Читать книгу Das Kino - 25 neue erotische Geschichten - Claudia Celeste - Страница 5
Die Neon-Tänzerin
ОглавлениеIch hänge hier schon seit ewigen Zeiten herum. Harry, der Gründer des Clubs, längst jämmerlich an Leberzirrhose gestorben, hat mich damals bei einem Neon-Künstler in Auftrag gegeben. Dass ich nackt bin, stört mich nicht. Immerhin hänge ich hoch genug, dass mich nicht jeder Besoffene angrabschen kann, wie es den Mädels im Club dauernd passiert. Ich habe schon einige kommen und gehen sehen. Betrunken, nüchtern, bekifft, in jedem Zustand kommen sie durch die Tür unter mir.
Die meisten kommen nüchtern und gehen besoffen - doch es kommt auch vor, dass die Ernüchterung schon im Club einsetzt. Denn der hat seine besten Zeiten eindeutig hinter sich. Was hinter der Tür passiert, kann ich natürlich nicht sehen, aber ich erfahre genug, wenn sich der Türsteher, draußen rauchend, mit ein paar Kunden unterhält. Klar, die Mädels da unten können gehen und kommen, wie sie wollen (der Türsteher würde an dieser Stelle einen müden Witz reißen, der mit "kommen" und "wollen" zu tun hätte). Aber wirkliche Freiheit habe doch eher ich, hier oben.
Ich muss mich nicht um irgendeinen Broterwerb kümmern. Stattdessen kann ich mich auf das Beobachten beschränken. Das ist spannend: Ich versuche, aus wenigen Gesprächsfetzen die Lebensläufe der Besucher zu ergründen. Bei den ortsansässigen Gästen ist das leichter als bei den vielen Touristen - aber auch weniger abwechslungsreich. Spät nachts, nach zwei Uhr, ist für mich die schönste Zeit. Auf der Straße passiert nicht mehr viel. Ich kann mich auf die Geräusche aus den Fenstern des Clubs konzentrieren.
Zum Beispiel das Stöhnen. Es ist ja faszinierend zu hören, auf welch verschiedene Weise ein Mensch dieses typische Sex-Geräusch von sich geben kann. Doch nicht nur das breite Spektrum zwischen hohem Kieksen und tiefstem Brunftruf ist spannend - die Geräusche erzählen, was gerade passiert. Mag das Mädchen ihren Kunden wenigstens ein bisschen, erkenne ich sofort ihre eigentliche Stimme hinter ihrem Stöhnen. Sie verstellt sich weniger, selbst wenn der Klient gerade das gefordert hat. Ich habe die Frauen in Gruppen eingeteilt, die schüchternen, die wilden - aber ihr Bett-Sound hat mit ihrem Charakter oft erstaunlich wenig zu tun.
Aber ich will Sie nicht langweilen, lieber Leser. Ich hatte ja am Anfang behauptet, ich hinge nackt hier oben, aber wenn Sie mal bei Harrys Schuppen in New Orleans vorbeischauen, werden Sie merken, dass das nicht stimmt. Mein Schambereich, mein Fickloch, wenn Sie es lieber derb hören, ist abgedeckt. Er leuchtet nicht wie der Rest meines Körpers. Das hat mit einem bedauerlichen Unfall zu tun, der sich vor ein paar Jahren ereignete.
Natürlich brauchen meine Neonröhren auch ab und zu eine Reinigung. Damit betraute Harry früher regelmäßig die Firma, die mich zusammengelötet hat. Dass es sie nicht mehr gibt, hat mit mir zu tun. Den Reinigungsauftrag hatte, an den Tag erinnere ich mich nicht mehr, diesmal ihr Inhaber übernommen, ein nicht mehr ganz junger, aber ansehnlicher Mann - mich stören ein paar Falten und ein kleiner Bauch an einem Mann nicht, solange er sich nicht völlig gehen lässt.
