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Mein Medizinstudium

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Als ich Jahre später an der Universität Rochester mein Medizinstudium begann, war ich von den großartigen Möglichkeiten der medizinischen Wissenschaft total begeistert und eingenommen. Die erstaunliche Anatomie des menschlichen Körpers, die ungeheure Komplexität des Zusammenwirkens der verschiedenen Organe – alles das faszinierte mich.

Gleichzeitig las ich weiterhin die Bibel und lernte mehr über Jesus. Ich las dort von Heilungen und beschäftigte mich mit diesen konkreten Beispielen des Wirkens Jesu. Vieles von dem schien über das Medizinische hinaus zu gehen, wenigstens über das, was die medizinische Wissenschaft mir gerade zu vermitteln versuchte. Was meinte Jesus, wenn er einer kranken Person sagte: »Dein Glaube hat dich gesund gemacht«? Waren all die Heilungen, die Jesus wirkte, echte Wunder? Oder lagen ihnen – in einigen Fällen wenigstens – Methoden und Prinzipien zu Grunde, die uns auch heute zur Verfügung stehen?

Ich beschäftigte mich immer wieder mit dem Zusammenhang von Medizin und Glaube. Unglücklicherweise gab es niemanden, der mir helfen konnte, denn diese beiden Lebensbereiche wurden sorgfältig auseinander gehalten. Die medizinische Wissenschaft schließt den Glauben aus, denn der Glaube ist nicht wissenschaftlich messbar. (Die Wissenschaft kann den Glauben genauso wenig widerlegen.) Was ich in der Kirche hörte, stand in keinerlei Beziehung zu wissenschaftlichen oder technologischen Erkenntnissen. Ich fand sehr schnell heraus, dass ich nach Meinung gewisser Leute die Kraft Gottes in Frage stellte, wenn ich Wunder vom wissenschaftlichen Standpunkt aus untersuchte. Aber hat Gott denn gar nichts mit den Wissenschaften zu tun? Schließlich befassen sie sich doch mit dem, was Gott geschaffen hat.

Ich bemühte mich nach Kräften, herauszufinden, wie Jesus in dieses Szenario passt. Ich erinnere mich gut an den Tag, als ich – gerade in meinem ersten Praktikum – im Behandlungszimmer der Station für akute psychiatrische Fälle des Philadelphia General Hospital stand. Durch die großen Glasfenster hatte ich beide langen Korridore im Blick. Ich wusste, wer in den einzelnen Betten eines jeden Zimmers lag. Ich beobachtete einen älteren Iren in einer manisch-depressiven Phase, wie er um einen großen, kräftig gebauten afro-amerikanischen Mann herumtanzte, der, seinerseits völlig unbeweglich, in einer krankheitsbedingten starren Pose die Mitte des Korridors einnahm. Dabei nahmen sie einander überhaupt nicht wahr. Aus meinem Herzen drang eine brennende Frage himmelwärts: Herr, wenn du zehn Minuten auf dieser Station verbringen würdest, du könntest alle diese 40 leidenden Menschen heilen. Kannst du kommen? Seine Antwort war niederschmetternd: Ich bin hier, in dir. Frustriert rief ich aus: Aber was erwartest du, das ich tun soll?

Ich setzte meine Suche fort. Zwei Dinge waren mir allerdings klar:

1. Jesus hat vor 2 000 Jahren Kranke geheilt und wirkte dabei oftmals auch im Zusammenhang mit dem Glauben der Betroffenenin, von Familienangehörigen oder Freunden.

2. Durch die medizinische Wissenschaft werden heutzutage viele kranke Menschen geheilt; aber längst nicht alle und in vielen Fällen nur unvollkommen.

Eine brennende Frage trieb mich um: Jesus hat nicht nur selbst Kranke geheilt; er befahl auch seinen Jüngern, dasselbe zu tun; und sie taten es. Ich war sein Jünger und ich heilte einige von denen, die zu mir kamen. Ich machte mir die Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft zunutze, die Jesus damals so natürlich nicht zur Verfügung standen. Aber welche Rolle spielte der Glaube in dem, was ich tat? Hat die medizinische Technik den Glauben ersetzt? Oder können Medizin und Glaube zusammenfinden und sich der Person als ganzer zuwenden?

Die heilende Kraft Gottes

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