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KAPITEL 1

ENERGIE

Die eigentliche Muttersprache neu erlernen

Schauen wir uns zunächst kurz an, welche vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten uns auf diesem wunderschönen Planeten, den wir zurzeit bewohnen, zur Verfügung stehen.

Welche fallen dir ein? Wie teilen wir einander mit, wer wir sind, was wir brauchen, wohin wir gehen oder wo wir gewesen sind?

Wir setzen unsere Stimme ein, um zu sprechen – persönlich, per Telefon, manchmal auch per Videoanruf.

Wir schreiben – auf Papier und elektronisch. Wir versenden Nachrichten, teilen online unseren Status, verfassen E-Mails. Wenn wir es traditioneller mögen, schreiben wir Briefe, und wenn wir mehr zu sagen haben, ein Buch. Ich bin fasziniert von dem Gedanken, dass ich dieses Buch, wenn du es irgendwann liest, Monate, ja vielleicht Jahre zuvor geschrieben habe – und schon ist es möglich, dass ich über die Zeiten hinweg zu dir spreche. Du könntest diese Worte auf Papier oder dem Bildschirm lesen; ja du könntest sie dir sogar als Hörbuch zu Gemüte führen.

Manche von uns zeichnen, malen oder machen Musik, um anderen mitzuteilen, wer sie sind und was sie im Herzen bewegt.

Stehen wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber, nutzen wir nicht nur Worte zur Verständigung, sondern setzen auch die Körpersprache ein: Wir reißen vor Schreck die Augen auf oder verdrehen sie frustriert. Wir verschränken die Arme, wenn wir misstrauisch sind, oder fuchteln damit herum, wenn uns Begeisterung überkommt.

Man könnte behaupten, dass wir im verbalen, schriftlichen und körperlichen Ausdruck wahre Meister sind.

Was wäre, wenn es noch eine andere Art gäbe, miteinander zu sprechen, uns zu unterhalten, zu kommunizieren?

Was, wenn uns sehr viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stünden, als wir denken?

Und was, wenn sich unser Leben durch das Ausschöpfen dieser Möglichkeiten auf phänomenale Weise verwandeln könnte?

Energie ist die Muttersprache deines Körpers — und auch deine eigentliche Muttersprache

Hast du je einen Raum betreten, in dem sich schon jemand anderes aufhielt, und dir war noch im selben Moment klar, dass dieser Jemand nicht gut auf dich zu sprechen war? Vielleicht dein Partner, deine Mutter, deine Schwester, dein Chef. Der Betreffende hatte noch nicht einmal den Mund aufgemacht oder Blickkontakt mit dir aufgenommen – deine Hand lag noch auf dem Türgriff, und dir war bereits bewusst, dass er sauer auf dich war oder dich wegen irgendeiner Sache verurteilte.

Warum? Du hast es gespürt, gefühlt, gewusst – der andere teilte es dir energetisch mit.

Und hier noch ein Beispiel dafür, wie Energie zu uns spricht. Kennst du jemanden, der mit dir auf einer Wellenlänge liegt und dich wirklich versteht? Du brauchst am Telefon nur »hallo« zu sagen, und schon weiß dieser Mensch, dass du gerade in einer schwierigen Phase steckst. Mit Worten magst du vielleicht behaupten, es gehe dir gut, aber dein Freund hört etwas anderes. Er empfängt deine Energie.

Energetische Kommunikation ist schnell, unmittelbar und natürlich. Dadurch kannst du augenblicklich eine Verbindung herstellen und hast eine gemeinsame Sprache mit allem und jedem im Universum. Mit allem und jedem.

Das gilt auch – oder ganz besonders – für unseren Körper. Wir müssen nur wählen, auf Empfang zu gehen und diese Fähigkeit zu üben, die dir bisher womöglich gar nicht bewusst war.

Es fängt bei dir an.

Schwer oder leicht?

Wenn du Energie bisher nie auf diese Weise betrachtet hast, besteht der erste Schritt für dich darin, deine eigene zu spüren. Sobald du dir ihrer gewahr zu werden beginnst, wirst du dich fragen, wie du sie jemals nicht bemerken konntest.

