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Filmsequenz

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Wenn mir Sonjas Erzählung in den Sinn kommt, beginnt sie stets mit folgender Szene, wie die Anfangssequenz eines Films:

Russland, Oktober 1918. Ein Mädchen, etwa 15 Jahre alt, sitzt in einem Zugabteil. Die langen, schwarzen Locken schauen unter einer Mütze hervor. Sie trägt einen ordentlichen Mantel und Knöpfstiefel. Im Gepäcknetz liegen mehrere Koffer und Taschen, manche stehen auch neben ihr auf dem Boden. Das Mädchen ist allein unterwegs. Sie weiß nicht genau, wohin der Zug fährt. Auch wo ihre Eltern sind, weiß sie nicht. Sie ist ängstlich, fängt an zu weinen. Dann wischt sie die Tränen ab, holt aus einer grauen Papiertüte ein Butterbrot und beißt hinein.

Die drei Emigrationen der Sonja Berg

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