Читать книгу Korridorium – letzte Erkenntnisse - Cory d'Or - Страница 15

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30.1.12

Ich betrete den Korridor. Er ist breit und kurz, und an seinem Ende befinden sich zwei Türen. Die linke trägt die Aufschrift »Der leichte Weg«, die rechte die Aufschrift »Der schwere Weg«. ›Ha!‹, denke ich. ›Mich könnt ihr nicht schrecken!‹ Ich greife an mein Schwert. Mit meiner Ausrüstung, dem Training, mit dem unbeugsamen Willen: Was soll mich da schon aufhalten können? Ich lege die Hand auf die Klinke der rechten Tür. Bin ich nicht stärker als die, die schneller sind, schneller als die, die klüger und klüger als die, die stärker sind als ich? Die Tür steht bereits einen Spalt weit offen. Doch dann kommt mir unvermittelt ein ungeheurer Gedanke in den Sinn, eine Frage, die alles in Frage stellt: Wem eigentlich muss ich etwas beweisen?

Es ist die Entscheidung eines Augenblicks, und doch gibt es kein Zögern: Ich nehme die linke Tür. Bevor ich erkennen kann, was mich dahinter erwartet, erwache ich in meinem Schlafsack – und bin einige Augenblicke lang ein wenig orientierungslos, denn hier, mitten in der Wildnis auf dem Appalachen-Trail, gibt es weit und breit keine Korridore und Türen. Es war ein Traum! Ein guter Traum. Irgendwie habe ich das Gefühl, eine wichtige, lebenswichtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich bin stolz auf mich, öffne das Zelt, genieße die schneidend kalte Morgenluft in meinen Lungen und mache mich ans Frühstück.

Korridorium – letzte Erkenntnisse

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