Lass mich dir eine Frage stellen: Grob gesagt, wenn sich etwas gut für dich anfühlt, wenn du begeistert, erleichtert, glücklich oder zufrieden bist: Fühlst du dich dann schwer oder leicht?

Leicht, nicht wahr?

Wenn du dir wegen irgendetwas Sorgen machst, wenn du Angst hast, traurig oder nervös bist: Fühlst du dich dann schwer oder leicht?

Ich tippe auf schwer.

Alternativ hierzu kannst du auch nachspüren, ob sich deine Energie ausdehnt, wenn du glücklich bist. Und fühlst du, wie sie sich zusammenzieht oder du ein Gefühl von Enge oder Bedrückung spürst, wenn du traurig bist?

Was ich dir vermitteln will, ist, dass etwas richtig oder, besser gesagt, wahr für dich ist, wenn du bei dem Gedanken daran ein Gefühl von Ausdehnung – oder Leichtigkeit – empfindest. Und wenn es nicht richtig oder unwahr für dich ist, fühlst du dich eng – oder schwer.

Das Empfinden von schwer und leicht ist von Person zu Person verschieden, sodass ich es dir nicht genau beschreiben kann, aber du kannst herausfinden, wie es sich für dich anfühlt.

Manche beschreiben ihr Leicht als ein überbordendes Glücksgefühl; für andere äußert es sich in einem ruhigen Lächeln oder einem Gefühl von Wachstum und Möglichkeiten. Schwer kann als Müdigkeit empfunden werden, als bleierne Last oder Engegefühl.

Mach schwer oder leicht zu deinem inneren Leitsystem. Lerne dein inneres Leitsystem kennen, indem du es zunächst einmal wahrnimmst. Befindest du dich in Gegenwart eines Menschen, mit dem du nicht warm wirst, nimm es wahr. Bist du mit jemandem zusammen, in dessen Gegenwart du dich entspannst, nimm es wahr. Bist du im Begriff, etwas zu tun, was du total gern machst, nimm es wahr.

Bist du im Begriff, etwas zu tun, was dir Angst macht, nimm es wahr – und vielleicht stellst du überrascht fest, dass du dich dabei leicht fühlst. Das passiert oft. Warum? Weil sich das Gespanntsein auf etwas und die Angst davor energetisch fast gleich anfühlen. Fühlst du dich leicht, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass das, was du für Angst hältst, in Wirklichkeit Vorfreude ist. Die Energie sagt es dir!

Ich rate dir, nicht zu viel darüber nachzugrübeln. Fang einfach an, dich mit der phänomenalen inneren Wahrnehmungsgabe zu verbinden, die dir von Natur aus gegeben ist.

NIMM DIR EINEN MOMENT ZEIT

Hast du gewusst, dass jedes Molekül im Universum Bewusstsein hat? Ja, jede Pflanze, jeder Regentropfen, jede Windböe. Jedes Tier, jeder Baum, jeder Edelstein, jeder Felsen. Jedes Gebäude, jedes Auto, jedes mechanische Bauteil. Jeder Mensch, alles und jedes.

Jeder Körper.

Mein Körper, dein Körper, die Körper der Menschen, mit denen du arbeitest, die Körper, die du kennst: Sie alle haben Bewusstsein.

Dies ist keine neue Erkenntnis; Einstein fand heraus, dass jedem Molekül und jedem Element in diesem Universum Bewusstsein innewohnt. Und – jetzt kommt das Entscheidende – er stellte fest, dass diese bewussten Moleküle ständig miteinander kommunizieren.

Wie tun sie das? In unserer Muttersprache – einer Sprache, die ausgefeilter und unmittelbarer ist als alle Worte: Energie.

Ist es möglich, dass dein Körper schon seit sehr, sehr langer Zeit mit dir zu kommunizieren versucht?

Und was würde passieren, wenn du anfangen würdest zuzuhören?