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Der Einstieg in das Berufsleben

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„Hurra, letzte Prüfung bestanden, nie wieder lernen, kein Stress mehr, denn das Schlimmste ist geschafft. Jetzt schreibe ich mal eine Bewerbung und dann bin ich reich!“, freute sich ein Kommilitone nach der Prüfungsodyssee, während er mich umarmte. Ich sah ihn ungläubig an und fragte mich, ob er das ernst meinen würde, denn die meisten Studierenden aus unserer Fakultät hatten bereits mehrere Bewerbungen versendet, bzw. Arbeitsverträge unterschrieben. Er meinte es ernst.

Wer glaubt, der Stress sei nach den Prüfungen des letzten Semesters vorbei und nur eine Bewerbung zu schreiben sei ausreichend, hat schon die ersten drei Fehler begangen, bevor er überhaupt angefangen hat, in das Berufsleben einzusteigen.

1. Fehler: Glauben, dass man nach dem Studium keinen Stress mehr haben wird

Der Stress ist nach dem Studium nicht zu Ende. Nein, er fängt gerade erst an. Denn jetzt gilt es, sich auf dem Arbeitsmarkt zu beweisen und nicht mehr, der beste Aufreißer im Club, oder die beste im Spickzettelschreiben, zu sein.

2. Fehler: Nach den Prüfungen bewerben

Wann das letzte Semester vorbei ist, ist den Firmen, bei denen man sich bewirbt, bekannt. Spätestens jedoch, nachdem der Personalreferent den Lebenslauf liest, erkennt er, ob der Bewerber sich rechtzeitig vor den finalen Klausuren beworben hat, oder schon seit Monaten verzweifelt auf der Suche nach dem ersten Job ist. Letzteres ist von erheblichem Nachteil, wenn es später um die Gehaltsfrage geht.

3. Fehler: Nur eine Bewerbung schreiben

Glückspilze, die nur eine einzige Bewerbung schreiben und dann ihren Traumjob bekommen, existieren nur in Märchen. Tatsächlich schreibt man eine solche Vielzahl an Bewerbungen, dass es kaum noch überschaubar ist.

Deshalb gilt: „Der frühe Vogel kackt dem Wurm auf den Kopf!“ (oder so ähnlich)

Denn solltest Du direkt nach dem Studium keine Festanstellung bekommen, droht in der Regel erst mal Hartz IV. Das kannst Du natürlich vermeiden, in dem Du irgendeinen 08/15-Job am Fließband annimmst oder eben, indem Du durch Praktika und/oder das Schreiben Deiner Abschlussarbeit in einem Unternehmen auf Dich aufmerksam gemacht hast. Und indem Du rechtzeitig, also Anfang-Mitte des letzten Semesters, anfängst, Bewerbungen zu schreiben.

Übrigens traf ich den Kommilitonen ein halbes Jahr später in einem Café wieder. Nachdem ich mit meinen Erzählungen über meine Projekte und den vielen Überstunden fertig war, fragte ich ihn, was er denn so machen würde.

Er sagte, dass er zu Hause bei seinen Eltern wohnen und von der Hand in den Mund leben würde. Jobaussicht – Fehlanzeige!



Die ersten 5 Jahre nach dem Studium

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