Читать книгу Komplexe Dynamische Evaluation (KDE): Ein Instrument zur Optimierung des universitären Fremdsprachenunterrichts - Christoph Waldhaus - Страница 48

3.2.5 Allgemeinsprachliche vs. wissenschaftliche Evaluation

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Ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Hinblick auf die Verwendung des Begriffs Evaluation Klarheit schaffen soll, ist die Abgrenzung der allgemeinsprachlichen Evaluation von der wissenschaftlichen Evaluation. Spricht man von einer allgemeinsprachlichen Evaluation, wie etwa jener im oben angeführten Zitat von Kromrey (vgl. 2001:21) bei welcher irgendetwas von irgendjemandem nach irgendwelchen Kriterien in irgendeiner Weise bewertet wird, oder handelt es sich um eine Evaluation im wissenschaftlichen Kontext, die auch wissenschaftlichen Kriterien und Standards gerecht werden muss? Für letztere sind, wie Stockmann (2004:2) ausführt, »empirische Methoden zur Informationsgewinnung und systematische Verfahren zu Informationsbewertung anhand offengelegter Kriterien« erforderlich, »die eine intersubjektive Nachprüfbarkeit möglich machen«.

Kromrey (2001:22) verdeutlicht diesbezüglich, dass bei einer wissenschaftlichen Evaluation nicht irgendetwas beurteilt werden soll, sondern »ein eindeutig zu definierender und empirisch abgrenzbarer Gegenstand oder Sachverhalt«. Zudem ist nicht irgendjemand für die Informationssammlung und Analyse zuständig, sondern »eine mit der notwendigen Kompetenz versehene Evaluations-Instanz«. Darüber hinaus soll nicht nach irgendwelchen Kriterien und nicht in irgendeiner Weise evaluiert werden, sondern »nach explizit auf den Sachverhalt bezogenen und begründeten Beurteilungskriterien und Standards, sowie in einem objektivierten Verfahren im Rahmen eines im Detail geplanten Evaluationsdesigns«.

Demgemäß müssen, wenn es sich bei einer Evaluation nicht nur um die einfache Abgabe eines subjektiven Werturteils handeln soll, wie dies bei den in 1.3 analysierten Evaluationsmodellen vielfach der Fall war, sondern wenn es sich um eine Evaluation im wissenschaftlichen Kontext handelt, wesentliche Kennzeichen und Kriterien erfüllt bzw. Standards berücksichtigt werden, die eine empirisch-wissenschaftliche Evaluation von einer Alltagsbewertung unterscheiden.

Komplexe Dynamische Evaluation (KDE): Ein Instrument zur Optimierung des universitären Fremdsprachenunterrichts

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