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Eine ausgezeichnete Bachelorarbeit kann beflügeln

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„Mach mal nich so nen haaaten Stress, Alder. Chill Dich mal, Polder. Du, mit Deinem Ehrgeiz immer, das nervt“, ranzten mich meine Kommilitonen während einer Projektarbeit an.

Offenbar war ich der Einzige, der sich für das Thema interessierte und der erkannte, dass man hier, eher als in Mathematik, eine sehr gute Note absahnen konnte.

Unbeliebt bei den vier Kommilitonen, getrieben von Ehrgeiz und Interesse an dem Thema, wälzte ich Fachzeitschriften, holte akribisch Informationen ein und plante einen Termin nach dem anderen. Ich blieb am Ball und schrieb viele penetrante E-Mails, um unsere Projektarbeit voranzubringen. Das passte den Kommilitonen gar nicht und blieb auch von dem Unternehmen, mit dem wir kooperierten, nicht unbemerkt. Also wurde ich zum Gespräch gebeten, bei dem wir alle damit gerechnet hatten, dass meine Arbeitsweise scharf kritisiert werden würde.

Demütig und total nervös fuhr ich zu diesem Unternehmen, um meinen Anschiss abzuholen. Doch statt heulend, lief ich lachend aus dem Büro heraus, denn mir wurde aufgrund meiner Leidenschaft für dieses Thema eine gut bezahlte Stelle als Diplomand angeboten, die ich natürlich dankend annahm.

Falls Du Dich, so wie ich, dafür entscheiden solltest, Deine Bachelor- bzw. Masterarbeit für ein renommiertes Unternehmen zu schreiben, hat das einige Vorteile. Zum Beispiel bekommst Du ein Diplomanden-Gehalt, das höher als Dein BAföG sein kann. Du kannst Kontakte knüpfen, lernst die Begrifflichkeiten und die Abläufe, die in dem Unternehmen verwendet werden, sammelst Deine erste Berufserfahrung und kannst Dich beweisen. Wenn Du Dich engagierst, Interesse an der Tätigkeit und an der Firma zeigst, hast Du bereits einen Fuß in der Tür und einen wichtigen Schritt in Richtung Festanstellung gemacht.

Ich nahm diese Chance wahr und schrieb fleißig über Monate, Tag und Nacht an meiner Bachelorarbeit. Ich fuhr durch ganz Deutschland und in die Schweiz, um die namhaftesten Professoren dieser Branche zu interviewen und hatte im Vergleich zu anderen Diplomanden unkonventionell agiert, um mein Thema zu Papier zu bringen.

Davon war mein mich betreuender Professor so beeindruckt, dass er mich für den Adam-Keller-Preis 2011, der mit 1.000 € dotiert war, vorschlug und ich tatsächlich für das Schreiben der besten Bachelorarbeit des Jahres ausgezeichnet wurde. Dieser Preis öffnete mir bereits viele Türen.

Bist Du allerdings einer von der Sorte, die ihre Abschlussarbeit auf den letzten Drücker schreiben, oder durch Strg C/Strg V aus dem Internet kopieren, lässt Du o. g. Chancen liegen und hast fachlich nichts dazugelernt.

Einen der vier Kommilitonen traf ich übrigens ein Jahr später in der Stadt wieder und erzählte ihm von dem mir verliehenen Preis und meinem Job, in dem ich, beflügelt vom Erfolg, Gas gab. Er hingegen verbrachte das Jahr damit, sich einen Vollbart stehen zu lassen und wohnte bei seiner studierenden Freundin auf der Couch.



Die ersten 5 Jahre nach dem Studium

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