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3.2.2 Evaluation vs. Lehrveranstaltungsevaluation, Evaluation der Lehre, Lehrevaluation, Feedback und Rückmeldung

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Im Kontext dieses Buches ist auch explizit zwischen Evaluation, Lehrveranstaltungsevaluation, Evaluation der Lehre, Lehrevaluation, Feedback und Rückmeldung zu unterscheiden. Evaluation kann, wie bereits unter Abschnitt 2.3.2.4 angeführt, zum einen als Hyperonym zu diesen Begriffen gesehen werden und stellt zum anderen das Generieren, Analysieren und Bewerten – das Evaluieren – von Informationen dar. Unter Lehrveranstaltungsevaluation wird das Evaluieren einer expliziten Lehrveranstaltung (in der Regel) durch die Studierenden verstanden. Alternativ bzw. zusätzlich zur Lehrveranstaltungsevaluation durch Studierende könnte diese auch von KollegInnen evaluiert werden, was dann als Peer-Evaluation bezeichnet wird (siehe Abschnitt 3.3.2.4.2). Wird die gesamte Lehre eines Studiums oder eine Universität evaluiert, spricht man von Lehrevaluation oder Evaluation der Lehre.

Feedback wird als Synonym zu Rückmeldung gesehen und stellt nicht nur einen wichtigen Bestandteil herkömmlicher Kommunikationssituationen dar (siehe z.B. Watzlawick et. al. 2007:29ff), sondern ist auch essentiell im Unterricht – in der Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden. In diesem Zusammenhang können Feedbacks/Rückmeldungen im Rahmen der Lehrveranstaltungsevaluation oder auf andere Weise gegeben und demnach auch als Teil eines Evaluationsvorgangs bzw. -prozesses aufgefasst werden, weil jedem Feedback/jeder Rückmeldung in der Regel eine Evaluation vorangeht und/oder eine weitere daran anschließt, wie die folgende Grafik verdeutlicht.


Abb. 2: Beispiel einer Kommunikationssituation im Unterricht mit Feedback

Allgemein versteht man unter Feedbacks Rückübermittlungen von Informationen, die vom Empfänger/von der Empfängerin einer Nachricht an den Sender/die Senderin der Nachricht übertragen werden. Diese Rückmeldungen können zum einen Informationen enthalten, ob – und wenn – wie und was von der jeweils gesendeten Nachricht der Empfänger/die Empfängerin wahrgenommen bzw. verstanden hat und welche Reaktionen dies bei ihm/ihr auslöste. Durch diese Information ist es dem Sender/der Senderin möglich, in geeigneter Weise auf diese Rückmeldungen zu reagieren.

Rückmeldungen können die unterschiedlichsten Formen aufweisen, indirekt oder direkt sein und im Unterrichtsgeschehen von der Lehrperson oder von den Studierenden ausgehen. Indirekte Feedbacks wären z.B. körpersprachlicher Natur, könnten durch Gestik oder Mimik zum Ausdruck gebracht werden und sind oft schwieriger zu deuten als direkte Feedbacks, da sie vielfach nur unbewusst wahrgenommen werden und oftmals eher zu Vermutungen anregen als zu konkreten Rückschlüssen zu führen. Direkte Feedbacks können, ausgehend von der Lehrperson, zum Beispiel durch mündliche oder schriftliche Korrekturen erfolgen oder durch Stellungnahmen zu diversen Arbeiten, die von den Studierenden abgegeben wurden. Die Lehrperson evaluiert die Performanz der Studierenden in den unterschiedlichsten Situationen und gibt ihnen Rückmeldung. Von den LernerInnen ausgehend sind direkte Feedbacks z.B. konkrete Äußerungen zu einzelnen Themen im Unterricht, wie beispielsweise Aufforderungen an die Lehrperson, etwas erneut zu erklären bzw. zu wiederholen oder Fragen, die sie während oder nach dem Unterricht stellen. Gerade diese direkten Feedbacks sind für mich als Lehrender im Hinblick auf gute Lehre und damit den Lehr- bzw. Lernerfolg von größter Bedeutung, da man als LehrendeR ohne diese Rückmeldungen von den Studierenden keine (akkurate) oder nur sehr wenig Auskunft darüber hat, ob und wie das vermeintliche input aufgenommen bzw. was davon zum tatsächlichen intake wurde.

Komplexe Dynamische Evaluation (KDE): Ein Instrument zur Optimierung des universitären Fremdsprachenunterrichts

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