Читать книгу Hass: Vom Lieben und Sterben in Oxford - Daniel D. Wilde - Страница 8
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ОглавлениеJimmy konnte sein Lachen nicht länger verkneifen. Das fröhliche Gelächter eines Wahnsinnigen. Er weidete sich immer noch an ihrer Angst obwohl sie bereits tot war. Wie er diese Augenblicke liebte; das Gefühl, Menschen einen Traum, der auch seiner war zu bieten. Das war Erfüllung! Zuzusehen und den Filmstreifen durch die Ara-Kamera rollen zu hören und diesen Moment für immer aufzunehmen. Hatte man diese Momente auf Film, konnte nichts die Erinnerung zerstören. Die Fantasie verblassen, doch so ein 35-Millimeter-Film, gute Lagerung vorausgesetzt blieb zwanzig Jahre frisch. Der Kameramann, der mit großen Augen auf das Gemetzel sah, hatte das Morden geliebt. Er hatte das Kino geliebt was war näher als mit Freddy, den er aus Sing Sing kannte, diese Firma zu gründen. Das Leben war wunderbar für Löwen oder für Giftschlangen für Tiere, die weit oben in der Nahrungskette standen. Und im Augenblick stand Jimmy an der Spitze der Fleischfresser. Er kurbelte seine 35 Millimeter Ara Kamera und zwei von der Anstaltsnahrung aufgeschwemmte Trottel mit geschorenen Haaren und teigiger verpickelter Haut, die ihm Freddy aus dem Idiotenflügel geschickt hatte, hielten die an Besenstielen befestigten Glühbirnen auf die Szene gerichtet. Freddy der Geizhals war zu knauserig anständige Scheinwerfer zu kaufen, alles war behelfsmäßig selbst die Kulissenleinwand eines Schlafzimmers sah aus als hätten Kinder sie gemalt. Er hatte als Kameramann in Amerika gearbeitet, in den Staaten war man in der Filmkunst bedeutend weiter. Er hatte schäbige Pornofilme für eine der Gangsterbanden gedreht, die in den Vororten in einem Bungalow im Hazienda Stil wie am Fließband abgedreht wurden. Deswegen war er auch in Sing Sing gelandet, wo er sich mit Freddy anfreundete, der ihn an seinen Bruder Cornelius erinnerte. Cornelius der Idiot, der ihn einfach nie unterstützt hatte. Er kurbelte und bannte auf Film, wie ein weiterer Mister Smith wie von Sinnen auf ein am Boden liegendes Mädchen einschlug, nachdem und während er es vergewaltigt hatte. Das Mädchen bewegte sich schon eine ganze Weile nicht mehr. Lag da in ihrem Blut geschändet erschlagen und Mister Smith hatte noch immer nicht genug. Mister Smith war ein angesehener Händler aus der City, ein Sammler und Filmfreund, sagte Hewitt. Jimmy machte sich Sorgen um den Kunden, es wirkte fast so als habe sich der gesetzte Mister Smith zu viel zugemutet. Das Gesicht der Darstellerin war nur noch blutiger Brei und noch immer trommelten brutale Faustschläge auf sie nieder. Jimmy konnte sich nicht einmal an den Namen der Darstellerin erinnern. Rachel ... Rachel die blöde Gans, die an der Landstraße stand und bei ihm einstieg, wollte hoch nach Brockten zu einer Freundin sagte sie. Na jetzt war sie beim Film gelandet. Mister Smith Stöhnen, während er wie ein Geier über dem geschundenen Leib hockte und Blutbespritzt onanierte, zeigte ihm, dass es bald so weit war. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er wieder seine ganze Größe bewiesen haben und ein neues Meisterwerk war im Kasten und ein Kunde zufrieden nein glücklich zum ersten Mal in seinem Leben. Diese Amateurkameras, die 1925 mit der ersten Ara auf dem Markt kamen, waren eine wunderbare Erfindung. Und seine Idee das Geschäftliche mit der Kunst zu verbinden einfach großartig. Es war es ein einziger wunderbarer Spaß, diesen Kreaturen das wahre abartige ihr ganzes Potenzial an Brutalität zu enthüllen. Mister Smith kam mit einem Schrei wie ein Sieger zum Höhepunkt und fiel über die Leiche und schmiegte sich für Minuten an den in Blut getauchten Leib. Jimmy kurbelte nicht weiter, ließ aber dem Schauspieler diesen Moment der Exstase, wenn er ganz eins mit sich und seiner Schauspielerin geworden war. Nach einer Sekunde stand Mister Smith auf und starrte fast entsetzt auf das zierliche Ding, das er mit eigenen Händen umgebracht hatte. Er starrte auf seine Hände, starrte auf die Leiche auf seine Hände. Jimmy kannte das schon, vermutlich dachte er jetzt, oh nein das kann doch nicht ich getan haben. Doch hatte er und er hatte dafür einen Haufen Zaster locker gemacht.
