Читать книгу Macht euch die Erde untertan - Daniel Headrick - Страница 47

Menschen und Klimawandel

Оглавление

Das Erdklima wird von drei Faktoren bestimmt: der Menge an Sonnenlicht, die verschiedene Teile des Planeten erreicht, den Meeresströmungen, die Wärme auf der Welt verteilen, und den Treibhausgasen, die die Wärme festhalten.

Zum ersten Faktor, dem Sonnenlicht. Normalerweise bekommt die Erde im Sommer genügend Sonnenlicht, damit der Schnee schmilzt, der sich im Winter angesammelt hat. Schnee beeinflusst das Klima, weil er Sonnenlicht viel besser reflektiert als Land, Wasser oder Vegetation. Wenn das Sonnenlicht im Sommer den Schnee nicht schmilzt, dann nimmt er von Jahr zu Jahr zu, wird zu einem Eisschild und löst eine Eiszeit aus.72

Diese Schwankungen der Sonneneinstrahlung verändern das Durchschnittsklima der Erde nur um 1,5 oder 2 Grad Celsius, aber die Wirkung in höheren Lagen beträgt bis zu 5 Grad, was Auswirkungen auf die ganze Erde hat. So war während der jüngsten Periode niedriger Sonneneinstrahlung, dem Letzteiszeitlichen Maximum vor 20 000 Jahren, so viel Wasser in den großen Eisschilden gefangen, die Eurasien und Nordamerika bedeckten, dass der Meeresspiegel 130 Meter tiefer lag als heute. Dann nahm die Sonneneinstrahlung in der nördlichen Hemisphäre zu, das Eis schmolz, und die Meere stiegen auf ihren heutigen Stand an.

Das zweite Phänomen, welches das Klima verschiedener Teile der Erde beeinflusst, ist die Bewegung des Wassers in den Ozeanen. Ozeanströmungen, die teils vom Wind und teils von der Erdgravitation bewegt werden, werden von Kontinenten und Inseln blockiert oder abgelenkt. Im Lauf der geologischen Zeitalter verschob die Plattentektonik die Kontinente stark, wodurch Inseln aufstiegen, sich mit anderen verbanden oder verschwanden, je nach dem Steigen und Sinken des Meeresspiegels und anderen Kräften. Salzwasser fließt aus den tropischen Zonen in den Nordatlantik, doch nahe Grönland kühlt es sich ab und sinkt, dann fließt es am Meeresgrund zurück nach Süden und erzeugt das, was Ozeanografen das „globale Förderband“ nennen. Bis vor Kurzem trug der Arktische Ozean, der kein warmes Wasser und wenig Sonnenlicht erhielt, eine Eisschicht, während sich auf den benachbarten Kontinenten Schnee und Eis sammelten.

Das dritte Naturphänomen, das auf das Klima einwirkt, sind die Treibhausgase, besonders Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2). Die Menge an Methan in der Atmosphäre ergibt sich aus der Intensität der Sonneneinstrahlung: je mehr Sonnenschein, desto mehr Vegetation und Zerfall, der Methan freisetzt. Bis vor 5000 Jahren folgte diese Menge einem 22 000 Jahre-Zyklus. Der Zyklus des Kohlendioxids ist komplexer: CO2 wird durch Vulkanausbrüche freigesetzt und von den Ozeanen und der chemischen Reaktion des Regenwassers mit Felsen absorbiert. Vereisung und Meeresströmungen beeinflussen ebenfalls die CO2-Menge in der Atmosphäre. In den letzten 100 Millionen Jahren ist diese Menge in der Atmosphäre langsam zurückgegangen, was eine globale Abkühlung bewirkte. Dieser Wandel war nicht ausgeglichen, hat aber in einem 100 000 Jahre-Zyklus geschwankt, wobei die Menge während der Eiszeiten zunahm, bis genügend CO2 in der Atmosphäre war, um zusammen mit Methan und Sonnenlicht zu Zwischeneiszeiten zu führen.73

Macht euch die Erde untertan

Подняться наверх