Читать книгу Hass: Vom Lieben und Sterben in Oxford - Daniel D. Wilde - Страница 7
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ОглавлениеDie Hände in den Hosentaschen, fixierte Wilson den neuen Chiefconstable Obwohl es schon früh am Morgen war, wirkte Miller taufrisch und wie aus dem Ei gepellt, als er das CID-Büro betrat. Er lehnte neben der Tür zum CID Büro und nuckelte an seiner kalten Pfeife von der er sich bestimmt einbildete sie lasse ihn erfahrener wirken. Er sah aus wie eine Mischung aus Huhn und Schuljunge hatte eine Brille auf seiner Nase, hinter der seine blauen Augen vor reger Intelligenz strahlten und die Haut eines Mädchens. Er war wie hochgewachsener Jüngling. Seine große Hakennase verlieh ihm etwas Vogelartiges. Er trug einen teuren schwarzen Anzug und seine Lederschuhe waren so blank poliert, als hätte er einem der Schuhputzer die Dienstwaffe an den Kopf gehalten und gedroht: poliere diese Schuhe um dein Leben. In Wilsons Augen war er ein studierter Bengel mit so viel Verstand von Polizeiarbeit, wie der verdammte Kaktus den Inspector White angeschleppt hatte und der auf der Fensterbank stand. Inspector White der Glückspilz hatte einen Messerstich in den Magen abbekommen, lag krankgeschrieben zuhause und ließ es sich gut gehen. Westmore saß, wie gewöhnlich, an seinem Schreibtisch, eine Flasche Hunters und drei hohe Stapel Akten vor sich. Die grüne Tischlampe war eingeschaltet und warf einen eckigen Fleck gelbes Licht auf dem Durcheinander auf seinem Arbeitsplatz.
»Wissen wir schon, etwas?«, fragte der Chiefconstable herablassend und begrüßte Westmore mit einem nachlässigen Nicken. Er setzte sich an Wilsons Tisch und warf sein schwarzes Notizbuch auf den Tisch. »Ich will Fakten hören. Ein Mord unter diesen Umständen! Morgen früh bringt der uns in die Tagespresse und wir können gerade jetzt Werbung nicht gebrauchen!«
Westmore öffnete den Mund und hob die Hände ließ sie langsam fallen, anstatt etwas zu sagen, schraubte er am Verschluss seiner Flasche herum als wolle er sie für die Ewigkeit versiegeln.
Wilson hob seinen Blick und sagte: »Was ich weiß ist, dass ein Irrer rumläuft und Sie uns den Scheiß Fall angeschleppt haben! Die einzige Aufgabe von einem verpissten Chiefconstable ist es uns Fälle vom Hals zu schaffen, Sie hätten sich was ausdenken müssen hätten diesem Richards klar machen sollen, dass der verdammte Regents Park ihre Sache ist. Eine Hand wäscht die andere, hätten sie ihm sagen sollen und das er sich seine Leiche unter seinen Hut stecken soll. Ihr Vater wusste das, ihr Vater war ein richtiger Bulle kein Aktenbote für die Lamettaträger, obwohl er drei Sterne an seiner Uniform hatte.«
Wilson Wut war verständlich er arbeitete an drei Mordfällen einer davon betraf ein Kind, zwei Vermisstenanzeigen eine davon betraf ein Kind und einem Akt von Piraterie, der ihm völlig kalt ließ. Vermutlich steckte einer von der Mannschaft mit den Piraten unter einer Decke. Man hatte ein Frachtschiff im Hafen überfallen die sich an Bord befindliche Mannschaft gefesselt und das Geld aus der Kasse des Kapitäns geraubt.
Millers Gesicht war puterrot, als verpisster Chief bezeichnet zu werden ohne das er disziplinarisch vorgehen konnte, war eine der gewöhnungsbedürftigen Eigenarten der Hafenpolizei. Man hatte ihn gewarnt, doch er kannte es, sein Vater war ein Hafenpolizei Beamter gewesen und nach der Mordbeichte des ehemaligen Chiefs brauchte man einen jungen Polizeioffizier, einen der gut bei der Presse ankam und der zu jung war, um Dreck unter den Schuhsohlen zu haben. Miller verfiel automatisch in die Sprache seines Vaters. Nicht die kultivierte Sprache, die sein Vater zuhause nutzte, die Sprache die Hafenpolizisten wie ein Erkennungszeichen nutzten, um sich klar von den anderen Polizisten den „Lackaffen“ oder „verpissten Peelern“ zu unterscheiden.