»Cut! Im Kasten. Sehr gut Mister Smith, gehen Sie bitte mit dem Agenten. Duschen Sie sich, und wenn der Film entwickelt ist, holen Sie ihn sich bei Hewitt ab.«
Smith nickte und einer der Idioten kam zu ihm gestolpert und verband dem Mann die Augen und führte ihn aus den Kellerräumen hinaus. Mister Smith würde Duschen würde in sein konservatives Alltagskostüm schlüpfen und von Jimmy nach Hause gebracht werden. Jimmy öffnete nun die Ara Kamera und legte den aufgerollten Film in die Filmdose. Er würde ihn entwickeln und dann den dunklen Filmtraum Nummer zwanzig in drei Tagen zu Hewitt bringen. Er spazierte pfeifend durch das hohe Kellergewölbe, in dem früher die Elektroschock Therapien durchgeführt wurden. Er dachte kurz an seine Zeit in Amerika und das es ein harter Schlag für ihn war das die Polizei ihn verdächtigte hinter ein paar Morden zu stecken. Aber wer regte sich schon auf, wenn er nach dem Dreh ein paar dieser Schlampen ausfuhr und allein zurückkam. Jimmy wurde am 27. September 1900 in Bexhill geboren und von Adoptiveltern großgezogen. Er fand, dass sie seinen Stiefbruder Cornelius immer bevorzugt hatten. Im heruntergekommenen Haus, wo er groß geworden war, herrschte immer eine Atmosphäre von Angst. Wenn Jimmy mal irgendetwas falsch machte, warf sie mit irgendetwas nach ihm, was sie gerade zur Hand hatte. Es konnte eine Flasche sein die Schere seine Mutter warf mit allem nach ihm. Wenn er was falsch machte, schrie sie ihn an er sein ein Stück Scheiße, dass nicht einmal seine Mutter wollte das ihn wertloses Stück Scheiße niemand wollte. Das hatte er nie vergessen, er war sechs Jahre alt und sie spuckte ihm ins Gesicht und schrie, er sei Müll und nichts wert. Dabei riss sie an seinen Haaren und drohte ihn ins Waisenhaus zurückzugeben. Er rannte davon setzte sich in den Hinterhof und weinte. Er sah die weißen glücklichen Kaninchen und hatte diese Wut in sich. Als er mit dem Beil auf das Tier einschlug, tat es ihm gut, vergaß er das Weinen das alle gegen ihn waren als er mit den Händen in den Eingeweiden des Kaninchens wühlte spürte er Wärme, ganz anders als in dem Haus. Seine Mutter war eine Frau die sein Herz vor Angst erstarren ließ er hat Angst vor dieser Frau und tat doch alles damit sie ihn liebte ihm zeigte, dass er nicht wertloser Müll ist. Jimmy glaubte mit sieben Jahren begann er damit Tiere zu quälen, Kleine vor den großen und vor Hunden hatte er Angst. Katzen niemals eher hätte er sich eine Hand angeschnitten, seine Stiefmutter hasste Katzen. Vielleicht liebte er deswegen Katzen, wegen ihrer Katzenallergie. Man schlug ihn oft und schrie so laut und jedes Mal musste danach ein Kaninchen leiden. Später wurden es Menschen Tiere reichten nicht, um diese Wut dieses Gefühl der Wertlosigkeit der Einsamkeit und Stille mit dem Gefühl von Allmacht zum Schweigen zu bringen. 1921 wurde der unscheinbare unbeachtete junge Mann wegen eines Mordes befragt aber er schwieg und die Polizei fand keine Beweise außer das er und die 16 jährige Becky zuletzt von Zeugen gesehen worden waren. Er hatte sie am Strand vergewaltigt nachdem er sie mit einem Stein erschlagen hatte. Dann hatte er ihre Leiche in das Meer geworfen. Er zog kurz nach seinem ersten Mord nach London und fand eine Anstellung in einem Fotoladen, am Regents Park. Er mordete noch einmal, im Vorbeigehen sozusagen. Er klopfte an der Tür seiner Nachbarin schlug sie nieder fesselte sie und band ihr den Mund zu. Er hatte keine Ahnung, wie alt sie war, oder wie sie hieß, er war nur stinkend sauer gewesen. Er vergewaltigte sie und kam auf die Idee ein paar Aufnahmen von ihr zu machen. Da hatte es klick gemacht und er bedauerte, keine Filmkamera zu haben. 