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Der Lebensrucksack

Wenn wir im Leben unterwegs sind, tragen wir täglich unseren eigenen »Lebensrucksack« mit uns herum. In diesem befinden sich Lebensthemen, die unseren Rucksack im Laufe der Zeit immer schwerer werden lassen. Lassen Sie uns einen Blick auf dieses Gepäck werfen.

Der Inhalt meines Lebensrucksacks

In unserem Lebensrucksack befinden sich Erinnerungen, die uns mit auf den Weg gegeben worden sind oder die wir selbst im Laufe unseres Lebens hineingelegt haben.

Nehmen wir einmal an, diese Erinnerungen stehen für alle Erlebnisse, Konflikte, seelischen Themen und Verletzungen, verbalen und körperlichen Handlungen, Gefühle wie Wut, Aggressionen, Ängste, Glaubenssätze, Überzeugungen und Lebensthemen, die ihren Ursprung weitestgehend in unserer Ahnenreihe haben. Nur ein kleiner Teil davon sind von uns selbst gesammelte Erfahrungen. Bezeichnen wir diese Erinnerungen als kleine oder große Steine. Je nachdem, wie schwer die einzelne Erinnerung wiegt, wurde uns dafür ein kleiner oder großer Stein in den Rucksack gelegt oder wir haben ihn selbst hineingegeben. Als jüngerer Mensch sind wir noch stark genug und können diesen Rucksack gut tragen. Im Laufe des Lebens wiegt dieser Rucksack jedoch immer schwerer, und wir werden immer müder, ihn zu tragen. Dies liegt auch daran, dass im Laufe unseres Lebens immer weitere Erinnerungen und neue Erfahrungen hinzukommen.

Stellen Sie sich doch einmal einen Mann auf einer Wanderung vor, der mit einem großen schweren Rucksack an einen See kommt. Im See liegt eine wunderschöne Insel, zu der eine Brücke hinüberführt. Sein Rucksack ist jedoch so schwer, dass die Brücke ihn nicht tragen würde. Entledigt er sich nun seiner Lasten der Vergangenheit, kann er frohen Mutes und mit Leichtigkeit über die Brücke hinüber zu der Insel gelangen.

Betrachten wir den Lebensrucksack nochmals aus einem anderen Blickwinkel:

Ein kurzer Blick in den Lebensrucksack

Meinen Kunden erzähle ich oft diese Geschichte: »Wir sind mit unserem Ballon in dieser Familie gelandet, in der wir geboren worden sind. Wo genau, liegt nicht in unserer Macht. Wir hätten auch in Indien, Afrika oder in Südamerika landen können. Jetzt gilt es, sich von den Themen dieser Familie zu befreien und die Sandsäcke abzuschneiden, damit unser Ballon dorthin aufsteigen kann, wohin wir gerne möchten.«


Grafik 5: Der Lebensrucksack – meine Last

Die erwähnten Erinnerungen sind nicht körperlicher Natur, also nicht physisch; es handelt sich um Zellerinnerungen. Wir können sie nirgends in unserem Körpergewebe festmachen – sie existieren nicht in stofflicher Form. Zellerinnerungen werden als Bilder abgespeichert und erinnert. Dies bestätigt auch die Neuro-/Gehirnforschung. Sie besagt, dass unser Gehirn 95 bis 98 Prozent der auf uns einströmenden Informationen unbewusst aufnimmt. Zu jedem Bild gibt es ein Gefühl. Das Bild ist im Gehirn gespeichert und das Gefühl – ob positiv oder negativ – im Körper als Zellerinnerung.

Die Forschungsergebnisse des »Institute of Heart Math«, Kalifornien, USA, haben bewiesen, dass die fortgesetzte Erinnerung an schmerzliche, traurige, deprimierende und ärgerliche Erlebnisse zu einem schlechten Befinden und letztlich zu einem wiederholten Nachempfinden des irgendwann Erlebten führt. Dies zieht die entsprechenden körperlichen Stressreaktionen nach sich und kann krank machen, sofern dieser belastende Kreislauf nicht unterbrochen wird.

Es empfiehlt sich daher für jeden Menschen, den eigenen Lebensrucksack mindestens einmal in seinem Leben gründlich zu »entrümpeln« und all die Steine (Erinnerungen und Bilder) herauszunehmen, die nicht die eigenen sind. Ansonsten könnte die »Last« irgendwann zu schwer werden.

Ein guter Zeitpunkt dafür ist die Lebensmitte. Nicht ohne Grund ist es sowohl bei Frauen wie bei Männern von der Natur so eingerichtet, dass rund um dieses Lebensalter auch auf körperlicher Ebene spürbare Veränderungen (Wechseljahre) stattfinden.

Den Lebensrucksack leeren

Wie lässt sich der persönliche Rucksack zuverlässig erleichtern, sodass nur noch die Steine/Erinnerungen verbleiben, die es wert sind, weiter durchs Leben getragen zu werden? Die Erfahrungen eines meiner Coachees auf seiner Jakobsweg-Wanderung bringen es auf den Punkt:

Auch eine leichte Bürde wird auf die Länge schwer.

Unbekannt


»Am Anfang war ich mit einem viel zu schweren Rucksack unterwegs. Ich hatte viel zu viel dabei und hatte nach wenigen Tagen stark schmerzende Füße und Schultern. Nach der ersten Woche kaufte ich mir einen kleineren Rucksack und nahm nur noch das mit, was ich wirklich brauchte. Den Rest sandte ich samt Rucksack wieder nach Hause zurück. Fortan war ich viel leichter und schneller unterwegs und konnte ab da die Tage auf meiner Jakobsweg-Wanderung besser genießen.« Übertragen wir dieses Vorgehen auf den Lebensrucksack und die gesammelten Steine, (Erinnerungen) ergibt sich Folgendes: Vor uns liegen unterschiedliche Steine. Einige gefallen uns, diese sollen bleiben. Andere Steine erscheinen uns viel zu groß oder sie gefallen uns nicht. Diese wollen wir gerne würdevoll an den Wegesrand legen, um damit Platz zu schaffen für neue Steine, die wir bewusst sammeln, da sie uns guttun. Sie können sich dabei einfach an Kindertage zurückerinnern, daran, was alles gesammelt und im Rucksack mitgeschleppt wurde. Zu Hause angekommen, bat der Vater oder die Mutter das Kind nochmals, alle Steine anzuschauen und dann zu entscheiden, was nun wirklich mit ins Zimmer darf.

Mit anderen Worten: Wir behalten die positiven Erinnerungen als stete Begleiter und Bilder in unserem Leben (Lebensraum). Daraus schöpfen wir positive und stärkende Energie. Das systematische Aussortieren der Steine erfolgt innerhalb des Herz-Resonanz-Coaching-Prozesses über die Arbeit mit der »Lebenslandkarte« (→ Seite 68/Anhang).


Grafik 6: Der geleerte Lebensrucksack – mein Fundament

Herz-Resonanz-Coaching

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