Der Mann hatte sich den Job für einen Zeitpunkt nach Einbruch der Dunkelheit aufgehoben - so würde der Effekt, meinte er, gleich sichtbar sein. Er stellte seine Klappleiter direkt neben mich, so dass er sich auf gleicher Höhe befand. Zunächst benutzte er eine Art Staubwedel, mit dem er meine Konturen abfuhr. Das Gefühl war unbeschreiblich, nachdem mich so lange nur der Wind gestreichelt hatte. Der Wedel beschrieb Kreise und Wellen auf meiner Haut, umfuhr meine Brüste, kümmerte sich besonders intensiv um all meine Körperfalten.
Ich wurde feucht, Sie wissen schon, im Schritt. Der Mann wunderte sich, hatte er doch noch gar nicht angefangen, mit dem nassen Schwamm zu arbeiten. Das sollte der nächste Schritt sein. Der Lappen hatte keinen Stiel, also musste der Mann sich etwas strecken, um all meine Körperteile zu erreichen. Weil er wegen der sommerlichen Hitze in New Orleans mit freiem Oberkörper arbeitete, berührte er die Spitzen meiner Brüste mit seiner nackten Haut. Meine Nippel wurden hart. Der Mann zuckte zurück, setzte aber seine Arbeit fort.
Der Schwamm war gut mit Seifenwasser getränkt, um auch des ältesten Schmutzes auf meiner leuchtenden Haut Herr zu werden. Die Hände des Mannes führten den Schwamm komplett um mich herum, kümmerten sich besonders intensiv um all die Stellen, bei denen sich besonders viel Unrat angesammelt hatte - insbesondere all die Löcher und Engstellen meiner Figur. Ich versuchte, ein Stöhnen zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht ganz - zum Glück ertönten auch gerade aus den Fenstern des Clubs entsprechende Geräusche.
Vollends zum Wahnsinn trieb mich der Mann schließlich mit einem trockenen Felllappen, der seinen Job beschließen sollte. Das weiche Fell, mit dem er mich trocken rubbelte, trieb mich bis kurz vor den Orgasmus - doch genau in diesem Moment wollte der Mann von mir ablassen. Konnte, durfte das nach so langer Zeit alles sein? Sie werden mich verstehen, dass ich etwas tun musste: Ich legte einen Arm um seine Schulter und griff mit der anderen blitzschnell nach seinem Schwanz.
Falls Sie als Leserin schon mal einen Glasdildo ausprobiert haben, wissen Sie, wie gut sich Glas an den richtigen Stellen anfühlen kann. Der Mann jedenfalls reagierte sofort auf meine gekonnten Berührungen - sein Glied wurde hart. Bei Männern schaltet sich wohl das Gehirn komplett ab, wenn man sie an den richtigen Stellen anfasst. Jedenfalls wehrte er sich nicht, als ich ihm die locker sitzende Hose herunterzog, um seinen Schwanz freizulassen. Ein zufälliger Beobachter hätte vermutlich sowieso seinen eigenen Sinnen misstraut, hätte er gesehen, wie ich vorsichtig die Eichel des Mannes massierte. Ich wollte ihn in mir drin haben, meine Vagina war nasser als bei der vorhergehenden Reinigung, deshalb zog ich ihn jetzt zielstrebig an die richtige Stelle.
Wie würde sich das für den Mann anfühlen? Es war mir egal, ich brauchte diesen harten Pfahl jetzt in meiner Scheide, und zwar nicht starr, sondern in möglichst schneller Bewegung. Flutsch, war er drin. Mit einer Hand auf seinem Po gab ich den Rhythmus vor. Erst langsam, dann schneller. Ich spürte die Funken an meinen Zündern sprühen, meine Röhren verfärbten sich, ich leuchtete gegen jedes Naturgesetz komplett rot - bis die Klappleiter des Mannes außer Kontrolle geriet. Ich versuchte noch, ihn zu halten, bekam seinen Schwanz in die Hände, doch der war so glitschig von meiner Feuchtigkeit, dass er mir durch die Glasfinger rutschte.
Der Mann fiel so unglücklich, dass er noch auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb. Niemand wollte seine Firma übernehmen. Seither wurde ich nie wieder geputzt.