Читать книгу Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman - Cole Roberts - Страница 4

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Es ist nicht leicht, seinen Körper zu verkaufen. Sie glauben gar nicht, welche perversen Angebote man bekommt, wenn man selbst platt inseriert: »Jungfrau veräußert ihre Unschuld«. Und wenn man sich auf entsprechende Gesuche meldet, ist es nicht viel besser. Zwei Mal war es bisher zu einem Treffen gekommen. Beide Male verliefen äußerst enttäuschend. Insbesondere der bullig korpulente, stinkende und ganz offensichtlich menschenverachtende zweite Bewerber war so eklig, dass ich kurzerhand geflüchtet bin.

Dann habe ich, versteckt in einer normalen Tageszeitung, ein Inserat gefunden, das mich irgendwie ansprach: »Sportlicher Endzwanziger sucht junge Frau für besondere Stunden – und mehr.«

Das war so kurz und knapp, dass es schon wieder viel aussagte.

Ich hatte natürlich keine Ahnung, ob der Inserent vermögend genug war, um meinen Preisvorstellungen für eine Entjungferung gerecht zu werden, aber ich meldete mich auf die Chiffre-Anzeige, gab eine kurze Beschreibung meiner Person ab und sprach ganz offen die Entjungferung an. Und dass ich tatsächlich für das »und mehr« auf der Suche nach einer bezahlten Stelle als Liebesdienerin war.

Nein, verstehen Sie mich nicht falsch, ich wollte keine Prostituierte werden! Meine Dienste sollten nur einem einzigen Mann, einem einzigen Herrn zur Verfügung stehen! Aber eben über die gemeinhin bei Ehepaaren normalen sexuellen Gepflogenheiten hinaus und ohne Kennenlernen, miteinander Laufen und Heiraten, sondern auf rein geschäftlicher Basis.

Meine Vorstellung war, dass ich mit meiner Unschuld und ein paar Jahren als Dienerin eines potenten Mannes ein gesundes Polster für mein weiteres Leben erwirtschaften könnte. Nennen Sie mich blauäugig, Sex-Luder, Hure, naiv oder dumm.

Aber ich wusste, dass es einen Markt für solche Angebote gab. Natürlich wollte ich nicht bei jedem »anheuern«! Nein, ich dachte, dass ich schon das Recht beanspruchen konnte, zumindest auf eine gewisse Optik, ein gewisses Minimum an Umgangsformen, eine gewisse Sympathie halt, zu pochen. Immerhin hatte ich vor, mit diesem Mann Dinge zu tun, die Gleichaltrige eigentlich erst nach einem halben Jahr Zusammensein mit sich machen lassen. Und viele auch nicht. Oder nie.

Und mit meinen gerade mal neunzehn Jahren glaubte ich auch, genug mitbekommen zu haben, um mich vor Ausnutzung und Prostitution zu schützen. Ich hatte einen Vertrag aufgesetzt, der die Grenzen meiner Dienste ganz klar beschrieb und hatte bei einem Notar schon eine Unterbringung des unterschriebenen Vertrages abgesprochen: Er sollte in einem verschlossenen Umschlag aufbewahrt und nur dann vom Notar geöffnet werden, wenn ich mich nicht regelmäßig alle drei Monate bei ihm meldete; persönlich natürlich. Da würden dann auch Name und Adresse meines Arbeitgebers vermerkt sein, damit man nach mir sehen könnte. Eine, wie ich meinte, recht sichere Sache.

Mit diesem Vertrag, schön in einem neutralen Umschlag verpackt, saß ich jetzt also in dem vereinbarten Café und schaute nervös auf die hereinkommenden Gäste. Ich trug, wie vereinbart, einen kurzen Rock und eine Bluse, die mit meinem Haar farblich korrespondierte. Gerade war ein junges Pärchen hereingekommen, aber den Endzwanziger vermochte ich noch nirgends zu entdecken. Der abgesprochene Zeitpunkt war schon um fast zehn Minuten überschritten.

Plötzlich stand dieses junge Pärchen vor meinem Tisch und der Mann sagte mit sonorer Stimme: »Entschuldigen Sie unsere Verspätung, aber Sie wissen ja: Die Parkplatzsuche.«

Ich war erst einmal sprachlos. Dass unser Treffen im Beisein einer zweiten Frau stattfand, hatte ich am allerwenigsten erwartet.

»Dürfen wir uns setzen?«, fragte der Mann mit einem wissenden Lächeln.

Ich stammelte: »Selbstverständlich …«, bekam einen puterroten Kopf und schämte mich erst einmal für meine mangelnde Souveränität.

Er setzte sich sogleich neben mich. Die Frau nahm mir gegenüber Platz. Ich schätzte sie auf Mitte zwanzig. Sie war außerordentlich attraktiv, mit hellblond gelocktem Haar und einer Figur, die meiner in keiner Weise nachstand.