»Sollte ich dem Polizeichef sagen seine zehn Meter Regel ist für den Arsch? Nach der ganzen Beichte von Chiefconstable Weller? Die wollten das komplette Revier dichtmachen! Die Polizeiführung und der Innenminister wollten die Hafenpolizei nach Greenwich quartieren und unter das Kommando der Marine stellen. Kommen wir zur Arbeit Wilson. Wurde eine junge Frau gemeldet, deren Beschreibung auf unser Opfer passt?«
Westmore sah hoch und klopfte auf einen Stapel Vermisstenmeldungen vor ihm auf den Tisch 126 Fälle aus drei Monaten und das allein im Großraum London. Wenn die Vermisstenfälle nach und nach aus dem gesamten Land eintrudelten, dürfte der Stapel um das dreifache anwachsen. Westmore seufzte anscheinend verschwanden die blonden Frauen von 20 bis 35 Jahren wie die Schillinge in der Hosentasche eines durstigen Mannes.
»Eine?«, fragte er. »Wir warten auf die Ergebnisse aus der Pathologie. Doktor Mans Bericht wird uns mehr über das Opfer verraten, war sie eine Mutter, war sie in ärztlicher Behandlung«, sagte er.
Wilson lümmelte hinter seinen Schreibtisch, er zog seine Schuhe und Strümpfe aus und legte seine Füße auf den Tisch, er beugte sich nach vorne und begann seine Zehen zu massieren. Miller betrachtete die Füße er schnappte sich sein Notizbuch und stand auf und stellte sich wie ein gelangweilter Bürobote neben die Tür.
»Der Fall wird vorrangig behandelt. Die Untersuchung dürfte uns mehr über sie verraten, und wie sie gestorben ist«, sagte Westmore in Richtung leeren Stuhl.
Chiefconstable Miller nahm die kurzstielige Pfeife aus seinem Mundwinkel und zeigte mit dem Stiel zu Wilson, dem obersten Ermittler der Kriminalabteilung der Hafenpolizei. Wilson nickte dasselbe hatte sein Vater immer getan, vielleicht war der Bengel doch nicht so übel.
»Verdammter Mist, die Presse!«, rief Miller als spuckte er. »Und diese Worte, die der Frau eingeschnitten wurden. Trauerschwan was hat das zu bedeuten? Haben wir eine Vermutung?«
»Anfang des Jahres vom Ersten bis zum 24. Januar wurden drei Schwäne abgemetzelt. Es kann sein, seine Wahnvorstellung haben sich von Schwänen auf Frauen übertragen«, vermutete Westmore.
»Wenn es derselbe Mann ist«, erwiderte Wilson.
»Haben Sie deshalb den Detektiv hinzugerufen? Richards hat mich angerufen und mich gefragt, warum sich ein Zivilist an meinem Tatort zu schaffen macht. Ich nehme an, dieser Detektiv hat in der Schwanensache ermittelt?«
»Er ist eine Art Zeuge. Er hat damit angefangen, ich meine Schwanenmorde im Januar und der Frau war Trauerschwan 1 zu null auf den Bauch eingeschnitten. Man muss nicht Sherlock Holmes sein, um da eine Verbindung herzustellen«, sagte Westmore.
»Kann er uns helfen? Es sieht tatsächlich danach aus, als ob der Künstler seine Leinwand gewechselt hat!«
Miller sprach gerne und das merkte und hörte man ihm an. In seiner Studienzeit hatte er Preise im Debattierklub für das elitäre Jesus Christ College gewonnen und den Rhetorikkurs unter Professor August Lavender mit einer guten Note abgeschlossen. Sein Talent zur Rede, seine Empathie Stimmungen zu spüren und seine Worte und Gesten nach der Atmosphäre zu eichen hatten ihm eine sprunghafte Karriere beschert. Obwohl er hier, an diesem tristesten Ort seine ehemalige Stellung als Detective Inspector in der Presseabteilung als nicht mehr so farblos und langweilig empfand. Aber Londons Polizei brauchte nach den Skandalen, um die Dockland Wache um die Korruption in der Hafenpolizei einen Mann mit den Kontakten zu der Presse und der war, er. Miller wollte eigentlich nichts Ungewöhnliches, den üblichen Kram, der in einem Monat an den Docks und Anlegestellen in London passierte. Diebstähle, Raubüberfälle, sechsundzwanzig Einbrüche, bewaffneter Überfall auf einen Geldtransporter, unzählige Kneipenschlägereien nicht zu vergessen häusliche Gewalt. Er wollte den roten Eintopf der alltäglichen Gewalt, er wollte keinen brutalen Mistvogel der Londons Menschen massakrierte.
