler-Fellner: Verlegerin, Chefredakteurin und Trendsetterin am Frauenmagazin-Sektor

Helga Rabl-Stadler: Präsidentin und »Fels in der Brandung« der Salzburger Festspiele

Maria Rauch-Kallat: Ex-Politikerin und Unternehmensberaterin

Gerda Rogers: Starastrologin mit Mut zu klaren Botschaften

Heide Schmidt: Gründerin des Liberalen Forums und überzeugte Befürworterin einer offenen Gesellschaft

Dagmar Schratter: erste Direktorin des Tiergarten Schönbrunn

Christina Schwarz: Finanzdirektorin des Wien Museums und Kultur-Insiderin

Lisl Wagner-Bacher: innovative Gastronomin und erste Haubenköchin Österreichs

Emmy Werner: wagemutige Theaterprinzipalin und gesellschaftspolitische Vorreiterin

Über persönliche Vorbilder nachzudenken, ging damit einher, den eigenen Lebensweg aus einer etwas anderen Perspektive Revue passieren zu lassen. So erinnerte man sich beispielsweise an Idole aus der Kindheit, die für einen bestimmten Lebensabschnitt wichtig waren. Natürlich kreisten die Gedanken unwillkürlich auch um prägende Einflüsse aus dem Elternhaus. Oft ist es jemand aus dem engsten Familienkreis, der nicht nur in der Kindheit Vorbild, sondern ein ganzes Leben lang Leitfigur blieb: die Mutter, die für immer als »Lebens-Guide« fungiert, der Vater, der die Leidenschaft für den Beruf vorlebte, die Großmutter, die alle Lebenshürden mit Optimismus meisterte.

Im Zuge dieser Gespräche fielen auch Namen berühmter Persönlichkeiten, die als »geistige Wegbegleiter« wesentliche Impulse für die eigene Karriere gaben: unter anderen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Operndiva Maria Callas oder Österreichs erste Frauenministerin Johanna Dohnal, deren Wirken auf den folgenden Seiten mehr als einmal in wertschätzender Weise zur Sprache kommt.

Auf der anderen Seite war es ebenso interessant zu erfahren, warum Vorbilder für die eigene Entwicklung keine Rolle gespielt haben. Weshalb ganz bewusst auf diese Orientierungshilfe verzichtet wurde und wie es letztlich gelungen ist, aus eigener Kraft das innere Potenzial zur vollen Entfaltung zu bringen.

Die einzelnen Begegnungen fanden im Zeitraum zwischen Mai 2019 und Juli 2020 statt. Jedes Porträt ist als Momentaufnahme, als punktuelles »Zeitzeugnis« zu verstehen. Demzufolge wird auch auf tagesaktuelle Geschehnisse Bezug genommen wie beispielsweise auf den coronabedingten Lockdown im Frühjahr 2020 oder auf aktuelle Vorhaben und Projekte.

Jede in diesem Buch porträtierte Persönlichkeit steht für etwas ganz Besonderes – für künstlerische, wissenschaftliche oder sportliche Meisterleistungen, für Pioniergeist und Wagemut, für Haltung und gesellschaftspolitische Verantwortung. In jedem Fall aber für eine Karriere von außergewöhnlicher Dimension.

Ich darf mich glücklich schätzen, dass mir im Rahmen dieser Begegnungen sowohl Einblick in berufliche Erfolgsgeheimnisse gewährt als auch das Vertrauen geschenkt wurde, über sehr persönliche Themen zu sprechen. Dies ist gleichzeitig einer der Gründe dafür, weshalb dieses Buch ausschließlich weibliche Persönlichkeiten versammelt. Denn Frauen weisen meiner Erfahrung nach eher die Bereitschaft dazu auf, bisweilen auch Themen anzusprechen, die »das weite Land der Seele« tangieren. Demzufolge wurde auch über private Herausforderungen, schwierige Lebensphasen, persönliche Kraftquellen und lebenslange Leitsätze gesprochen, also über die Kunst, das Leben in all seinen facettenreichen Schattierungen zu meistern. Von daher sind Idole für mich weiblich, weil sie das Licht der Öffentlichkeit nicht zuletzt dafür nutzen, anderen Menschen Mut zu machen.

Christine Dobretsberger

Idole sind weiblich

Подняться наверх