Читать книгу Sigi - Christine Homilius Homilius - Страница 4

Kapitel 2

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Hatten beide nicht vor einem Jahr aufgehört zu rauchen? Sie geht auf Gerald zu. Der sitzt gemütlich in seinem Lieblingssessel mit einer Zigarre in der Hand, dabei weiß er doch ganz genau, dass Sigi Zigarren hasst. Als er sie bemerkt steht er auf und sagt: „Da bist Du ja endlich, ich muss dringend mit dir reden. Bitte setz Dich zu mir und hör mir zu.“ Er bemerkt nicht, dass sie außer Atem, vom schnellen laufen, ist. Auch ihren entsetzten Blick über sein Verhalten sowie ihre Erregung bemerkt er nicht. Oder will er es nicht bemerken? Gerald nimmt noch einen Zug aus der Zigarre, ehe er diese im Aschenbecher ablegt und aufsteht. Dann geht er im Zimmer auf und ab ehe er vor ihr stehen bleib. Den Rauch atmet er in ihre Richtung aus. Dabei bläst er ihn direkt in ihr Gesicht. Seine Aufregung ist für Sigi sichtbar denn er kann ihr nicht in die Augen sehen. Sigi bekommt einen Hustenanfall. Als er es endlich bemerkt, sagt er: „Sigi, es tut mir leid, aber ich habe mich neu verliebt. Es war keine Absicht, es ist einfach so passiert. Weißt du, als ich in München zur…“ Weiter kam er nicht. Sie viel ihm ins Wort, und sagte: „Sei einfach Stil. Mach den Aschenbecher sauber, öffne das Fenster, damit der Mief abziehen kann. Dann packe deine Sachen und verschwinde. Ich gebe dir zehn Minuten.“ Dann verlässt Sigi die Wohnung und steigt wieder in den Fahrstuhl. Der steht immer noch in ihrer Etage und hat, mit geöffneter Tür, auf sie gewartet. Sigi läuft so schnell sie kann die Straße herunter Richtung Park. Sie ist so verletzt das sie die Menschen, um sich herum, nicht bemerkt. Dabei schaut sie weder nach rechts noch nach links. Die Menschen auf dem Weg bemerkt sie ebenso wenig wie den einsetzenden Regen. Am Ende der Straße setzt sie sich unter die Linde und fängt einfach an zu weinen. Sie bemerkt nicht den Mann der da bereits sitzt und ein wenig zur Seite rutscht, um ihr Platz zu machen. In ihrem Kopf ist eine noch nie dagewesene leere. Selbst das Liebesspiel der Schwäne auf dem See beeindruckt sie nicht. Erst als der Herr neben ihr, sich räuspert, schaut Sigi mit von Tränen nassem Gesicht zu ihm auf. Doch in ihrem Inneren ist da nichts. Eine Gestalt mit blonden Haaren, einem lächelnden Mund und braunen Augen. Sigi schaut mit einem, in die Leere gehenden Blick, auf den See und beobachtet das Liebesspiel der Schwäne und der Wildenten. In ihrem Inneren ist es plötzlich so leer und kalt. Nichts an ihr deutet darauf hin welche Überwindung es sie gekostet hat, Geralds Worten ruhig und still zuzuhören. Der Mann neben ihr, bemerkt den Kälteschauer der durch ihren Körper geht und legt seine Jacke um ihre Schultern. Sie kann die Tränen einfach nicht aufhalten. Als die Stimme ihres Nachbarn zu ihr sagt: “Weinen kann Erleichterung bringen. Denn nichts ist schlimmer als eine seelische Hornhaut auf dem Herzen.“ Da kommt plötzlich Bewegung in ihren Körper. Sie steht auf schüttelt die Jacke von ihrer Schulter und setzt sich auf eine andere Bank. Es kommt ihr die Sage die die Menschen sich über die Entstehung des Sees erzählen in den Sinn. Die Sage erzählt, dass die Stadt und ihre Wälder, die um den großen See liegen, mit dem Wasser des kleinen Baches der den See speist, von den Elfen die in ihm leben, erbaut wurde. Weil Jupiter der Herrscher über Himmel, Blitz und Donner, sich mit Poseidon, dem Gott des Meeres in Streit geriet, wer wohl der Herrscher der Elfen sein darf. Erst als Here, die Göttin der Hochzeiten sich in den Streit einmischte und gemeinsam mit Athene, die Landschaften geschaffen wurden. Seit dem, müssen die Feen am Grund des Sees leben und dürfen sich nur bei Nebel zeigen. So erzählt man sich. Deshalb erheben sich an der rechten Seite des Sees die drei hohen Berge. Die im Volksmund die Wächter genannt werden. Ihnen zu Füßen entstand ein dichter Tannenwald in dem Fuchs und Reh eine Heimat gefunden haben. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickt der Wanderer die Weite einer Rasenfläche auf der die Pferde, Kühe und auch Schafe weiden. Im 17Jahrhundert wurden hier die ersten Bauern angesiedelt. Der See bekam den Namen Elfen See und so heißt er auch heute noch. Sie bemerkt nicht, dass es bereits dunkel wird, als da jemand zu ihr sagt. „Ich glaube es wird Zeit nach Hause zu gehen. Darf ich sie begleiten?“ Sigi schaut den Mann, der ebenfalls noch auf einer Bank neben der ihren sitzt, verständnislos an und spricht: „Ich glaube nicht.“ Steht auf und geht ihres Weges. Erst als der Mond am Himmel zu sehen ist kommt sie völlig erschöpft, zu Hause an.


Sigi

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