Westmore nickte: »Worauf Sie einen lassen können, und es wird mich nicht wundern, wenn wir in nächster Zeit die Nächsten finden. Ich meine der Misthaufen schreibt eins zu null, der will seine Tore schießen, bevor sein Spiel um ist.«
Miller fluchte und diesesmal war es kein sprachliches Kalkül: »Scheiße! Das fehlte noch nach der Häuter Geschichte. Gut Wilson Sie kennen sich aus wie komme ich an Geld um diesen Schnüffler zu bezahlen, gibt es ein schwarzes Budget?«
Jede Polizeistelle zwackte vom Budget und vom Renten Fond Stückchen ab um Informanten zu bezahlen, allerdings war das Budget der Hafenpolizei alles andere als seinen Aufgaben angemessen. Die Boote waren überaltert, während die Schmuggler mit schnellen Motorbooten ihre Waren brachten, hatte Miller zwei Ruderboote drei Segler und zwei Motorboote, von denen eines seeuntüchtig war. Er hatte ein von der Polizeiführung ungeliebtes Amt geerbt, das prinzipiell unterbezahlt und chronisch vor dem Kollaps stand. 110 Constable, 19 Sergeanten, zehn Detectives und drei Inspektoren taten Dienst. Dem gegenüberstand ein Einsatzgebiet, das nicht nur die Häfen und Docks abdeckte, sondern alle Londoner Fließwässer bis zehn Meter vom Ufer. Miller hatte ein verdammtes Gefühl, aber wie sollte er einen der besser informiert war diesen Detektiv der ohnehin hier vorbeischneite als wohne er hier, aus dem Budget für Informanten bezahlen, wenn es kein Budget gab. Er brauchte jede Hilfe, die er bekommen konnte. Die CID-Abteilung bestand aus drei Inspectors einer war krank. Wenn er Hilfe anforderte, wenn er den Polizeichef um mehr finanzielle Mittel oder die Unterstützung durch Scotland Yard bat, galt das als Eingeständnis, das er überfordert war. Die alten Säcke nahmen ihn seine Karriere ohnehin übel ein vierzigjähriger auf einem Chiefconstable Posten, war in ihren Augen eine Beleidigung.
»Sir«, es war das erste Mal das Westmore einen Vorgesetzten mit Sir anredete.
Miller schrak aus seinen Gedanken auf. »Hm, ich höre?«
»Ich brauche den Schlüssel zur Asservatenkammer und die Beschlagnahmeliste vom Schiff, das gestern hochgenommen wurde.«
»Sie wollen das Morphium verkaufen John?«
Die Hafenpolizei hatte ein französisches Schmugglerboot das aus Brest gekommen war hochgenommen das mit einem Motorschaden unfähig zu navigieren in der Themse herum dümpelte. Ein französischer Fischkutter ohne Besatzung, der mehrere beim Umladen vergessene Liter Morphium und einige Kilogramm Kokain an Bord hatte. Kein Mensch interessierte sich für Morphium, es würde ewig in der Asservatenkammer in den Kisten vor sich hin schimmeln und bald vergessen und dann verschwunden sein.
»Machen wir uns nichts vor das Morphium und das Kokain wird verschwinden, es ist ein Naturgesetz wissen Sie«, sagte Westmore. »Es ist das Westmore Fallgesetz!«
Miller sah ihn interessiert an. »Das Westmore Fallgesetz?«
Westmore nickte: »Gib einen Mann eine Arbeit, die gefährlich ist und undankbar, gib ihm die Sorgen wie er die Schule für seine Kinder und die Raten für sein Häuschen abzahlen soll. Das Naturgesetz sagt meine Kinder sind mir wichtiger, wenn ich das Zeugs nicht verkaufe, wird es ein anderer tun, der nicht Tag um Tag seine Knochen hinhält für die undankbaren Penner da draußen. Wie ein Apfel nach unten fällt, um gegessen zu werden, und lassen Sie sich bloß nichts anderes einreden, so fällt Zeugs aus der Asservatenkammer auf die Straße um als Geld in eine drückende Rate fürs Haus zu gehen. Aber wenn Sie Gewissensbisse haben und ihnen ein Frauenmörder lieber ist als ein schlechtes Gewissen.«
»Und das Westmore Naturgesetz kennt auch die Strafen, die der Gesetzgeber dafür vorsieht?«, fragte Miller.
