Читать книгу Kochen für Kleinkinder - Dagmar von Cramm - Страница 9
ОглавлениеESS-PROBLEME
Unverträglichkeiten nehmen zu. Doch häufig sind es nicht die Lebensmittel, die krank machen. Eine Untersuchung bei Kleinkindern ist oft noch nicht möglich oder quälend. Und zu viele Tabus können eher schaden als helfen.
UNVERTRÄGLICHKEITEN UND ALLERGIEN
Wenn Kleinkinder Blähungen oder Durchfall haben, wenn sie unter Hautausschlag bis zur Neurodermitis leiden, quengelig oder häufig erkältet sind, neigen wir dazu, die Ursachen in der Ernährung zu suchen. Da ist es am besten, Kinderarzt und Allergologen zu konsultieren. Denn auf Verdacht Lebensmittel wegzulassen, hat oft Mangel zur Folge, vor allem, wenn es um Grundnahrungsmittel geht. Oft greift man zu Alternativprodukten, die in der Regel eine Menge Zusatzstoffe enthalten. Außerdem belastet eine eingeschränkte »Diät« das Essverhalten: Essen wird zu einem komplizierten Geschehen, das von anderen trennt. Kleinkinder aufwändige Tests machen zu lassen, ist in den seltensten Fällen gerechtfertigt. Es gibt allerdings einige Lebensmittel, die relativ häufig zu Problemen führen.
MILCH
Lactoseunverträglichkeit kommt bei Kleinkindern kaum vor: Muttermilch hat einen extrem hohen Lactosegehalt! Lactosefreie Produkte können Sie sich also sparen. Bevorzugen Sie Milchprodukte der Vollfettstufe. Allerdings braucht Ihr Kind nicht mehr als etwa 200 ml Milch oder Joghurt und 20 g Schnittkäse pro Tag, um genug Kalzium zu bekommen. Eine Unverträglichkeit gegen Milch, wie sie bei Babys vorkommt, verliert sich in der Regel bis zum Schulalter. Bei Soja- oder anderen Ersatzmilchen auf einen Kalziumgehalt von mindestens 100 mg pro 100 ml achten. Und ab und zu testen, ob Milch wieder vertragen wird.
(FRUCHT)ZUCKER
Wenn Ihr Kind täglich große Mengen Saft trinkt und mehr als zwei Portionen Obst isst, kann es zu Blähungen kommen. Grund: Der Körper bildet zu wenig Fructase, die den Fruchtzucker spaltet. Unverdaut dient er dann Bakterien als Nahrung – und die produzieren Luft! Austauschzucker (Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit und Isomalt) wirken ähnlich. Obst am besten in Maßen kombiniert mit Joghurt geben. Und Saft durch Wasser ersetzen.
EI
Eine Unverträglichkeit ist selten. Durch die Veganwelle gibt es guten Ei-Ersatz: Sojamehl mit Wasser angerührt ersetzt Ei in Pfannkuchen und Gebäck. Eingeweichte Leinsamen binden Kuchenteig ebenso wie Seidentofu. Für Biskuit oder Eischnee Eiersatz aus dem Fachhandel nehmen. Aber: auch Soja kann Allergien hervorrufen.
WEIZEN
Zöliakie ist eine ernste Krankheit, die gut zu diagnostizieren ist. Betroffene dürfen kein Gluten zu sich nehmen, das in Weizen, Dinkel, Gerste, Grünkern und Roggen enthalten ist. Dagegen sind Hafer (bei entsprechender Kennzeichnung), Hirse, Buchweizen, Reis, Polenta, Quinoa und Amarant glutenfrei. Achten Sie auf das Zeichen »frei von Gluten«. Doch es gibt auch eine Empfindlichkeit gegen Weizen, deren Ursache nicht eindeutig geklärt ist. Hier sind Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn und Roggen Alternativen. Insgesamt gilt: Je bunter der Mix und je vollwertiger, desto besser ist er verträglich.