Читать книгу Bis zur totalen Erschöpfung - Christoph Polder - Страница 12

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Ein fauler Apfel im Korb reicht aus

… dachte ich zumindest.

Das wahre Wesen meiner Freundin lernte ich leider erst nach ihrem Einzug bei mir, der viel zu früh kam, kennen, was – und da kann ich beim besten Willen keinem Kritiker widersprechen – einfach nur dumm war. Ihre Ansprüche wuchsen ins Unermessliche. Ihre Vorstellungen, wie man ein Leben zu führen hat, waren von einem ganz anderen Planeten. So kam ihr während unseres Urlaubs auf Kuba die Idee, dass ich uns eine Jacht kaufen und ich weniger arbeiten, dafür jedoch mehr Boot fahren sollte. Darüber, wie ich das finanzieren sollte, machte Sie sich keine Gedanken, sie wollte einfach nur in Luxus leben und verschwendete auch keinen Gedanken daran arbeiten zu gehen, denn das sei unter ihrem Niveau. In ihrer vielen Freizeit wurde es ihr zu langweilig, also sorgte sie dafür, dass ich meinen zweiten Job verlor, um mehr Zeit mit mir verbringen zu können.

Nach ein paar Monaten fand ich heraus, dass der Zigarrenhandel und die 24 Oldtimer auf Kuba, von denen sie so oft erzählte, gar nicht ihr gehörten, sondern sie dort nur die Post bearbeitet hatte.

Wir stritten uns immer häufiger wegen ihren unzähligen Lügen, aber rausschmeißen konnte ich sie nicht, denn sie war nur für mich mehrere tausend Kilometer nach Deutschland gezogen.

Eines Abends kam mein Freund Andi zu uns zum Fußballschauen vorbei, worauf ich mich schon seit Tagen freute, da ich ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte. Das Bier war kaltgestellt und die Snacks standen bereit, sodass es ein richtig geiler Championsleague-Abend werden konnte.

Da hatte ich die Rechnung nur leider ohne meinen ‚kubanischen Drachen‘ gemacht. Denn der flog alle paar Minuten durchs Bild und hatte ganz wichtige Dinge, wie Saugen und mit dem Hund spielen, zu erledigen.

Meine Freundin setzte sich neben uns auf die Couch und telefonierte so laut, dass wir vom Fußball gar nichts mehr verstanden und ich den Fernseher noch lauter stellen musste. Sie brüllte mich an, was das sollte, weil sie das für eine Unverschämtheit hielt und ich keinen Anstand hätte. Wir brüllten uns gegenseitig so lange an, bis sie im Schlafzimmer verschwand.

Endlich Ruhe, dachten Andi und ich und verdrehten beide die Augen. Nach ein paar Minuten kam die erste SMS, die ich ignorierte.

Bis zur totalen Erschöpfung

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