»Ha, ich scheiße auf den Gesetzgeber, die Leute bei uns scheißen darauf. Was will der Gesetzgeber gegen Naturgesetze ausrichten? Wenn Sie das Westmore Gesetz nicht mögen, bezahlen Sie die Männer so gut das es sich lohnt, Bulle zu sein. Und glauben Sie man, kann den Leuten das Bier verbieten? Morphium ist nur wie starkes Bier. Jetzt haben wir gute drei Liter, machen wir einen Liter in den Listen draus und die vierhundert Pfund teilen wir auf für Informationen zur Identifikation der Toten und bezahlen Thomas. Er ist ein guter Mann aber er muss essen und der Trauerschwan Wichser ist keine Sache die man mit zwei Mann nebenbei erledigt.«
Westmore sah Miller an gespannt darauf, was für einen Polizisten man ihnen vor die Nase gesetzt hatte. Einen Sesselfurzer, der nach oben buckelte und nach unten trat oder einer der wusste, dass man nicht sauber bleiben konnte, wenn man versuchte den gröbsten Dreck an Verbrechern, von den Straßen zu holen. Miller nickte, die Konsequenzen waren klar. Beteiligung am seit 1912 auf der zweiten Opiumkonferenz verbotenen Drogenhandel oder einen psychopathischen Mörder auf den Straßen, den es so schnell wie möglich von dort herunter zuholen galt. Die Presse und somit die Polizeiführung gab nichts auf Drogenhandel, wem schadete es schon, ganz anders, als ein Mann der Frauen umbrachte.
»Gut Sie Physiker, schnappen wir den Mistkerl, wie ist mir egal, und wenn Sie das Gesetz brechen, kommen Sie nicht offiziell mit einem tollen Plan zu mir.«
Miller stand auf griff in seine Jacketttasche und zog seine Visitenkarten heraus. Er warf sie geschickt, Wilson erkannte daran den Kartenspieler auf die Tische.
»Ich werde Sie so gut wie möglich decken aber ich will kein Gerede klar! Auf der Rückseite ist meine Privatnummer. Ihre tollen Pläne die gegen irgendetwas wie etwa das Strafgesetz oder die menschliche Ethik oder die Beschlüsse der Opiumkonferenz verstoßen bitte erst nach Büroschluss.«
Wilson warf einen Blick auf seine Sammlung von Briefmarken, von denen er drei Alben besaß. Sie lagen in der untersten Schublade seines Schreibtisches im Büro und seit Wochen war er nicht mehr dazu gekommen sich von den Tiermotiven, trösten zu lassen. Manchmal, wenn alles zu viel wurde, seine Frau die Kinder die Fälle beruhigte ihn ein Blick auf die Marken. Er ließ die Marken im Büro er hatte zwei Rabauken Töchter von 8 und 10 Jahren die würden die Sammlermarken im besten Fall auf irgendeinem Briefkuvert kleben, oder den Möbeln. Vermutlich würde Becky ihre kleine Schwester von oben bis unten mit den Sammlermarken zukleben und zur Post schleppen. Wilson grinste gutmütig und schob die Lade zu. Die Tür wurde geöffnet und Thomas trat ein, nickte kurz und lief, wie ein Schlafwandler zur Kommode auf dem eine Kanne mit kaltem Kaffe stand. Er fand keine Tasse und trank mit nach hinten geworfenen Kopf und geschlossenen Augen aus dem Ausguss der Blechkanne. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Mundwinkel, stellte die abgeplatzte Kaffeekanne ab und drehte sich um. Er schien erst jetzt den Chief wahrzunehmen und nickte ihm kurz freundlich zu und tippte sich an den Hutrand. Er drehte sich zu Wilson lief auf seinen Schreibtisch zu und sah sich seine wackelnden Zehen an als sei er gerade aus dem Schlaf erwacht und stelle fest er war drei Meilen durch die Stadt gewandelt.
