Читать книгу Sehen Sie, so stirbt man also! - Cornelius Hartz - Страница 8

Оглавление

Alexander der Große

„Dem Besten.“

Wahrheitsgehalt: 10 %

Voller Name: Alexander III. von Makedonien

Tätigkeit: König

Gestorben: 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon

Im Alter von: 33 Jahren

Todesursache: Vergiftung

Letzte Worte im Original: „Τῷ κρατίστῳ.“

Quelle: Arrian, Anabasis 7.26.3

Alternativ: „Es gibt keine anderen Welten mehr zu erobern.“

Alexander der Große, König Makedoniens und Herrscher aller Griechen, war einer der größten Strategen der Geschichte. Als er mit Anfang dreißig starb, hatte er ein Weltreich erobert, das von der Adria bis zum Hindukusch reichte. Dennoch starb er nicht durch das Schwert eines Feindes, sondern (wahrscheinlich) an einer Nieswurz-Vergiftung.

Wie starb er?

Alexander begann 334 v. Chr., mit Anfang zwanzig, einen groß angelegten Feldzug gegen Persien, der die persische Invasion in Griechenland (über 150 Jahre zuvor) rächen und das östliche Mittelmeer von der Herrschaft der persischen Großkönige befreien sollte. Mit ca. 35 000 Soldaten überschritt er den Hellespont und befreite durch den Sieg gegen Mithridates die griechischen Küstenstädte in Kleinasien, eroberte Syrien und Ägypten, und 331 v. Chr. schlug er Dareios III. und dessen riesiges Heer in der legendären Schlacht bei Gaugamela. In Babylon ließ er sich zum neuen Großkönig ernennen.

Alexander zog noch weiter gen Osten, eroberte die östlichen Landesteile und Baktrien, heiratete die 13-Jährige baktrische Königstochter Roxane und kam schließlich bis nach Indien, wo er den Fürsten Poros besiegte. Aber sein Vorhaben, „bis an das Ende der Welt zu marschieren“, ging nicht auf: Nach fast zehn Jahren Krieg hatten seine erschöpften Truppen 325 v. Chr. genug. Sie meuterten, und das zwang Alexander, sich wieder auf den Heimweg nach Makedonien zu machen. Den Marsch durch die Wüste der heutigen Grenzregion von Iran und Pakistan überlebte nur ein Teil seiner Soldaten.

Anfang 323 v. Chr. trafen die Truppen wieder in Babylon ein. Inwieweit Alexander hier noch Pläne für weitere Eroberungen schmiedete, ist unklar; eventuell wollte er noch bis Rom ziehen. Im Mai bekam er Fieber. Was letztlich seinen Tod verursachte, ist ebenfalls nicht ganz zu klären. Eine wahrscheinliche Variante ist, dass seine Ärzte versuchten, ihn mit Nieswurz (Veratrum album) zu heilen, einer giftigen Pflanze, die damals im östlichen Mittelmeer sehr verbreitet war. Alexanders überlieferte Krankheitssymptome, wie Erbrechen, Übelkeit und Schüttelfrost, sind denen einer Nieswurzvergiftung ganz ähnlich – eventuell haben die Ärzte ihm immer wieder geringe Dosen verabreicht, die dann letztlich tödlich waren. Alexanders übermäßiger Alkoholkonsum, vor allem dem Wein sprach er reichlich zu, war sicherlich auch nicht ganz unschuldig an seinem Tod. Am 10. Juni starb er.

Die letzten Worte

Alexanders letzte Worte sind beim griechischen Geschichtsschreiber Arrian überliefert, der fast 500 Jahre nach Alexander lebte – so viel zur Authentizität. Er schreibt Folgendes: An seinem Sterbebett wurde Alexander gefragt, wem seiner Nachfolger die Herrschaft über das Weltreich zufallen sollte, das er hinterließ. Seine Antwort war: „Dem Besten.“ Dieser wahrlich kraftvolle Ausdruck ist natürlich ein passendes letztes Wort für einen, der „die Welt“ erobert hat. Daneben gibt es noch weitere Überlieferungen, was Alexanders letzte Worte waren – die poetischste: „Es gibt keine anderen Welten mehr zu erobern.“

Dem Wunsch, den Alexanders bei Arrian nachzulesende letzte Worte ausdrücken, entsprach der Lauf der Geschichte allerdings nicht. Sein einziger männlicher Nachkomme kam erst nach Alexanders Tod zur Welt und wurde schon bald ermordet. Alexanders Weltreich zerfiel, die einzelnen Teile (die sogenannten Diadochenreiche) fielen u. a. an zwei seiner einflussreichsten Generäle, Seleukos (der so das Seleukidenreich begründete) und Ptolemaios (dem Urvater der Ptolemäer-Dynastie, die über 300 Jahre in Ägypten herrschte).

Einen Blutsverwandten gab es dennoch, der immerhin den makedonischen Thron erhielt: seinen kränklichen Halbbruder Arrhidaios. Dieser wurde bereits kurz nach Alexanders Tod von der Heeresversammlung als „Philipp III.“ zum neuen König von Makedonien ausgerufen – aber „der Beste“ war auch er sicher nicht, zumindest nicht für die ihm zugedachte Aufgabe. Sechs Jahre später wurde er im Zusammenhang mit den unter Alexanders Nachfolgern ausgebrochenen Streitigkeiten getötet.

Sehen Sie, so stirbt man also!

Подняться наверх