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Ein verwirrendes Erlebnis
ОглавлениеKommen wir nun zur zweiten Geschichte, die ich euch erzählen möchte. Darin kommt keine ‘romantische’ alte Mühle vor und auch keine Wasserfurt. Sie ist in einem ganz alltäglichen Umfeld angesiedelt, im Hinblick auf die Wellenüberlagerung aber ebenso aufschlussreich.
Es ist noch gar nicht so lange her … Ich war mit meiner Lebensgefährtin auf der Autobahn unterwegs. Wir fuhren nicht besonders schnell, so um die 110 km/h. Plötzlich erschien auf dem Mittelstreifen der Autobahn ein Polizeiwagen, an dem wir einfach vorbeifuhren, da wir uns ja nichts hatten zu Schulden kommen lassen.
Oje … schon wenig später sahen wir zu unserer größten Überraschung das Polizeiauto mit Blaulicht im Rückspiegel direkt hinter uns auftauchen. Hatte das etwas mit uns zu tun? Als der Polizeiwagen dann auch noch genau auf unserer Höhe links neben uns herfuhr, konnte kein Zweifel mehr daran bestehen. Ganz offensichtlich wollte er uns auf dem Standstreifen zum Halten bewegen. Das taten wir natürlich auch … und fragten uns, was wir falsch gemacht hatten. Kaum standen wir, zeigte ein Blick in den Rückspiegel, dass auch das Polizeiauto wenige Meter hinter uns stehen geblieben war.
In der festen Überzeugung, dass jeden Moment ein Uniformierter mich auffordern würde, das Wagenfenster herunterzulassen, hielt ich, wie es sich gehört, meine Papiere bereit. Es kam aber niemand. Also drehten wir uns kaum zehn Sekunden später um … und hielten Ausschau nach dem Polizeiwagen. Wo war er nur hingekommen? Vor uns … hinter uns … rechts, links …? Alsbald mussten wir einsehen, dass nichts und niemand mehr da war … vor allem kein Polizeiwagen, weder mit noch ohne Martinshorn. Seltsam …
Wir blickten uns an und versuchten zu verstehen, was geschehen war. Doch alles Grübeln war vergebens. Wir hatten beide genau dasselbe gesehen – Irrtum ausgeschlossen! Ich hielt noch meine Brieftasche in der Hand. Es war ja alles so schnell gegangen … Links von uns fuhren vereinzelt Wagen auf der Autobahn vorbei. Fast hatte ich Lust, auszusteigen, um den Asphalt zu untersuchen, auf dem wir stehen geblieben waren. Nach drei oder vier Minuten fuhren wir schließlich weiter, machten uns aber immer noch Gedanken.
Was war uns da widerfahren? Waren wir in eine andere Zeit geraten … mitten in ein vergangenes Ereignis, in das andere Leute verwickelt waren? Oder handelte es sich um eine sogenannte ‘kollektive Illusion’? Mir ist dieser Ausdruck zu einfach. Ich finde ihn viel zu klischeehaft und als Erklärung völlig unzureichend. Es genügt ja nicht, etwas Unbegreiflichem einen Namen zu geben und es mental ‘in eine Schublade zu stecken’. Damit hat man es noch lange nicht verstanden – auch wenn diese Ansicht weit verbreitet ist.