»Verfluchte Scheiße sieh mich an!«
Thomas stand da, als rede er zu Wilsons Füssen. Wilson sah auf, er sah die Kratzer und Schrammen in Thomas Gesicht sah den Schlamm an seiner Kleidung die Rasenflecke an seinen Knien. Der Mord schien ihm mitzunehmen.
»Was soll ich dir sagen Thomas, soll ich dich anlügen und versuchen dir einzureden du siehst nicht wie ein Stück Mammutscheiße aus?«
»Was kannst du mir sagen? Was haben dir die Zeugen aus dem Park erzählt. Verdammt, wenn ich den Misthaufen nicht finde, mache ich mir Vorwürfe, verdammte Schwäne!«
Wilson blätterte in seinen Notizen: »Nichts, was uns weiterhelfen kann. Amanda und Roger White aus dem netten San Francisco bestätigen die Aussage von diesem Kutscher.«
Westmore kicherte und führte einen Bleistift zu seinen Schneidezähnen und begannen mit hochgezogener Oberlippe daran zu nagen.
Wilson sah ihn an und lächelte, »ja der Biberjunge.« Er sah wieder hoch zu Thomas: »Er schnappte sich das Paar um 6 Uhr 30 nachmittags vor dem Ritz-Hotel und gondelt mit ihnen durch die Gegend, London Bridge runter Westminster. Alle zehn Minuten anhalten, damit sie knutschen konnten, er sagt ist gut fürs Trinkgeld. Gegen 7 Uhr 20 scheut das Pferd auf dem Inner Circle des Parks, er findet die unbekannte Tote und ruft nach Hilfe. Gegen 8 Uhr 20 waren wir zur Stelle. Sie haben niemand gesehen aber die Frau sagt sie hätte ihn lachen gehört und jemand habe aus dem Dickicht heraus ein Foto von ihnen gemacht. Es war ein Blitzlicht eindeutig, und wenn es kein perverser Reporter war, der Wind von der Sache bekommen hat, dann haben wir es mit einem zu tun, dem nicht nur Foltern spaß macht, sondern auch das Fotografieren.«
»Ein erstaunlich vielseitiger Mann«, sagte Thomas.
Westmore fuhr fort: »Kein Schwanz hat was gesehen. Die Leute, die wir angehalten und befragt haben, hatten nichts mit der Sache zu tun und bisher wurde weder die Tatwaffe noch ihrer Kleidung gefunden, aber die Suche ist noch nicht beendet. Das Opfer liegt im Leichenschauhaus Paddington wir wissen noch nicht, wer sie ist.« Er sah auf seine Uhr, die Thomas ihm anstatt der Flasche Hunters zum Geburtstag geschenkt hatte. Er kannte einen Hehler, der die Schmuckstücke für alte Freunde zum Sonderpreis abgab. »Der Bericht ihrer Autopsie müsste bald hier sein.«
Der Chief rieb sich die Hände und sagte, die leere Pfeife, er war Nichtraucher im linken Mundwinkel: »Gut, ich schicke ein Boot zum Kanal und lasse den Boden abnetzen vielleicht hat er Beweise in das Wasser geworfen. Ihr findet mir heraus, wer das Mädchen ist und wie er an sein Opfer gekommen ist.«
Es war zwei Uhr morgens, die Männer die noch immer im verräucherten Büro hockten und sich Kaffee und Whisky teilten, hatten dunkle Schatten unter den Augen. Thomas setzte sich, nachdem er auf und ab gegangen war. Er erinnerte Westmore an einen werdenden Vater, nervös und ungeduldig. Westmore betrachtete seinen Tisch, orangene Akten für die gelösten Fälle gelbe Akten für seine offenen Fälle. Blaue Akten für die ungelösten Morde. Für ihn symbolisierte der blaue Aktenstapel mehr als ein Menschenleben und einen Mörder, blau stand, wie die Farbe der Polizeiuniformen dafür das etwas nicht in Ordnung war. Nicht nur für die Hinterbliebenen, den Hinterbliebenen der Täter und Opfer, deren Leben mit einem Schlag oder Messerstich zerstört wurde. Solange bestimmte Akten in diesem blauen Stapel nicht zu den orangenen wechselten, ließ es ihm selber keine Ruhe. Er zeigte es nicht, machte seine Witze war der harte Knochen, hier