Natürlich hatte er meine Verwunderung bemerkt und so übernahm er die Gesprächsführung: »Darf ich Ihnen meine Frau Helena vorstellen? Sie müssen wissen: Wenn es zu dem angedachten Vertrag kommen sollte, dann werden wir drei eine Menge Zeit miteinander verbringen. Deswegen wollte Helena Sie auf jeden Fall auch kennenlernen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Darum sind wir zu zweit.«

Die Bedienung kam zu uns und er bestellte drei Kaffee; meiner war schon eine geraume Weile leer.

»Wenn ich Ihre wenigen Zeilen richtig verstanden habe, so bieten Sie ein besonderes körperliches Privileg zum Verkauf an, suchen aber darüber hinaus eine Arbeitsstelle, die man dem Bereich Servicedienstleistungen zurechnen könnte?«

»Ja …«, stotterte ich. »So in etwa. Es würde natürlich auch eine einmalige Sache gehen, aber damit würde ich auf Zeit nicht weiterkommen. Ich suche schon eher etwas Dauerhaftes.«

»An welche Art von Dienstleistung genau haben Sie gedacht?«

Die Bedienung brachte unsere Kaffees und ich musste mit meiner Antwort einige Augenblicke warten. »Entschuldigen Sie, wenn ich das jetzt so im Beisein Ihrer Frau sage, aber ich stelle mir vor, dass ich für eher außergewöhnliche Sachen im Zusammensein da sein möchte …« Ich brach ab.

Er blickte seine Frau an. »Ach so. Sie meinen wegen Helena. Nein, das ist kein Problem. Wir haben beide eine sehr freie Auffassung vom Eheleben oder besser gesagt: Ich nehme mir meine Freiheiten und Helena gehört da einfach dazu.«

Ich wusste nicht, wie ich das interpretieren sollte.

»Außerdem würde der Vertrag Helena natürlich einschließen!«

Allmählich dämmerte mir etwas. Helena hatte auch Spaß an Frauen und der Mann hatte wohl nichts dagegen, mit zwei Frauen zu schlafen. Ganz so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.

»Damit habe ich nicht gerechnet. Es müssten ohnehin erst einige Dinge geklärt werden …« Da mir wieder die Stimme versagte, schob ich ihm einen Umschlag zu.

Er öffnete ihn, nahm den vorbereiteten Vertrag heraus und las ihn aufmerksam durch.

»Über … Einzelheiten kann man natürlich reden …«, stammelte ich, obwohl ich genau das nicht geplant hatte.

Sehr leise, damit es im Café nicht hörbar war, aber laut genug, dass Helena, die sich interessiert vorgebeugt hatte, es verstehen konnte, las er einige Punkte vor: »Kein Toilettensex, kein Analsex, keine Analdehnung, keine Prostitution, keine bleibenden körperlichen Schäden, Narben oder Male, alle drei Monate eine Woche Urlaub zum Besuch des Notars, ein hübsches Sümmchen für das Häutchen, ein angemessenes Gehalt … hmm … noch ein, zwei Punkte …«

Helena lehnte sich zurück. »Sagen Sie, meine Liebe, wie kommen Sie in Ihrem Alter auf so genaue und spezielle Vorstellungen?«

»Ich habe mich informiert«, antwortete ich. »Es gibt einfach einige Dinge, die ich nicht machen will; nicht machen müssen will. Ich möchte nicht gegen meinen Willen in irgendeiner Stadt in einem Puff enden oder gar irgendwohin verkauft werden und ich möchte nach der Zeit körperlich noch für ein ganz normales Leben geeignet sein.«

Helena schaute ihren Mann an. »Mir gefällt die Kleine, sie weiß, was sie will, und ich glaube, sie weiß auch, was sie erwartet, entscheide du.«

»Hören Sie«, meinte er, »ich möchte natürlich schon in etwa wissen, was ich für mein vieles Geld bekomme. Wir werden hier in der Nische praktisch nicht gesehen. Würden Sie mir erlauben, ihre Scham und ihre Brüste einmal anzufassen? Ich meine: Wie ernst meinen Sie es wirklich damit, sich mir ›zur Verfügung zu stellen‹?«

Wortlos öffnete ich zwei Knöpfe meiner Bluse und spreizte meine Beine leicht. Zuerst griff er mir an die Brust. Prüfend massierte er sie ein wenig und konnte so spüren, wie fest sie war. Dann knibbelte er an meiner rechten Brustwarze. Ich spürte, wie sie sich zwischen seinem Daumen und Zeigefinger aufrichtete. Ein leichter Schauer überlief mich und ließ mich frösteln. Mit dem Daumen fuhr er über die Warze, zog sie leicht nach unten und ließ sie hochschnellen. Sein Gesichtsausdruck war unergründbar. Seine Augen fixierten mich. Sie waren stahlblau, wirkten tief wie Gletscherseen und ich glaubte, darin zu versinken.

