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Das Große Fass im Heidelberger Schloss

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Größer als jedes andere Fass auf Erden sollte es werden, das Weinfass des Pfalzgrafen Johann Kasimir. Nach dem Tod seines Bruders, Kurfürst Ludwigs VI. von der Pfalz, übernahm er 1583 als Vormund seines neunjährigen Neffen Friedrich die Regentschaft über die Kurpfalz. Der Landauer Küfer Michael Werner wurde mit dem Bau des Fasses beauftragt. Nach mehrjähriger Arbeit stellte er 1591 ein Fass fertig, in das 127 000 Liter Wein passten. Es war so gigantisch, dass im Heidelberger Schloss erst ein passender Lagerraum gebaut werden musste: der Fassbau unmittelbar neben dem Königssaal. Das war vor allem bei großen Festen praktisch, denn so konnte schnell für Nachschub gesorgt werden, wenn der Wein in den Gläsern knapp wurde. »Fürwahr, dieses Werk ist bei Gott wert, dass man’s besichtigt, wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt. Solch ein Gefäß mit so großer Gabe des Weinstocks, glaub ich, gibt’s nicht, so weit der riesige Erdkreis reicht«, schrieb Pfarrer Anton Praetorius, der das überdimensionale Fass 1595 besichtigte. Welchem Zweck es diente, ist unklar; möglicherweise war es für den Zehntwein der Kurpfalz bestimmt.

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