in der Gegend aufgewachsen durch die Schule des Weltkrieges spaziert aber eine Akte verfolgte ihn wegen der Sinnlosigkeit. Bei Mister Rogers einem Pensionär, dem man aus Jux und Freude in ein Hafenbecken gestoßen hatte und lachend zusah wie der Mann ertrank protestierte alles in ihm. Er kannte Mister Rogers er hatte den Kramladen an der Ecke Albert Way. Er gab den Kindern nach ihrem Einkauf immer ein Bonbon aus einem großen Bonbonglas. Ein knallbuntes klebriges Ding. Wer immer die Beiden waren die Mister Rogers das angetan hatten, er würde das nicht auf sich beruhen lassen. Er schüttelte die Gedanken von sich, nach dem Fall hier. Gemeinsam warteten die vier Männer auf die Ergebnisse der Leichenuntersuchung. Keiner von ihnen wäre jetzt auf den Gedanken gekommen, nach Hause zu fahren jeder hätte das Gefühl gehabt etwas Wichtiges, hier zu lassen etwas das noch nicht beendet war. Ihr Alltag bestand aus Überfällen und im Durchschnitt einen Mord alle drei Monate, was über dem Durchschnitt lag. Wilson las in der Abendausgabe der Thimes, in Spanien tobte der Bürgerkrieg. Drei Engländer hatten den Nobelpreis gewonnen. Die Karten für das Länderspiel Schottland gegen England am 17en in Glasgow waren ausverkauft. Ein Constable trat ohne anzuklopfen ein und legte ein Telegram auf Wilsons Schreibtisch.
»Aus Paddington kam vor einer Stunde herein«, er drehte sich um salutierte nachlässig vor Miller und verschwand.
Wilson las das Telegramm; es war das erste Ergebnis der Blutuntersuchung. Dr. Man, der Chefpathologe von Paddington glaubte, das eine Menge Alkohol vermischt mit Laudanum im Blut festzustellen sei. Laudanum war seit 1912 nur noch auf Rezept zu erhalten. Wilson sah zu Westmore, die Anwesenheit des Chiefs schien er verdrängt zu haben.
»West du hast im Asservatenkeller zu tun, verhöker das Morphium an Franky der bringt uns damit nicht alle Süchtigen um. Wenn du das ungepanschte Zeugs einem Laien in die Hand drückst, ist Franky beleidigt also geh zu ihm.«
»Franky doch nicht Hoffermen Franky ein berüchtigter Verbrecher?«, fragte Miller.
»Ein angeblich berüchtigter Verbrecher. Fragen Sie mal Ihren Alten, wer Ihnen das Studium finanziert hat! Also wenn Sie Chaos wollen gut aber Sie wissen, ist die Katze aus dem Haus ...«
»Schon gut ich will es einfach nicht wissen. Was bin ich so dumm zu Fragen!«
Wilson redete weiter, mit der Frage nach dem Laudanum in seinen Gedanken befahl er: »Thomas ich will eine Liste, welcher Apotheker im Umkreis des Parks vor allen den nördlichen Seitenstraßen des Kanals Laudanum verkauft hat.«
»Hast du vergessen ich, bin kein Polizist!«
Wilson sah Thomas mit schräg gelegtem Kopf an und sagte scharf: »Es war deine Schuld, dass sie tot ist! Hättest du Trauerschwan weiter seine Tiere gelassen oder ihn dir geschnappt würde sie jetzt ihre Tanzkarte beim Kirchenball ausfüllen lassen und quicklebendig mit dem Pfarrer den Shimmy tanzen.«
»Du bist ein Quell der Tröstung, Wilson. Willst du mir ein Scheiß schlechtes Gewissen machen?« Thomas war wütend. Eine Wut auf sich selber die er im Moment auf Wilson übertrug, der ihn erinnern musste, dass er seine Arbeit nicht ordentlich getan hatte.
»Sie werden bezahlt Mister Woolfe und sind natürlich zur Verschwiegenheit verpflichtet«, sagte Miller und verließ seinen Platz an der Wand und verschwand zu seinem Büro, in dem alles noch an den Vorgänger erinnerte und das ihn nicht mit offenen Armen willkommen hieß.
»Es geht nicht ums Geld es geht nie ums Geld!«, rief Thomas ihm hinterher.