Anschließend fuhr er mir mit der linken Hand zwischen die Schenkel. Es erforderte meine ganze Selbstbeherrschung, die Beine nicht einfach zu schließen. Sie zitterten leicht. Ich musste meine Augen schließen, so konnte ich ihm nicht die seinen gucken. Als er sich meinem Schambereich näherte, wurde es für seine tastend suchende Hand eng. Ich schluckte und versuchte, wieder den Impuls zu unterdrücken, die Beine zusammen zu pressen. Dann gelang es mir, sie noch ein wenig weiter zu spreizen. Und noch etwas weiter. So weit gespreizt hatte ich noch nie irgendwo gesessen. Mit einem Griff umfasste er meinen Venushügel. Jetzt schaute er doch etwas überrascht. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich glattrasiert war. Während er mir wieder fest in die Augen schaute, drang sein linker Mittelfinger in mein Allerheiligstes ein. Mein Allerheiligstes, das noch nie zuvor von einer Männerhand berührt worden war. Mein Allerheiligstes, das, so wurde mir klar, in diesem Moment seine Heiligkeit verlor. Denn diese Hand, diese Hände würden, und über die Entscheidung war ich mir jetzt schon im Klaren, in Zukunft jederzeit das Recht und die Macht besitzen, dieses ehemalige Allerheiligste zu benutzen, darin einzudringen, damit Spaß zu haben und vielleicht noch mehr Dinge damit zu tun, die ich mir nicht wirklich vorstellen konnte. Ich wusste, dass »Nein« sagen zukünftig für mich nicht mehr möglich sein würde. Ich hatte ein pauschales »Ja« formuliert. Ein »Ja« für alles. Die letzten Minuten hatten dafür gesorgt, dass ich erregt war. Ich spürte ein leichtes Brennen und Ziehen in meiner Vagina. Es war mir nicht möglich, seinem Blick auszuweichen. Noch wusste ich nicht, dass es mir zukünftig nicht mehr erlaubt sein würde, ihn unmittelbar anzuschauen. Auf jeden Fall war ich so feucht im Schritt geworden, dass es ihm ein Leichtes war, mit dem Finger ein wenig in mich einzudringen. Er ließ den Finger etwas in meiner Scham kreisen, zog ihn heraus und hielt ihn prüfend unter seine Nase. »Sie müssen wissen, dass der Geruch ganz wesentlich über Sympathie oder Antipathie zwischen zwei Menschen mit entscheidet«, dozierte er. »Und Sie riechen gut.«

Da hatte ich keine Erwiderung drauf und so übernahm er wieder die Gesprächsführung, während er noch mal an seinem Mittelfinger schnupperte. »Ich sehe, Sie sind ungeschminkt?«

»Ja«, antwortete ich. »Ich kann keinen Sinn darin entdecken, durch grellrot geschminkte Lippen jedem Mann auf der Straße zu signalisieren, dass ich paarungsbereit bin.«

Beide lachten und der Mann sagte: »Etwas drastisch ausgedrückt, aber durchaus richtig.«

Er wandte sich wieder dem Tisch zu, unterschrieb mit einem schnellen Zug den vor ihm liegenden Vertrag und schob mir seine Zweitausfertigung auffordernd hin. »Ich brauche keine Änderungen. Wenn Sie wollen, ist es abgemacht.«

Meine Hände zitterten, als ich den Kugelschreiber aus seiner Hand nahm und meine Unterschrift unter den von mir selbst erstellten Vertrag setzte. Ich wusste nicht, ob ich es richtig machte. Ich wusste nicht, was wirklich auf mich zukam. Ich wusste nicht, welchen Gefahren ich mich auslieferte, ich wusste eigentlich gar nichts mehr. Ich wusste nur, dass mich diese Augen nicht mehr losließen.

Die restlichen Regularien waren schnell besprochen. Ich sollte mich bereits am übernächsten Tag bei ihnen einfinden. Ich würde den Vertrag zum Notar bringen, mein möbliertes Zimmer kündigen und meine überzählige Kleidung entsorgen.

»Sie bringen maximal einen kleinen Koffer mit und was Sie am Leibe tragen, damit Sie etwas zum Wechseln für Ihre Urlaubszeiten haben«, sagte er. »Kleidung benötigen Sie zukünftig nicht mehr. Und Sie müssen einen Tag früher kommen, da die vertraglich gewünschte, zärtliche und liebevolle Entjungferung außerhalb der regulären und vertraglich vereinbarten Zeit des Dienstes als Liebesdienerin liegt. Über Schminke und ähnliche Dinge haben wir ja gesprochen: So etwas benötigen Sie nicht und brauchen auch nichts mitbringen. Alles verstanden?«

Ich nickte.

So war also auch das entschieden. Ich hatte gerade einen Vertrag unterschrieben und doch, oder besser, gerade deswegen, wusste ich eigentlich nicht, was mir die Zukunft wirklich bringen würde. Das Brennen in meiner Muschi wollte irgendwie nicht abklingen.

Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman

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