Читать книгу Liebe mich ... unendlich - Dani Merati - Страница 10

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Völlig fertig stieg ich die beiden Stufen zu meiner Veranda hoch. Mann- oh-Mann, Christa war eine 1a-Sadistin. Was sie mit mir abgezogen hatte ... unglaublich. Dabei war sie ein ziemlich winziges Persönchen, einen Kopf kleiner als ich und wog höchstens fünfzig Kilo. Doch sie hatte mich herummanövriert, als wäre ich das Leichtgewicht. Ein Gutes hatte die Plackerei aber gehabt - ich war erfolgreich vom Grübeln abgelenkt gewesen.

Was sich nun schlagartig wieder änderte, als ich in den Flur trat. Wie auf Knopfdruck hüllte mich sofort die düstere bedrückende Aura des Hauses ein. Resigniert schlurfte ich in die Küche, nahm mir eine Flasche Wasser und plumpste auf einen Küchenstuhl.

Dabei fiel mir Hannas Brief ins Auge, den ich heute Morgen unbeachtet liegengelassen hatte. Wütend griff ich danach, riss den Umschlag auf, zog das einzelne Blatt Papier heraus und begann zu lesen. Dann ein zweites Mal. Und ein drittes Mal. Schließlich starrte ich nur noch auf die enggeschriebenen Zeilen, die plötzlich vor mir verschwammen.

Eigentlich müsste ich nun Erleichterung spüren, da Hanna mir praktisch einen Freifahrtschein ausgestellt hatte. Sie schrieb, dass sie im Moment ziemlich unter Druck stünde und um diese Zeit im Jahr - Amits Todestag rückte näher - immer ein wenig neben sich wäre. Sie hätte sich hinreißen lassen und versucht, mit einer Schauergeschichte mein Interesse am Schicksal ihres Freundes zu wecken. Natürlich würde es in meinem Haus nicht spuken. Des Weiteren bedankte sie sich fürs Zuhören und schloss mit den Worten, dass sie hoffe, mich bald wieder als Gast im ‚Le petit mort‘ zu begrüßen.

Ich ließ das Blatt sinken, wusste nicht wirklich, was ich von ihrem Brief halten sollte. Obwohl - oder gerade weil - das Gegenteil von dem darin stand, was sie mir im Café erzählt hatte, hegte ich starke Zweifel, dass sie die Wahrheit schrieb.

Für mich war es eher ein erneuter Hilferuf, dessen sie sich vermutlich gar nicht bewusst war und der mich in einen Gewissenskonflikt stürzte. Meine Instinkte liefen auf Hochtouren, ich brannte darauf, den Fall des Jungen aufzuklären, doch mein Verstand hielt energisch dagegen. Ich schaffte es ja nicht einmal, mich meinen eigenen Dämonen zu stellen. Nein, ich war zu kaputt, um mich mit dem Schicksal von Amit Willner zu beschäftigen. Und das schlechte Gewissen gegenüber Hanna schob ich einfach beiseite. Sie würde es verschmerzen. Menschen waren eben so. Wenn man sie brauchte, ließen sie einen im Stich. Wer wusste das besser als ich.

Liebe mich ... unendlich

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