1923 bewarb er sich bei einer Filmproduktion und wurde wegen seines erlogenen Lebenslaufes genommen, er lernte den Umgang mit der Kamera und 1927 ging er nach Amerika. Sein Bruder hatte eine Praxis in Hollywood und schickte ihm das Geld für das Schiff. Ihm war der Boden in England ohnehin zu heiß geworden. Er arbeitete für einen der Pornoproduzenten als Kameramann sie drehten diese Filme drei Stück die Woche und manchmal, wenn es ihn überkam, lud er eine der drogensüchtigen Huren ein. Er fuhr sie hinaus in die Wüste betäubte sie und spielte mit ihnen. Er hatte eine Leica Fotokamera in seinem Auto und hielt minutiös die Qualen seiner Opfer im Bild fest. Er zeigte ein paar Fotos einem seiner Freunde, ein Darsteller, mit dem er ab und zu durch die Kneipen zog. James zeigte diese Fotos einem Freund und der Freunden und die Leute kauften es, kauften es als wären es Gemälde von Turner. Im Knast beschloss Jimmy, dass Freddy der aussah, wie sein Bruder Cornelius dessen Identität annehmen sollte. Cornelius hatte ihn nie verstanden und bei einem Besuch im Knast erzählt er würde eine Stellung in England annehmen und er wolle keinen Kontakt zu ihm. Jimmy beschloss, dass nicht er, sondern Freddy das tun würde. Er erwachte aus seinen Gedanken und betrachtete die Leiche, dachte das ihn das Filmen wirklich glücklich machte. Es war ihm egal wen er umbrachte, solange er es hinter der Kamera stehend oder davor selbst ohne tun konnte. Und das beste nicht nur das Geld, Geld war für Freddy das A und O aber für ihn das wichtigste war das er hier ungestört war und in Ruhe gelassen wurde. »Hier bin ich ein König«, sagte er. Seine Stimme war sanft. Hier brauchte er sich nicht mehr verstecken hier hatte er Macht über leben und Tod und das machte schließlich einen König aus. Er dachte an den kleinen stummen Jungen, an den Glanz in seinen Augen wenn, er ihn in dieses Paradies mitnahm. Er seufzte er war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, seinen Film sofort zu entwickeln und dem Drang sich nach einer neuen Schauspielerin umzusehen. Die zu seinen Füssen war tot und es gab im Moment keinen Kunden, dessen Traum es war, mit Puppen zu spielen. Was hatte sein Bruder immer gesagt das Böse ist nur ein Katzensprung entfernt, nein er irrte der Besserwisser. Das Böse ist überhaupt nicht fort steckte in einem und wartete nur auf die Chance ungestraft ausgelebt zu werden. Die Leute wollten es sich nur nicht eingestehen und überhaupt wer wollte ihm etwas vorschreiben? Wer gab den Scheißern das Recht sich in sein Leben einzumischen? Er hatte diese Wut diesen Hass, er hatte die Kamera und er hatte eine Stadt mit 8 Millionen Leuten von denen einige so wie er waren. Ohne sich zu trauen diese verlogene Scheiße hinter sich zu lassen. Wenn er auf der Straße spazieren ging, wenn er auf dem Markt ging, in einem Kaffee saß sah er nur eine Masse von Menschen alle irgendwie gleich unbedeutend wie Hühner. Ganze Horden Menschenhühnern und sie hatten keine Bedeutung außer das es ihn erfüllte sie schreien zu hören. Er hatte schon eine ganze Menge hinter sich hatte schon eine Menge ausprobiert aber das mit dem Filmen war eben etwas Handfestes und nach und nach baute man sich einen Kreis aus Gleichgesinnten auf. Ja es machte fast mehr Spaß diesen kleinen spaßigen Mörder aus den Menschen zu locken. Jimmy grinste sympathisch wirkend und nicht wie ein Monstrum eine Krankheit auf das tote Mädchen hinab und dachte er sei schon ein richtiger kleiner Teufel. Er betrachtete die beiden Idioten.
»Ihr beiden räumt hier auf alles picobello! Nächste Woche ist ein neuer Dreh.«
Die beiden Männer mit den stumpfen Augen kamen und trugen das Mädchen an Armen und Knöcheln gepackt hinaus. Die Leiche schaukelte nach links und rechts und eine Tropfspur aus Blut zog sich hinter ihr her.