Читать книгу Sigi - Christine Homilius Homilius - Страница 6
Kapitel 4
ОглавлениеDie Apartment Wohnung die Sigi von ihren Eltern zur Hochzeit bekam, um mit Gerald darin zu leben und glücklich zu sein. Ist im Hochhaus Nummer 7. Das Gebäude steht nur zehn Minuten vom Stadtpark entfernt und gehört zu den höchsten Hochhäusern in der Stadt. Acht Jahre sind sie jetzt verheiratet und immer haben beide sich ein Kind gewünscht. Noch gestern Nacht hat er ihr gesagt, dass er sie liebt und sich ein Kind mit ihr wünscht. Jetzt ist er auf dem Weg zu einer anderen. Warum können Männer nur so verlogen sein? Sigi weiß nicht so richtig ob sie wütend oder nur traurig sein soll. Auf alle Fälle sollte sie aufhören zu weinen. Doch sie weint sich in den Schlaf. Als Sigi am anderen Morgen aufwacht, befindet sie sich immer noch angekleidet auf dem Sofa. Nach einem letzten Seufzer geht sie unter die Dusche und sagt zu dem Wasserstrahl: „Der kann mich mal. Ich bekomme mein Kind auch alleine groß. Blödmann.“ Danach begibt sie sich in ihr Büro wo bereits der erste Mandant auf sie wartet. So gerne wie sie mit Zahlen umgeht, aber der Mann nervt. Er hat doch ein gutgehendes Unternehmen und trotzdem kommt er jeden ersten des Monats, um herauszufinden wo und wie er sonst noch Steuern sparen könnte. Wie immer mit einem kleinen Blumenstrauß. Den er aus seinem Jackett holt. Da die Blumen echt sind, staunt Sigi jedes Mal das nicht ein Blatt eingeknickt ist. Der Mensch muss ein Zauberer sein. Zum ersten Mal hört sie auf die wenigen Worte die er zu ihr sagt. „Guten Morgen Frau Knauer.“ Es ist die Stimme. Sie schaut ihn etwas genauer an, jedenfalls versucht sie es und fragt: „Guten Morgen Herr Grünwald. Was macht die Familie und die Kinder?“ Er lächelt nur und antwortet: „Ich glaub sie verwechseln mich mit meinem Bruder. Der hat Sie mir als Steuerberaterin empfohlen.“ Als Sigi daraufhin etwas errötet, was sie leider nicht vermeiden kann, sagt er: „Das passiert uns beiden öfter. Auch heute noch.“ Er übereicht ihr die Blumen, die er aus dem Papier auswickelt, mit den Worten: „Ich hoffe Sie haben auch ein-wenig Zeit für mich. So kompliziert wie mein Bruder bin ich aber nicht.“ Endlich konnte Sigi wieder lachen. Sie nahm die Blumen mit Dank entgegen und bat ihn Platz zu nehmen. Die Begegnung am See, wurde mit keinem Wort erwähnt und Sigi war sich nicht sicher den Mann schon mal gesehen zu haben. Aber die Stimme die irritiert sie dann doch. Sigi fand es befreiend. Die Stimme drang in ihr Gemüt und zauberte für wenige Sekunden Befreiung hervor. Herr Grünwald ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Ehe aber in einer ziemlichen Krise steckt. Die Begegnung mit Sigi am See hat ihn sehr nachdenklich werden lassen. Diese Begegnung mit Sigi hat eben doch eine ganz kleine Spur von verlangen in ihm hinterlassen. Nur ist ihm noch nicht so richtig bewusst nach welchem verlangen er sich eigentlich sehnt.