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|7| Zur Idee dieses Buches

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Diese »Musiklehre« ist eine Einladung, Musik zu entdecken. Der Zusatz »Lexikon« bezeichnet ihr Ordnungsprinzip und ihre Darstellungsform: konzentriert, genau, ausgerichtet auf Grundlegendes (ein einzelner Artikel kann keine detaillierte Lehre ersetzen). Nichts von »Lexikon« dagegen hat die Ausrichtung dieses Buches, das Persönliches nicht ausklammert und das verschiedene Zugänge anbietet: nachschlagen, herumstöbern, einen Bereich systematisch aufbereiten, Texte lesen und ihre Themen durchdenken, persönlich weiterarbeiten.

Etwas nachschlagen versteht sich. Doch ebenso reizvoll ist es, sich blätternd treiben zu lassen, in den Artikeln zu schnuppern und zwischen ihnen, bewusst oder absichtslos, zu springen. Pfeile (→) verweisen auf andere Schlagworte, sind aber sparsam gesetzt, um das Satzbild für das Lesen nicht ständig zu durchlöchern; alle erklärungsbedürftigen Begriffe findet man an ihrer alphabetischen Position, darüber hinaus verweist ein Register auf Begriffe, die keinen eigenen Artikel erhalten haben.

Eine spezielle Möglichkeit eröffnen die Themenfelder am Ende: Sie weisen sämtliche Schlagworte thematischen Bereichen zu, um sie als Komplex aufnehmen zu können.

Eingeschoben sind 16 selbstständige Texte, vielfältig nach Art, Fragestellung und Anlage, die sich einem bestimmten Thema genauer widmen, im Bezug auf den vorangegangenen Artikel. Diese Texte, zum vertiefenden Lesen und Studieren gedacht, möchten zum Überlegen und Weiterdenken anregen.

Aufgaben – überschrieben Anregungen zur Weiterarbeit – folgen im Anschluss an jene Artikel, bei denen sie sinnvoll möglich sind. Angefügten Musikbeispielen kann man sich auf vielfältige Weise nähern: hörend, spielend, lesend, singend, analysierend. Angeregt wird zu Eigenem: zum Improvisieren, Erfinden, Schreiben, Nachdenken, Wiedergeben. Gelegentlich ermuntern Übungen dazu, sich theoretische Sachverhalte trainierend zu eigen zu machen. (Nicht ausweichen bitte: »Üben« ist das, was auf einem Instrument die Etüden sind: ungeliebt, aber hilfreich.) Und Lesehinweise nennen bedeutsame oder grundlegende musikalische Schriften.

|8| Ungeachtet der zahlreichen Notenbeispiele wäre es nützlich, lägen dem Leser folgende Werke vor: Bachs Inventionen und sein Wohltemperiertes Klavier (im Text abgekürzt zu WK), die Klaviersonaten Mozarts und Beethovens, Schumanns Kinderszenen.

Das vorliegende Buch handelt nicht von Begriffen, um sie »beizubringen«, sondern um durch sie hindurch Musik näherzukommen. Begriffe bieten lediglich ein Hilfsmittel. Sie »sind« nicht schon die jeweilige musikalische Sache, und mit ihnen »hat« man nicht schon die Musik, aber sie können helfen, Musik aufzuschließen. Theorie ist abstrakt, Musik ist konkret. Deswegen verweist dieses Buch immer wieder auf das Zusammenspiel von Technischem und Ästhetischem und redet über Musik immer wieder mit Worten wie »Wirkung«, »Ausdruck«, »Charakter«, »Bedeutung« …

Fühlen und Denken, Ahnen und Wissen, Erspüren und Forschen sind zwei Seiten derselben Sache: Musik emotional wie intellektuell entdecken – und erleben. Kann dieses Buch dabei helfen, ist sein schönster Zweck erfüllt.

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Einen herzlichen Dank sage ich Doro Willerding für ihre sorgsame Durchsicht der Notenbeispiele sowie vor allem für ihre Gestaltung des Layouts; Daniel Lettgen für sein akribisches und anregend kritisches Korrekturlesen des Manuskriptes; Tatjana Waßmann für den schönen und bei allen Wünschen geduldig erstellten Notensatz. Und eine Krone möchte ich Jutta Schmoll-Barthel aufsetzen, der Lektorin – nein, weit mehr: der sensiblen Musikerin und so klugen wie feinfühligen Ratgeberin. Die Betreuung durch sie ist einzigartig.

Dresden, im Januar 2016

Clemens Kühn

Lexikon Musiklehre

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